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Booz Allen Hamilton-Analyse: Deutsche Automobilzulieferer hängen internationale Konkurrenz ab - Gute Position im Innovationswettlauf

Geschrieben am 16-11-2007

München (ots) -

Große deutsche Automobilzulieferer mit fast 30 % Umsatzwachstum in
den letzten fünf Jahren / Deutlich besseres Ergebnis als
internationale Wettbewerber / Innovative Zulieferer mit
überproportionalem Erfolg / Materialintensive Segmente mit
Verlusten / Deutsche Lieferanten profitieren vom Wachstum der
japanischen und Premiummarken

Die großen deutschen Automobilzulieferer sind in den vergangenen
fünf Jahren deutlich gewachsen. Sie legten im Schnitt mehr als 5% pro
Jahr an Umsatz zu. Weltweit schrumpfte der Umsatz der
Automobilzulieferer dagegen leicht um 0,3%. Dies ist das Ergebnis
einer aktuellen Analyse der internationalen Strategie- und
Technologieberatung Booz Allen Hamilton. Die Untersuchungen von über
60 der weltweit wichtigsten Zulieferer stellen den deutschen
Automobilzulieferern ein gutes Zeugnis aus. Deutlich wird der Erfolg
vor allem beim Blick auf die operative Marge. Innerhalb von fünf
Jahren konnten die großen Automobilzulieferer im Schnitt fast 2%
Marge hinzugewinnen. International blieb die durchschnittliche
operative Marge dagegen unverändert.

Beunruhigende Zwei-Klassen-Gesellschaft der Zulieferer

Getrübt wird dieses gute Ergebnis jedoch bei der Einzelbetrachtung
der Zulieferer: Während Antriebsstrang- und Elektronik-Hersteller
weit überproportional gewachsen sind, haben Zulieferer in
materialintensiven Segmenten wie Chassis und Interieur eine
Wachstumsdelle durchlaufen. "Die Schere geht immer weiter
auseinander. Stärke bedeutet für Zulieferer nicht Größe, sondern
primär Innovationspotenzial. Nur Lieferanten, die innovative
Technologien anbieten, können selbstbewusst gegenüber den
Automobilherstellern auftreten. Produkte, bei denen der Endkunde die
Innovationsleistung nicht wahrnimmt, wie etwa Chassisteile, müssen
sich meist dem Preisdiktat beugen - zu Lasten ihrer Marge", erklärt
Klaus Nadler, Geschäftsführer von Booz Allen Hamilton.

"Wetten mit hohem Einsatz" - Innovationsdruck beschleunigt sich
weiter

Doch auch die Gewinner sehen sich neuen Schwierigkeiten gegenüber.
Durch die aktuelle Umweltdebatte verschärft sich beispielsweise der
Wettlauf um den Antrieb der Zukunft. Zulieferer in diesem Bereich
müssen schon heute beginnen, die richtige Technik für die nächsten
Jahrzehnte zu entwickeln. "Das sind Wetten mit hohem Einsatz, deren
Verlust selbst für erfolgreiche Zulieferer schnell zur Bedrohung
werden kann", erklärt Ulrich Otto, Mitglied der Geschäftsleitung bei
Booz Allen Hamilton.

Gleichzeitig wird die Produktvielfalt trotz kürzerer
Produktlebenszyklen immer größer: Nischenmodelle und
Low-Cost-Fahrzeuge gehören heute zum Portfolio nahezu aller
Hersteller (OEM). Hinzu kommt, dass es immer schwieriger ist,
einzuschätzen, wie sich ein neues Modell verkaufen lässt. Auch
verlagert sich der regionale Fokus der Automobilhersteller. Steigende
Fahrzeugvolumina sehen die Experten nicht mehr vorrangig in den
traditionellen europäischen und US-Automärkten, sondern vor allem in
den BRIC-Ländern. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, setzen
OEMs auf immer höhere Flexibilität in der Produktion und geben diese
Anforderungen direkt an die Zulieferer weiter.

Deutlich gestiegen sind dadurch die Investitionsanforderungen für
neue Produktionskapazitäten und -verlagerungen für die Entwicklung
der neuen Technologien. Effizienter Kapitaleinsatz und die optimale
Nutzung des vorhandenen Betriebsvermögens entscheiden über den
Erfolg.

Deutsche Automobilzulieferer profitieren vom Erfolg ihrer Kunden

Laut Booz Allen-Analyse gelingt es deutschen Automobilzulieferern
derzeit besser als ihren internationalen Konkurrenten, den wachsenden
Herausforderungen gerecht zu werden. In hohem Maße profitieren sie
außerdem vom Erfolg der japanischen und Premiumhersteller. "Natürlich
sind die Zulieferer auch abhängig vom Ergebnis der OEMs, für die sie
produzieren. Die Lieferanten von GM, Ford und Chrysler haben eben
auch unter dem Marktanteilsverlust der Big Three gelitten", nennt
Nadler als weitere Begründung.

Die entscheidende Frage für die Zukunft der Zulieferer liegt laut
den Experten von Booz Allen in einem effizienten Kapitaleinsatz und
der richtigen Innovationsstrategie. Dauerhaft kann die Höhe der
Investitionen nicht die Abschreibungen übersteigen (heute um das
1.07-fache). Deshalb ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die
Zulieferer eine kapital-effektive Anpassung der Produktionsmittel und
Standorte sowie der Unternehmensstrukturen an die
Wettbewerbssituation und regionale Ausrichtung der OEMs.

Über Booz Allen Hamilton

Booz Allen Hamilton ist mit mehr als 19 000 Mitarbeitern und Büros
auf sechs Kontinenten die weltweit führende Strategie- und
Technologieberatung. Das Unternehmen befindet sich im Besitz seiner
rund 300 aktiven Partner. Sieben Büros sind im deutschsprachigen
Raum: Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, München, Stuttgart, Wien und
Zürich. Der Umsatz beläuft sich weltweit auf 4 Mrd. US$, im
deutschsprachigen Raum auf 229 Mio. Euro.

Originaltext: Booz Allen Hamilton
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/44015
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_44015.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen und weitere Informationen:
Robert Ardelt
Marketing & Communications
Tel.: 089 / 54 52 5 529 oder 0170 / 22 38 529
Fax: 089 / 54 52 5 602
Email: ardelt_robert@bah.com


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