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Inhalatives Insulin ab Mitte Mai für Diabetes-Patienten verfügbar / Neue Therapiealternative in der Diabetes-Behandlung

Geschrieben am 02-05-2006

Karlsruhe (ots) - Eine Insulinbehandlung bedeutete bislang für die
an Diabetes erkrankten Patienten ausschließlich Spritzen. Für
Patienten mit unzureichender Blutzuckereinstellung unter einer
Tablettentherapie, die eine Anwendung von Insulin mittels Spritzen
ablehnen, bietet inhalatives Insulin nun eine neue Therapieoption. Es
wird über die Lunge verabreicht, die aufgrund ihrer großen Oberfläche
gut geeignet ist speziell zubereitete Wirkstoffe aufzunehmen.
Inhalatives Insulin ist das Ergebnis eines 15-jährigen klinischen
Entwicklungsprogramms und wird ab Mitte Mai 2006 Patienten in
Deutschland zur Verfügung stehen.

Eine Therapie mit Insulin ist für eine Vielzahl der Patienten der
einzige Weg zur ausreichenden Kontrolle ihrer Blutzuckerwerte. Ein zu
hoher Blutzuckerspiegel birgt langfristig Gefahren wie Erblindung,
Nierenversagen und Herzerkrankungen. Die KoDiM Studie (Kosten des
Diabetes Mellitus) zeigte, dass die Kosten für die direkte
Diabetes-Medikation (Insulin, Antidiabetika in Tablettenform) in
Deutschland nur rund sieben Prozent der Gesamtkosten von rund 22 Mrd
EUR (2001) ausmachen. Sobald ein Patient an den Spätfolgen von
Diabetes erkrankte, vervierfachten sich die Ausgaben im Vergleich zu
einem durchschnittlich Krankenversicherten.

Häufig verzögerter Beginn der Insulintherapie

Der Beginn oder Umstieg auf eine Insulintherapie wird jedoch oft
von Patienten abgelehnt und über Jahre hinausgezögert. Ein
wesentlicher Grund hierfür ist die Scheu mancher Patienten vor dem
Spritzen. Dr. Karin Schlecht ist Fachärztin für Allgemeinmedizin und
Diabetologin und kann diese Problematik aus ihrer knapp
zwanzigjährigen Erfahrung bestätigen: "Bis heute hat sich an der
Einstellung der Patienten, die an Diabetes leiden, wenig geändert.
Auch wenn die Technik beim Spritzen noch so hoch entwickelt ist, gab
und gibt es auf Patientenseite noch immer Vorbehalte und Ängste. Eine
alternative Therapievariante wurde von vielen Patienten schon lange
erwartet."

Therapiealternativen setzen Hemmschwellen herab

Inhalatives Insulin soll dazu beitragen, den Beginn und die
Durchführung einer Therapie für die Patienten zu erleichtern. Prof.
Dr. med. Andreas Pfützner vom Institut für Klinische Forschung und
Entwicklung (IKFE) Mainz, erklärte zur Akzeptanz von inhalativem
Insulin: "Studien zeigen, dass Patienten, die eine Insulintherapie
beginnen sollten, zu einem hohen Prozentsatz eine Therapiealternative
mit inhalativem Insulin bevorzugen würden. Ein solches Präparat kann
dazu beitragen, Hemmschwellen auf Patientenseite abzubauen und sie
von einem rechzeitigen Einstieg in die Insulintherapie zu
überzeugen."

Lungenverträglichkeit wurde intensiv geprüft

Da inhalatives Insulin das erste Medikament dieser Art ist, bei
dem die Lunge als Aufnahmeorgan genutzt wird, wurde das
Verträglichkeitsprofil bei erwachsenen Patienten mit Typ-1 und
Typ-2-Diabetes umfassend untersucht.

Die Nebenwirkungen waren in der Regel mild bis mäßig, die
Abbruchraten in den Studien niedrig. "Eine nachhaltige Schädigung der
Atemwege und der Lungenbläschen konnte aufgrund der sehr intensiven
Langzeittests nach allen bisherigen Ergebnissen ausgeschlossen
werden", erläuterte Joachim Lorenz, Professor für Innere Medizin und
Pneumologie. "Prüfungen der Lungenfunktion sind auch zukünftig
begleitend geplant." Da Rauchen zu einer stark erhöhten Aufnahme von
Insulin in der Lunge führt, darf inhalatives Insulin bei Rauchern
oder Patienten, die während der letzen sechs Monate vor
Therapiebeginn geraucht haben, nicht angewandt werden. Auch Patienten
mit schwerem Asthma oder einer sogenannten schweren
chronisch-obstruktiven pulmonalen Erkrankung (COPD) dürfen
inhalatives Insulin nicht anwenden.

Zulassungsdaten zu inhalativem Insulin

Inhalatives Insulin ist zur Behandlung von erwachsenen Patienten
mit Typ-2-Diabetes mellitus bestimmt, die mit Tabletten (oralen
Antidiabetika) nicht zufrieden stellend eingestellt sind und eine
Insulintherapie benötigen. Bei erwachsenen Patienten mit
Typ-1-Diabetes ist inhalatives Insulin zusätzlich zu lang wirkendem
oder verzögert wirkendem, subkutanem Insulin nach sorgfältiger
Nutzen-Risiko-Abwägung bestimmt.

Inhalatives Insulin ist außer bei Rauchern, Asthma- und COPD
Patienten auch bei Hypersensibilität gegen Insulin und Hypoglykämie
kontraindiziert. Es darf außerdem nicht während der Schwangerschaft
und bei Patienten unter 18 Jahren angewandt werden, da hier keine
klinischen Daten vorliegen.

Wie jeder Diabetes-Patient, der mit Insulin therapiert wird,
müssen auch Patienten für inhalatives Insulin eine spezielle Schulung
durchlaufen.

Über Pfizer

Der forschende Arzneimittelhersteller Pfizer ist weltweit führend
und schwerpunktmäßig auf den Gebieten Human-Arzneimittel, Consumer
Healthcare und Tiergesundheit tätig. Im vergangenen Jahr profitierten
über 165 Millionen Patienten von Pfizer-Arzneimitteln, davon mehr als
9 Millionen in Deutschland. Mit dem höchsten Forschungsetat der
Branche (2005: 7,4 Milliarden US-Dollar) setzt der
Arzneimittelhersteller mit Hauptsitz in New York neue Standards in
der Erforschung und Entwicklung von innovativen Medikamenten. Im
Geschäftsjahr 2005 erzielte das Unternehmen weltweit einen Umsatz in
Höhe von rund 51,3 Milliarden US-Dollar und beschäftigte ca. 115.000
Mitarbeiter. Die Unternehmen der Pfizer-Gruppe in Deutschland
befinden sich an fünf Standorten: Karlsruhe, Feucht, Illertissen,
Freiburg und Frankfurt Höchst. Insgesamt sind etwa 5.200 Mitarbeiter
beschäftigt.

Originaltext: Pfizer GmbH
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=13016
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Weitere Informationen erhalten Journalisten bei:

Pfizer Deutschland GmbH, Unternehmenskommunikation
Franziska Theobald
Postfach 4949, 76032 Karlsruhe
Telefon: 0721 / 61 01 - 9466
Telefax: 0721 / 62 03 - 9466
E-Mail: unternehmenskommunikation.karlsruhe@pfizer.com
http://www.pfizer.de


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