Rheinische Post: Keine Noten für Lehrer
Geschrieben am 06-11-2007 |
Düsseldorf (ots) - von Detlev Hüwel
Lehrer teilen Noten aus - also müssen sie auch selbst welche einstecken? Diese Logik ist verquer. Denn wenn die Benotung von Pädogogen durch Schüler im Internet erfolgt, ist es mit dem Persönlichkeitsschutz nicht mehr allzu weit her. Kein Schüler würde sich damit abfinden, wenn seine (schlechten) Noten auf diese Weise der breiten Öffentlichkeit präsentiert würden. Zwar ist die Internet-Seite "spickmich.de", um die es jetzt im Kölner Gerichtsverfahren geht, vergleichsweise harmlos, doch auch sie bietet Unbeteiligten ein Einfallstor für Diffamierung. Insofern wäre eine höchstrichterliche Entscheidung überaus wünschenswert. Lehrer und ihre Verbände tun jedenfalls gut daran, auf diese Portale ein wachsames Auge zu werfen. Niemand muss sich beleidigen lassen. Die NRW-Schulministerin hat Beistand zugesagt. Dieser ist besonders dann vonnöten, wenn sich Pädagogen Schmutz- und Schundkampagnen mit heimlich aufgenommenen Schülerfotos bzw. Fotomontagen ausgesetzt sehen. Hier darf es kein Pardon geben, sondern da heißt es erst recht: Wehret den Anfängen. Die Schulen sollten im Gegenzug ein Binnenventil für Kritik, aber auch für Anregungen schaffen. So entstünde eine "Kultur der Rückkopplung", von der alle Seiten profitieren könnten, ohne dass es zu ärgerlichem Anprangern kommen müsste. Bericht: Schüler dürfen Lehrer . . ., Titelseite
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