LVZ: Transnet verlangt von Koalition beim Tarifstreit und der Privatisierung eine klare Positionierung als Bahn-Eigentümer
Geschrieben am 13-11-2007 |
Leipzig (ots) - Zu einer klaren Positionierung als Eigentümer hat die Bahngewerkschaft Transnet den Bund vor dem Hintergrund laufender Streiks und Streits um die richtige Form der Unternehmens-Privatisierung aufgefordert. Gewerkschaftschef Norbert Hansen hob in einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Dienstag-Ausgabe) hervor: "Der Bund muss zunächst einmal deutlich machen, wohin die Reise gehen soll." Unter Hinweis auf die Sondersitzung des Aufsichtsrates der Bahn AG ergänzte Hansen: "Transnet und GDBA haben diese Sitzung beantragt. Es geht uns um die Zukunft der Deutschen Bahn. Das ist Thema der Beratungen. Ich erwarte vom Bund insgesamt ein klares Bekenntnis zu seiner Bahn und zum derzeitigen Kurs des Konzerns."
Scharfe Angriffe richtete Hansen in diesem Zusammenhang erneut an die Gewerkschaft der Lokomotivführer und deren Streik-Aktionen: "Streik ist immer die letzte Option. Was die GDL will, bedeutet Spaltung der Belegschaft." Transnet und die Gewerkschaft Deutscher Bundesbahnbeamten und Anwärter (GDBA) wollten Beschäftigungssicherung für alle Eisenbahner im Zuge einer möglichen Privatisierung. "Diesen Tarifvertrag werden wir mit allen Mitteln verteidigen. Das gilt für sämtliche Modelle, die auf den Tisch kommen", sagte Hansen unter Hinweis auf die laufende Privatisierungsdebatte in der Koalition.
Angesichts anhaltender Kritik an der Stellung von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) und ob die Kritik am Minister eine Lösung der Bahn-Konflikte erschwere, meinte der Transnet-Chef: "Es mag eine Sicht der Dinge sein, ob Tiefensee angeschlagen wirkt. Entscheidend ist jedoch, was die politisch Verantwortlichen insgesamt wollen." Und da gebe es nun wieder sehr unterschiedliche Auffassungen. "Die SPD will den integrierten Konzern erhalten. Das wollen wir auch, denn das bedeutet Beschäftigungssicherung. Teile der Union verkünden hingegen vollmundig, die Trennung herbeiführen zu wollen. Die Politik muss sich einig werden", verlangte Hansen nachdrücklich.
Originaltext: Leipziger Volkszeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6351 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6351.rss2
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