INSM-Studie zu den Freien Berufen: Liberalisierung bringt 140.000 neue Jobs
Geschrieben am 01-11-2007 |
Berlin (ots) - In Deutschland könnten mindestens 140.000 neue Jobs bei wirtschaftsnahen Dienstleistungen entstehen, wenn die Regulierungen bei den Freien Berufen hierzulande auf das Niveau von Schweden oder Dänemark sinken. Das entspricht 9 Milliarden Euro, die zusätzlich in diesem Sektor erwirtschaftet werden können. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM).
Profitieren würden vor allem die Verbraucher. Um bis zu 30 Prozent könnten die Preisaufschläge im Vergleich zu heute sinken, wenn mehr Markt bei Architekten, Ingenieuren, Notaren, Rechtsanwälten und Steuerberatern eingeführt wird.
Deutschland zählt bei den Freien Berufen zu den am höchsten regulierten Ländern, es steht auf Platz 27 innerhalb der OECD. "In den meisten europäischen Ländern gibt es keine Gebührenordnungen mehr und der Zugang zu den freien Berufen ist viel offener als in Deutschland", sagt INSM-Geschäftsführer Dieter Rath: "Warum soll ein Steuerfachwirt nicht eine einfache Einkommensteuer-Erklärung testieren dürfen, was ihm heute verboten ist?"
Hans-Peter Klös, Geschäftsführer des IW, fordert die Abschaffung der Gebührenordnungen und der Marktzutrittsbarrieren bei den Freien Berufen. Konkret schlägt das IW folgende Maßnahmen zur Liberalisierung der Freien Berufe vor:
- Rechtsanwälte: Auch Diplom-Wirtschaftsjuristen und Absolventen mit erstem Staatsexamen sollten außergerichtliche Rechtsberatung durchführen dürfen. Dem Verbraucherschutz ist durch Haftungsregelungen Rechnung zu tragen. - Apotheker: Das Sortiment nicht apothekenpflichtiger Medikamente mit gerin-gem Beratungsbedarf, für die die Preise frei gegeben sind, sollte erweitert werden, so wie das in anderen EU-Staaten üblich ist. - Das Mehr- und Fremdbesitzverbot für Apotheken sollte aufgehoben werden. Die Angst vor Minderversorgung in wenig besiedelten Gebieten ist unbegründet, wie der Blick ins europäische Ausland zeigt. - Architekten: Die Honorarordnung für Architekten und Ingenieure sollte Höchst- und Mindestpreise nicht mehr vorschreiben; die Honorare sollten offen verhandelbar sein. - Steuerberater. Auch Steuerfachwirte sollten Steuererklärungen für Mandanten einreichen können. - Die geltenden besonderen Werbebeschränkungen für Freiberufler müssen fallen. Sie behindern Berufseinsteiger und erschweren Wettbewerb.
"Der hohe Regulierungsgrad in Deutschland ist überzogen", sagt Klös: "Der notwendige Verbraucherschutz lässt sich auch einfacher gewährleisten, etwa mit festgelegten Mindeststandards, Haftungsregelungen und Informationspflichten."
Die Verbraucher würden die Leistungen der Freiberufler viel stärker nachfragen, wenn sie preiswerter wären. Das ergibt eine repräsentative Emnid-Umfrage im Auftrag der INSM. 35 Prozent der Befragten nehmen heute keine Steuerberatung in Anspruch, weil sie zu teuer ist. 31 Prozent der Befragten, die heute einen Steuerberater nutzen, würden auch auf die geringer qualifizierten Steuerfachwirte zurückgreifen, wenn sich dadurch das Beratungshonorar verringert.
Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ist eine überparteiliche Reformbewegung von Bürgern, Unternehmen und Verbänden für mehr Wettbewerb und Arbeitsplätze in Deutschland. www.insm.de
Originaltext: Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/39474 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_39474.rss2
Pressekontakt: Ronald Voigt: (0221) 4981-418; voigt@insm.de
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