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WAZ: Vom Himmel abgestürzt - Kommentar von Christopher Shepherd

Geschrieben am 25-10-2007

Essen (ots) - Es ist noch nicht lange her, da wurde das
Satelliten-Navigationssystem Galileo buchstäblich in den Himmel
gelobt. Doch nun stürzt das wohl größte transeuropäische
Industrieprojekt, das dem US-System GPS Konkurrenz machen soll,
rasant ab.
Zunächst scheiterte die Finanzierung durch ein europäisches
Unternehmens-Konsortium. Nun will das EU-Parlament für Galileo mehr
Mittel locker machen und riskiert einen Streit mit den EU-Staaten,
die dafür mehr Geld abzweigen müssten. Zudem glauben Experten, dass
Galileo teurer wird als die bisher veranschlagten 3,4 Milliarden
Euro. Statt 2008 soll das System erst 2013 starten.
Das alles ist ein Desaster, potenzielle Anwender wenden sich von
Galileo ab. Und die Konkurrenz ist, neben GPS, groß: Auch Russland
und China basteln an eigenen Systemen und wollen in den Markt für
zivile Satellitennavigation einsteigen, den die EU für die Zeit bis
2025 auf sagenhafte 450 Milliarden Euro schätzt. Es wäre eine
Schande, wenn die EU-Länder daran nicht partizipieren könnten, weil
Galileo im Gezänk von Politik und Wirtschaft untergeht.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de


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