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Dieter Wedel: "Zuschauer sollten bereit sein, sich der Gewalt zu stellen" Tele 5 Exklusiv-Interview mit einem der bekanntesten deutschen Regisseure zu 'GoodFellas - Drei Jahrzehnte in der Mafia'.

Geschrieben am 24-10-2007

München (ots) -

- Querverweis: Bild wird über obs versandt und ist unter
http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs abrufbar -

Der Spielfilmsender zeigt das Meisterwerk, laut Wedel "einer der
besten Filme der letzten 50 Jahre", am Freitag, 26.10. um 22.10 Uhr .

Tele 5: Was zeichnet den Film aus?

Dr. Wedel: Die grandiose Erzählstruktur, die souveräne
Schauspielerführung und die großen visuellen Fähigkeiten von Scorsese
und Ballhaus. Es ist ein Erziehungsroman, wie wir ihn aus der
Literatur kennen, aber der ganz eigenen Art: die Erziehung zum
Verbrecher. Allein schon der Beginn bleibt einem immer im Gedächtnis.

Tele 5: Würden Sie 'GoodFellas' als einen der besten Filme aller
Zeiten bezeichnen?

Dr. Wedel: Ich mag solche olympischen Kategorien nicht. Martin
Scorsese, der über ein immenses Filmwissen verfügt, ist vielleicht
gerade darum so bescheiden geblieben. Ich würde schon sagen, dass
'GoodFellas' in die Kategorie der besten Filme gehört, die in den
letzten 50 Jahren gedreht worden sind.

Tele 5: Er ist brutal. Wie weit kann man in Deutschland gehen,
wenn Brutalität aus dramaturgischen Gründen gezeigt werden soll oder
muss?

Dr. Wedel: Scorsese ist in der Lage, Brutalität so unmittelbar
ausbrechen zu lassen, wie das kein anderer Regisseur im Augenblick
vermag, ob in Amerika oder in Deutschland. Der unglaublich brutale
Anfang mit dem Sterbenden im Kofferraum, die später noch einmal
detailliert gezeigte Ermordung des Griechen, die völlig sinnlose des
Kellners, führen, fürchte ich, in der Fernsehprimetime dazu, dass
viele ältere Zuschauer vorzeitig abschalten. Aber Gewalt ist ein Teil
unserer Welt und wenn so grandios über sie erzählt wird, wie in
diesem Film, sollten Zuschauer auch bereit sein, sich ihr zu stellen.

Tele 5: Haben amerikanische Filme einen anderen Spannungsbogen als
deutsche oder europäische?

Dr. Wedel: Gerade die Erzählstruktur von 'GoodFellas', eben nach
dem Vorbild des Erziehungsromans, das nicht lineare sondern eher
assoziative Erzählen, wären in Deutschland, glaube ich, bei den
Produzenten und Fernsehanstalten kaum durchsetzbar. Die Erziehung des
Jungen zum Verbrecher wird rasend schnell erzählt. Der Respekt, den
man ihm entgegenbringt, wenn er erst einmal in diesem Beruf Karriere
gemacht hat, wird dagegen in einer einzigen minutenlangen Einstellung
gezeigt, in der der junge Mann mit seiner Freundin durch den
Hintereingang eines Lokals durch die Küche dienernd an seinen Tisch
geführt und äußerst respektvoll von den anderen Gästen begrüßt wird
und die Kamera schließlich auf die Bühne schwenkt, wo ein
Conférencier seine halbseidenen Späße treibt.

Tele 5: Scorsese setzt häufig auf ihm bekannte Schauspieler wie
Robert De Niro und Joe Pesci. Sie auch. Welchen Vorteil hat eine
"Familie" am Set?

Dr. Wedel: Man weiß, was man den Schauspielern abverlangen kann.
Gerade an De Niro ist zu beobachten, wie gut ihm diese Arbeit mit
Scorsese bekommt. Sein mörderisch kalter Blick in 'GoodFellas' kann
einen bis in die Albträume hinein verfolgen. Der Leistungsabfall
dieses Ausnahmeschauspielers De Niro, seit er nicht mehr mit Scorsese
zusammenarbeitet, ist erschreckend. Er wäre besser in der Familie
geblieben, statt sich grimassierend in irgendwelchen Lustspielen zu
beschädigen.

Thomas Gottschalk: Mein Film des Monats Oktober

'GoodFellas - Drei Jahrzehnte in der Mafia'
Freitag, 26.10., 22.10 Uhr auf Tele 5

Wir lieben Kino
Tele 5. Der Spielfilmsender

Originaltext: Tele 5
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/43455
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_43455.rss2

Pressekontakt:
Tele 5 Pressestelle: Tel. 089-649 568-172, E-Mail: presse@tele5.de
Informationen und Bilder zum Programm auch auf www.tele5.de in der
Presselounge


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