Nachrichten aus Berlin (1756) - Marke Berlin steht für Qualität und Innovation
Geschrieben am 01-11-2007 |
Berlin (ots) - SPERRFRIST BIS 13:00 UHR
Mehr als 500 Teilnehmer aus Wirtschaft, Wissenschaft, Forschung und Politik nahmen an dem heutigen Industrieforum im Berliner Rathaus teil. Nach einer Schlüsselrede des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Klaus Wowereit, mit dem Titel "Berlin als Standort moderner Industrie" und einer Keynote von Prof. Dr. Norbert Walter, Geschäftsführer Deutsche Bank Research und Chefvolkswirt der Deutsche Bank Gruppe, fanden zahlreiche Foren und Podiumsdiskussionen statt. Mit der Ausstellung "Schaufenster der Berliner Industrie" präsentierten sich namhafte Industrieunternehmen der Stadt.
Harald Wolf, Bürgermeister und Senator für Wirtschaft, Technologie und Frauen, zeigte sich mit dem Verlauf des Industrieforums im Berliner Rathaus hoch zufrieden. Senator Wolf unterstrich Wowereits Aussage, dass Berlin "mehr über seine Erfolge" sprechen müsse. Die Industrie ist nicht mehr der "kranke Mann", sondern gut aufgestellt, innovativ und wettbewerbsfähig auf den Weltmärkten. Es ist richtig, dass Wirtschaft und Politik gemeinsam dafür sorgen müssen, dass mehr über die Spitzenprodukte "Made in Berlin" geredet wird. In vier Punkten hob der Wirtschaftssenator hervor, welche Aufgaben jetzt gelöst werden müssen, um diese positive Situation der Berliner Industrie weiter voranzubringen: "Erstens muss die unbestrittene Qualität des Wissenschafts- und Forschungsstandortes noch besser für die Innovationsentwicklung der Industrie und der wirtschaftsnahen Dienstleistungen genutzt werden. Zweitens ist es geboten, dem drohenden Fachkräftemangel durch gemeinsame abgestimmte Strategien von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik vorzubeugen. Drittens wird der Senat prüfen, ob die Umwelt- und Energietechnologien als ein Kompetenzfeld definiert werden sollten. Viertens muss die Abstimmung der Industrie- und Technologiepolitik zwischen Berlin und Brandenburg auf dauerhafte Grundlagen gestellt werden."
Gerd von Brandenstein, Präsident der Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg (UVB), wertete die Industriekonferenz als ein eindeutiges Bekenntnis des Senats zum Industriestandort Berlin. Dies ist gleichzeitig auch eine Verpflichtung, die über den heutigen Tag mit Leben erfüllt werden muss. Denn in der Öffentlichkeit gibt es noch eine Schere zwischen der wirklichen und der gefühlten Bedeutung der Industrie. Es herrscht immer noch ein Bild vor, wonach sich Berlin zu einem reinen Dienstleistungszentrum wandeln muss. In der Folge wird Industrieaktivitäten kaum eine Perspektive zuerkannt. Von Brandenstein sagte: "Die Industrie ist der Wachstumsmotor der Wirtschaft. Sie steht für moderne Innovationen. Das müssen wir in der Öffentlichkeit deutlich machen, denn wir brauchen ein industriefreundliches Klima in der Stadt." Dafür spricht auch, dass nach Recherchen der UVB in Berlin-Brandenburg über 280.000 Beschäftigte im Dienstleitungssektor ihren Job nur deswegen haben, weil ihr Arbeitgeber von Industrieaufträgen lebt. "Ein Industriearbeitsplatz sichert also statistisch gesehen 1,5 Dienstleistungs-Jobs. Unter dem Strich betrifft das in unserer Region somit deutlich über 20 Prozent aller Beschäftigten aus dem Dienstleistungssektor - mit steigender Tendenz.
Dieter Scholz, Vorsitzender des DGB in Berlin und Brandenburg, verdeutlichte: "Neue Zeiten sind angebrochen: Berlin kann auf dem Industriesektor wieder Spitzenleistungen und Spitzenprodukte vorweisen, bis hin zum Weltmarktführer." Aber die industrielle Basis ist insgesamt zu klein. "Die Euphorie über erste Erfolge einer Dienstleistungsmetropole hatte offensichtlich den Blick verstellt auf eine notwendige Industriepolitik in der Stadt: Der DGB und seine Gewerkschaften haben seit Jahren eine aktive Industriepolitik gefordert." Der DGB in Berlin und Brandenburg unterstützt deshalb die Wachstumsinitiative "Berlin 2004-2014" des Senats und der Wirtschaftsverbände. Ihm ging und geht es in erster Linie um Bestandsentwicklung der noch ansässigen Unternehmen, sinnvollere Qualifizierungsmöglichkeiten der Beschäftigten und um die Verbesserung des Technologietransfers vor allem für kleine und mittlere Unternehmen. Mit seinem "Industriepolitischen Positionspapier" hat der DGB vor drei Jahren seine Anstrengungen intensiviert, den Berliner Industriedialog zwischen Politik, Wirtschaft und Gewerkschaften auszubauen. "Nur wo Industrie gedeiht, siedeln sich auch Dienstleister in gewünschtem Maße an und schaffen die dringend benötigten Jobs. Gutes Geld für 'Gute Arbeit' lautet hier unser Motto", so Scholz.
Dr. Reinhard Uppenkamp, Vorstandsvorsitzender der Berlin Chemie AG, unterstrich, dass insbesondere mit der eindeutigen Prioritätensetzung des Landes Berlin mit den Wirtschaftsclustern - Gesundheitswirtschaft, Kommunikation und Kreativwirtschaft, Verkehr und Mobilität - und den Kompetenzfeldern - Biotechnologie, Medizintechnik, Verkehrssystemtechnik, Informations- und Kommunikationstechnologie/Medien sowie Optische Technologien - positive Signale gegeben worden sind. In den zurückliegenden Jahren haben sich in Berlin viele neue, zukunftsfähige Unternehmen angesiedelt und gegründet. Die Rahmenbedingungen des Wirtschaftsstandortes Berlin sind gut. Innerhalb der Bundesländer gibt es immer bestimmte Regionen mit erhöhter Innovationskraft. In Deutschland bildet Berlin ohne Zweifel ein solches Kraftzentrum, so Dr. Uppenkamp: Im Bereich Gesundheit entsteht ein Cluster aus Forschung und Wirtschaft, das auch weltweit immer mehr Beachtung findet. Die Verlagerung der Deutschlandzentrale des Pharma-Unternehmens Pfizer von Karlsruhe nach Berlin ist ein Zeichen für diese hohe Attraktivität Berlins. Vor Berlin liegt eine "Kärrnerarbeit" von vielen Jahren, um aus immer mehr Ideen wettbewerbsfähige Produkte zu entwickeln, die das Qualitätssiegel "Made in Berlin" in die Welt tragen.
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Berlin, 1.November 2007
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