Booz Allen Hamilton Studie: Schlechtes Marketing schwächt deutsche Banken
Geschrieben am 14-11-2007 |
München (ots) - 60% der deutschen Banken richten ihr Marketing nicht strategisch aus & reduzieren so Wachstumspotenziale / Hintere Plätze im europäischen Vergleich / Konsumgüterbranche als Vorbild für Finanzwirtschaft
Durch schwache Performance im Marketing verschenken deutsche Banken im europäischen Vergleich erhebliche Wachstumschancen und Kundenpotenziale. Den meisten deutschen Playern im Finanzsektor fehlt eine klare, mit der Produkt- und Marketingstrategie abgestimmte Positionierung - ein erheblicher Wettbewerbsnachteil im nationalen wie internationalen Wettbewerb. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der internationalen Strategie- und Technologieberatung Booz Allen Hamilton. Diese untersucht und bewertet die Marketingaktivitäten verschiedener Branchen. Aus der europäischen Finanz- und Bankwirtschaft wurden über 1.200 Führungskräfte befragt.
Laut Studie nutzen nur 38% der Finanzdienstleister in Europa Marketing als strategischen Hebel für Wachstum und Wettbewerbsdifferenzierung. Damit liegen Banken im Vergleich zu anderen Industrien weit zurück. Der Durchschnittswert aller untersuchten Branchen liegt bei 49%. Noch deutlicher klafft die Lücke zu besonders marketing- und vertriebsorientierten Branchen wie z.B. Konsumgüterherstellern. Hier betreiben 64% strategisch überzeugendes Marketing.
Nur 7% der europäischen Banken schaffen es in die Spitzengruppe: Ihr Marketing ist als exzellent zu bewerten. Der Gesamtdurchschnitt aller Branchen in dieser Top-Kategorie liegt bei 11%. "Unsere Studie belegt erheblichen Nachholbedarf der europäischen Finanzdienstleister in Sachen Marketing", so Dr. Johannes Bussmann, Partner und Geschäftsführer Financial Services und IT bei Booz Allen Hamilton. "Aufgrund drastisch abnehmender Kundenloyalität und scharfem, internationalen Wettbewerbsdruck sind die Positionierung der eigenen Marke, die Zielgruppendefinition sowie Ausgestaltung und Marketing für einzelne Produkte des Portfolios existenziell. In vielen Bereichen, wie etwa dem Konsumentenkredit, gleichen sich Bankprodukte klassischen Konsumprodukten an und sollten auch als solche vermarktet werden."
Düsteres Bild bei deutschen Banken
Ein besonders alarmierendes Ergebnis: 60% der deutschen Bankinstitute setzen Marketing ausschließlich als operatives Instrument ein. Zum Vergleich: Der Durchschnitt aller untersuchten Branchen liegt deutschlandweit bei 33% - der europäische Branchenschnitt sogar bei nur 18%. Die Studie konnte keiner einzigen deutschen Bank Marketing mit strategischer Qualität attestieren. "Hier wird an der Lebenswelt der Privatkunden und den speziellen Bedürfnissen der Unternehmenskunden vorbei agiert. Der Fokus liegt zu stark auf Marken- und Imagebildung", erklärt Bussmann.
Mehrwert statt Seniorenteller
Gerade der Privatkundenbereich ist von immer heterogeneren Zielgruppen geprägt. Ein Beispiel für die so entstehenden Marketing-Herausforderungen ist die Ansprache der 'Best Ager'. Die über Fünfzigjährigen besitzen heute 48% des verfügbaren Einkommens, Tendenz steigend. Dennoch haben Banken bisher kaum spezielle Best-Ager-Produkte im Portfolio, obwohl 50+-Kunden attraktive Margen und echtes Differenzierungspotenzial bieten. Senioren sind bereit, für eine ausführliche persönliche Beratung oder für auf sie zugeschnittene Leistungen auch einen höheren Preis zu zahlen. Dabei bevorzugen sie die traditionelle Filiale. "Voraussetzung für erfolgreiche Kundengewinnung und -bindung ist, dass Marketing ein überzeugendes Paket schnürt aus maßgeschneidertem Produkt und Service, geeignetem Kanal und adäquater Ansprache. Hier schlummern erhebliche, ungenutzte Wachstumspotenziale", verdeutlicht Gregor Harter, Partner von Booz Allen Hamilton und Spezialist für Marketing & Sales. Gleiches gilt für die Erschließung weiterer attraktiver Zielgruppen wie etwa türkischer Mitbürger durch Ethno-Marketing. "Vorbild kann die Mobilfunkbranche sein: Sie schafft eigene, smarte Sub-Brands mit individueller Angebotsstruktur", so Harter weiter.
Bankenprodukte wie Konsumgüter bewerben
"Erst wenige erfolgreiche Spezialisten erkennen den Trend: Bankprodukte müssen viel stärker nach den Gesetzen der Konsumgüterindustrie vermarktet werden", konstatiert Bussmann. So hat sich mittlerweile der Vertrieb von Bankprodukten über den Einzelhandel erfolgreich etabliert. Tchibo offeriert eine fast komplette Angebotspalette im Retailbanking; Lidl startet Aktionen mit dem Verkauf von Kreditkarten, und C&A bietet seinen Kunden sogar ein eigenes Konsumentenprodukt an. Einzelne Banken haben diesen Paradigmenwechsel verstanden und erfolgreich umgesetzt. So etablierte die ING-DiBa durch Marketing- und Werbemaßnahmen, die durchgehend an den Bedürfnissen der Zielgruppe orientiert sind, eine starke Dachmarke. Sie hat sich konsequent als schlanke, preisgünstige Direktbank mit attraktiven Tagesgeldkonditionen im Markt positioniert. Mit einer Vervierfachung des Marktanteils seit dem Einsteig des ING-Konzerns sind die Niederländer mittlerweile Wachstumschampion im deutschen Privatkundengeschäft. Auch aus diesem Grund wurde Klaus O. Schmidt, Mitglied des Vorstands und CMO, in der letzten Woche in einer Gala in Frankfurt mit dem "CMO of the Year 2007"-Award ausgezeichnet.
Über Booz Allen Hamilton
Booz Allen Hamilton ist mit mehr als 19.000 Mitarbeitern und Büros auf sechs Kontinenten die weltweit führende Strategie- und Technologieberatung. Das Unternehmen befindet sich im Besitz seiner rund 300 aktiven Partner. Sieben Büros sind im deutschsprachigen Raum: Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, München, Stuttgart, Wien und Zürich. Der Umsatz beläuft sich weltweit auf 4 Mrd. US$, im deutschsprachigen Raum auf 229 Mio. Euro (Client Billings der Booz Allen Hamilton Gesellschaften im deutschsprachigen Raum).
Originaltext: Booz Allen Hamilton Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/44015 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_44015.rss2
Rückfragen und weitere Informationen: Susanne Mathony Director Marketing & Communications Europe Tel.: 089 / 54 52 5 550 oder 0170 / 22 38 550 Fax: 089 / 54 52 5 602 Email: Mathony_Susanne@bah.com Internet: www.boozallen.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
104390
weitere Artikel:
- Erstes Online-Kunstauktionshaus in Hongkong eröffnet Hongkong, November 14 (ots/PRNewswire) - - Eröffnungsausstellung mit 66 aufstrebenden zeitgenössischen Künstlern aus China - Live-Online-Auktion: am 21. und 22. November 2007 Atting House versteigert als erstes Hongkonger Online-Auktionshaus Kunst gänzlich über das Internet. Die erste Online-Auktion präsentiert vom 21. bis 22. November über 130 Werke von 66 aufstrebenden zeitgenössischen chinesischen Künstlern. Als weitere einzigartige Innovation darf die Tatsache zählen, dass die Sammlung von Professor Wang Lin von der Sichuan mehr...
- Fujifilm auf der medica: Bildgebung und IT / Komplettlösungen für Kliniken und Praxen / Medical Systems und Life Science gehören zu den strategischen Wachstumsbereichen im Konzern Düsseldorf (ots) - Im Rahmen der weltweiten Neuorientierung hat Fujifilm Strukturen angepasst und erschließt neue Wachstumsbereiche: Die Produktbereiche Medical Systems und Life Science liegen im Fokus der neuen Strategie und erzielten im jüngst veröffentlichten Halbjahresbericht einen Zuwachs um 17% im Vergleich zur Vorjahresperiode. Im Sektor Medical Systems reicht das Angebot vom Röntgenfilm bis zur computergestützten Radiographie und zu digitalen Bildverarbeitungssystemen im Krankenhaus. Die Stärke liegt in der digitalen Bilderzeugung, mehr...
- Domaine Royal Palm, Marrakesch - Die Geburt eines einzigartigen Ressorts mit Hotelanlage Hamburg (ots) - Robert Azoulay, Präsident von CSD (Conseil Stratégie Développement) und Herbert Couacaud, Vorsitzender der Beachcomber-Gruppe verkünden die Geburtsstunde eines Ressort-Projektes in Marrakesch: Domaine Royal Palm. Domaine Royal Palm wird demnächst für einen kleinen Kreis von Interessenten seine Türen öffnen und ihnen einen einzigartigen Ort präsentieren, an dem Luxus und Nachhaltigkeit kein Widerspruch mehr sind. Es liegt zwölf Kilometer vor den Stadtmauern Marrakeschs, am Fuße des Atlasgebirges und verschmilzt mehr...
- Strategischer Auftrag im Gesundheitswesen / T-Systems betreibt künftig das Netz für die elektronische Gesundheitskarte Frankfurt (ots) - T-Systems hat von der gematik (Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte) den Auftrag erhalten, das zentrale MPLS-Netz für das deutsche Gesundheitssystem aufzubauen und zu betreiben. Dies gab die Telekom-Tochter heute zu Beginn der Medizinmesse Medica (14.-17. November) in Düsseldorf bekannt. Das künftige Rückgrat der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) verbindet bundesweit alle Teilnehmer im Gesundheitswesen ausfallsicher und mit hohen Bandbreiten. Der Vertrag hat eine Laufzeit von fünf Jahren. mehr...
- erento expandiert in die USA Berlin/Palo Alto (ots) - Internet-Innovation aus Deutschland wird in die USA exportiert unter www.erento.com/rent stehen Mietartikel aller Art für Mieter in den USA bereit erento.com, der weltweit größte Marktplatz für Mietartikel im Internet, wächst weiter. Von heute an stehen auch in den USA Mietartikel aller Art auf www.erento.com/rent bereit. Damit können nun bereits in fünf Ländern Mieter auf das umfangreiche Angebot des Online-Marktplatzes zurückgreifen und Vermieter ihre Artikel jeder Art über erento zum Mieten bereitstellen. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|