Grünen-Chefin Claudia Roth: "Viele finden mich toll, andere total unterirdisch"

Hamburg (ots) - 6. November 2007 - Claudia Roth, Bundesvorsitzende
der Grünen, schließt eine schwarz-grüne Koalition nicht kategorisch
aus. "Aber es kommt immer auf die Inhalte an, wie groß die
Überschneidungen sind," sagte sie in der aktuellen Ausgabe des
Magazins BRIGITTE (ab morgen im Handel). "Nach der letzten
Bundestagswahl war völlig klar, das Grün und Schwarz nicht kompatibel
sind", so Roth weiter, "zur Zeit werden die Gräben eher größer."

Auch über ihr Privatleben gibt die 52-jährige Grünen-Chefin
Auskunft: "Einige meiner Männerbeziehungen sind leider durch meinen
Job zerbrochen. Einer meiner Partner konnte es nicht aushalten, der
Begleiter von Frau Roth zu sein." Roth bekennt sich dazu, große
Auftritte in der Öffentlichkeit durchaus zu mögen: "Auch Angela
Merkel inszeniert ihren Stil, und warum sollte ich als graue Maus
daherkommen?" Dabei habe sie aber auch viel Häme einstecken müssen.
"Die Häme geht mir manchmal so nah, dass ich an eine Grenze komme und
mich frage, warum ich mir das antue. Offenbar polarisiere ich stark.
Viele finden mich toll, andere total unterirdisch."

Von Julia Seeliger, Mitglied im Parteirat der Grünen, erhielt sie
in dem Gespräch den Rat, sich mehr Zeit fürs Privatleben zu nehmen.
Denn, so die 28-jährige Seeliger: "Man kann nur dann gute Politik
machen, wenn man auch ein Privatleben hat." Über ihre Position als
Youngster im Parteirat der Grünen bekennt Seeliger, dass es Druck
mache, "ein Stachel sein zu müssen. Ich weiß, dass diejenigen, die
mich gewählt haben, das von mir erwarten. Ich soll eine junge
Sichtweise reinbringen, aber das ist viel schwieriger, als ich
dachte."

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Originaltext: Gruner+Jahr, BRIGITTE
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14-täglich mittwochs und kostet im Handel 2,40 Euro.