Heinen: Neue Perspektive in Familienpolitik durch Elterngeld
Geschrieben am 02-05-2006 |
Berlin (ots) - Anlässlich der Einigung des Koalitionsausschusses am 1. Mai zum Thema Elterngeld erklärt die Vorsitzende der Gruppe der Frauen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Ursula Heinen MdB:
Das Elterngeld kommt zum 1. Januar 2007! Es bedeutet eine neue Prespektive in der Familienpolitik, weil echte Wahlfreiheit für die Familien geschaffen wird.
Deutschland braucht mehr Kinder - Deutschlands Geburtenrate von 1,31 Kindern pro Frau ist eine der niedrigsten der Welt. Frauen bekommen heute in Deutschland im Durchschnitt mit 30 Jahren ihr erstes Kind, etwa 90 Prozent sind zu diesem Zeitpunkt berufstätig. Gerade diese Situation müssen wir bedenken, wenn wir jungen Frauen - und auch Männern - bei der Entscheidung für ein Kind entgegen kommen wollen. Und das tun wir mit der Einführung eines einkommensabhängigen Elterngeldes!
Nach aktuellen Studien sind die Einflussfaktoren auf die Geburtenrate vielfach finanzieller und beruflicher Art: So fürchten fast die Hälfte der Frauen, dass ein Kind eine zu große finanzielle Belastung wäre, 37 Prozent sind besorgt, dass sich ihre beruflichen Pläne nur schwer mit einem Kind vertragen würden. Jede zweite Mutter fürchtet, nach der Elternzeit den Wiedereinstieg in den Beruf nicht mehr zu finden. 31 Prozent der Frauen glauben, dass die Entscheidung für ein Kind mit dem Verzicht auf eine Karriere gleichzusetzen ist, 60 Prozent sind überzeugt, dass das Vereinbaren von Familie und Beruf immer berufliche Nachteile nach sich zieht. Dagegen finden nur noch für 5 Prozent die Vorstellung, auf Dauer ausschließlich Hausfrau und Mutter zu sein, attraktiv. Jede zweite Frau bewertet Beruf und Familie als gleich wichtige Lebensbereiche. (BMFSFJ 2004, Perspektive Deutschland 2004, Allensbach-Studie 2004, Emnid 2002)
Diese Ergebnisse lassen mehr als aufhorchen. Sie zeigen deutlich, dass die mangelhafte Vereinbarkeit von Beruf und Familie ein zentrales Moment bei der Entscheidung contra Kind darstellt. Junge Menschen von heute wollen mehrheitlich weder berufliche Pläne hinten anstellen noch Gehaltseinbußen durch allzu lange berufliche Abstinenz hinnehmen. Dies gilt für Frauen und Männer.
Trotzdem wünschen sich auch die Männer, sich bei der Kindererziehung besser beteiligen zu können. Drei von vier Männern würden zugunsten der Familie gerne ihre Arbeitsstunden reduzieren, aber 88 Prozent der Familienväter sind Vollzeit erwerbstätig (Verdi 2004). Die Partnermonate (sogenannte "Vätermonate") würden hier ein Umdenken der Gesellschaft und vor allem der Arbeitgeber vorantreiben, damit sich neue Möglichkeiten für junge Eltern - und nicht nur Mütter - entwickeln. Durch das Elterngeld entsteht eine echte Wahlfreiheit für Familien und gerade auch für Väter, die gerne eine berufliche Auszeit nehmen würden, um sich an der Kindererziehung zu beteiligen.
Die Erfahrungen aus Schweden haben gezeigt, dass Partnermonate ein wirksames Instrument für einen gesellschaftlichen Wandel darstellen: 80 Prozent der Väter in Schweden nehmen Elternzeit. Diese von der Union initiierte Maßnahme ist eine Chance für die Familien in Deutschland und wird sie zukunftsweisend stärken.
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