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Kölner Stadt-Anzeiger: "Zentralrat der Muslime" greift EKD scharf an "Sündenbockdiskussionen auf dem Rücken von Minderheiten" Recht auf Moscheebauten bekräftigt

Geschrieben am 06-11-2007

Köln (ots) - In ungewöhnlicher Schärfe hat der Zentralrat der
Muslime in Deutschland (ZMD) die Evangelische Kirche in Deutschland
(EKD) angegriffen. Die EKD glaube, "ihr Profil polemisch am Islam
schärfen zu müssen" und führe damit "Stellvertreterdebatten um die
Muslime hierzulande und Sündenbockdiskussionen auf dem Rücken von
Minderheiten", schreibt ZMD-Generalsekretär Aiman Mazyek im "Kölner
Stadt-Anzeiger" (Mittwoch-Ausgabe). Die Fundamentalisten gäben in der
evangelischen Kirche immer mehr den Ton an, beklagt Mazyek. "Aber
statt die Fundis zu entlarven, lässt sich die EKD auf sie ein." Die
"Abgrenzungsstrategie" der EKD sei "für Muslime so bestürzend, weil
sie darin ein plumpes Ablenkungs- manöver erkennen".
Die EKD schade sich damit selbst, so Mazyek weiter, weil sie ihre
Stellungnahmen zu existenziell drängenden Themen - wie Armut, Krieg,
Umweltzerstörung, Ausdünnung der Familie - entwerte.
Mazyek attackierte auch den EKD-Ratsvorsitzenden, Bischof Wolfgang
Huber, und die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann. Huber
habe auf der EKD-Synode in Dresden "gleich reihenweise Pfeile gegen
die Muslime" geschossen; Käßmann sei zum Reformationstag Ende Oktober
nicht mehr eingefallen, "als den Muslimen zu attestieren, ihnen fehle
ein Reformator". Mazyek sprach von einer polemischen Profilschärfung
auf Kosten der Muslime und fragt Huber: "Sollte »evangelisch sein«
nicht mehr sein als »gegen den Islam sein«?"
Gegen Kritik Hubers bekräftigte Mazyek auch das Recht der Muslime, in
Deutschland Moscheen zu bauen. "Der Bau von Gotteshäusern ist ein
fundamentales Recht, das nicht einfach unter Verweis auf
»Machtsymbolik« oder »Zumutbarkeit« oder »Geschmack« wegverhandelbar
ist." Vor allen Differenzen im Detail müsste nach Mazyeks Ansicht das
Bekenntnis zur Religionsfreiheit nach Artikel 4 des Grundgesetzes
stehen.

Originaltext: Kölner Stadt-Anzeiger
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66749
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66749.rss2

Pressekontakt:
Kölner Stadt-Anzeiger
Politik-Redaktion
Telefon: +49 (0221)224 2444
ksta-produktion@mds.de


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