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Schwarzenegger-Stimme Thomas Danneberg im Tele 5-Exklusiv-Interview: "Schwarzenegger ist einfach ein guter Typ"

Geschrieben am 20-11-2007

München (ots) -

- Querverweis: Bild wird über obs versandt und ist unter
http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs abrufbar -

4 Oscar-Auszeichnungen (u. a. für die besten Effekte), über 4,6
Millionen Kinobesucher in Deutschland und einer der erfolgreichsten
Filme aller Zeiten: 'Terminator 2 - Tag der Abrechnung' ist
Gottschalks "Film des Monats November' auf Tele 5, zu sehen dort am
Freitag, 23. November, 22.10 Uhr. Anlässlich des Blockbuster-Events
sprach der Spielfilmsender exklusiv mit Arnies deutscher Stimme,
Thomas Danneberg. Der 65-Jährige gilt als einer der besten und meist
beschäftigten Synchronsprecher hierzulande.

Tele 5: Herr Danneberg, spätestens seit 'Conan, der Barbar' sind
Sie die Stammstimme von Arnold Schwarzenegger. Warum hat er sich denn
nie selbst synchronisiert?

Thomas Danneberg: Das war am Anfang seiner Karriere eine
Überlegung. Aber davon hat ihm sein Agent tunlichst abgeraten.

Tele 5: Legen die Amerikaner überhaupt Wert darauf, vom wem ihre
Stars in Deutschland synchronisiert werden?

Thomas Danneberg: Ganz wenige. Die meisten scheren sich leider
nicht darum. Und es ist auch so, dass die Amerikaner nicht hören, was
gutes Deutsch ist und was nicht. Der Beweis dafür ist, dass
Schwarzenegger sich in den USA selber spricht. Und das finden die
Amerikaner ganz toll. Aber man stelle sich das mal in Deutschland
vor: Schwarzenegger mit seinem Steiermärkischen Dialekt, der jetzt
natürlich immer amerikanischer wird, da würden die Leute aus dem Kino
rennen! Das kann man vielleicht noch in einer Komödie machen.

Tele 5: Ist es für Sie als Sprecher überhaupt finanziell
interessant, einen so wortkargen Star wie Arnold Schwarzenegger zu
synchronisieren?

Thomas Danneberg: In der Tat wird die Gage nach Takes bezahlt,
aber da denke ich überhaupt nicht dran. Als Anfänger regt man sich
vielleicht darüber auf. Aber mich interessiert hauptsächlich, ob es
ein schöner Film ist. Es ist auch viel interessanter, in einem guten
Film mit einer kleinen Rolle mitzuwirken, als mit einer Riesenrolle
in irgend so 'nem Schinken. Und in späteren Filmen redete
Schwarzenegger auch mehr, zum Beispiel in 'Kindergarten Cop'.

Tele 5: Wie bewerten Sie seine Spielweise?

Thomas Danneberg: Das leicht Hölzerne kommt Schwarzenegger in den
'Terminator'-Filmen entgegen. Es gibt meiner Meinung nach keine
bessere Besetzung als ihn. Es ist einfach toll, wie er diese hölzerne
Art rüberbringt. Er hat sich schauspielerisch auch sehr gut
entwickelt. Dabei hat Regisseur Paul Verhoeven mal zu ihm gesagt:
"Deine maximale Entwicklung ist wie bei Charlton Heston". Gut, Heston
ist einen Tick eleganter und er hat dieses amerikanische
Hollywood-Flair. Aber wie Heston ist auch Schwarzenegger einfach ein
guter Typ.

Tele 5: Werden Sie auch mal gebeten, Sprüche wie "Hasta La Visa,
Baby" oder "I'll be Back" zum Besten zu geben?

Thomas Danneberg: Ich werde schon gefragt, zum Beispiel für
Werbung. Wenn aber Kumpels wollen, dass ich mal rüberkomme und ihren
Anrufbeantworter bespreche, mache ich das nicht. Sonst bekäme ich
rechtliche Probleme. Ich muss bei einem Blockbuster ja alle Rechte
für die Verwertung abtreten, für alle Tonträger, selbst für die, die
noch nicht erfunden wurden.

Tele 5: Haben Sie bei der Synchronarbeit von 'Terminator 2 - Tag
der Abrechnung' schon geahnt, dass dieser Film mal Kult wird?

Thomas Danneberg: Nein. Dass der so ein Kultfilm wird, konnte
keiner ahnen. Das hat Schwarzenegger, vom Dialekt mal abgesehen, auch
toll gespielt. Er macht in dem Film ja eine richtige Entwicklung
durch. Er ist nicht so schlecht, wie er gerne gemacht wird. In
einigen Talkshows wollten sie ihn immer fertig machen, aber
Schwarzenegger ist ein sehr intelligenter, belesener Junge und
konterte dann dementsprechend gut.

Tele 5: Entwickeln Sie eine persönliche Beziehung zu den
Schauspielern, die Sie sprechen?

Thomas Danneberg: Ich entwickle eine Beziehung zu der Rolle, die
der Schauspieler verkörpert. Darum muss ich mich kümmern und nicht um
die Privatperson. Das ist das, was mir Spaß an der Arbeit macht, dass
man eben ganz unterschiedliche Charaktere bedienen kann. Ich sehe
meinen Beruf als Handwerk. Man lernt die Schauspieler selbst auch
kaum kennen. Gut, Schwarzenegger habe ich kennen gelernt und Terence
Hill, das war's dann aber auch schon.

Tele 5: Wie haben Sie Schwarzenegger kennengelernt?

Thomas Danneberg: Das war zur Rohbau-Einweihung seines
Planet-Hollywood-Restaurants 1996 in Berlin und zur Premiere eines
Schwarzenegger-Films. Da war er hier und sein Agent hat mir
ausrichten lassen, dass mich Schwarzenegger gerne kennenlernen würde.
Und dann haben wir zwei- oder dreimal gequatscht. Er war etwas
angespannt, weil vorher eine Fernsehgeschichte ziemlich nervig für
ihn gewesen sein muss. Trotzdem war er sehr nett und sagte, meine
Stimme hätte ihm gut gefallen. Er wollte mich sogar immer nach
Amerika einladen. (Lacht) Das hat er aber bisher noch nicht gemacht.
Naja, er hat jetzt andere Sachen um die Ohren.

Tele 5: Gibt es jemanden, den Sie besonders gerne sprechen?

Thomas Danneberg: Ob Dan Aykroyd, John Cleese oder Schwarzenegger:
Es kommt mir immer auf die Rolle an. Es nutzt mir nichts, wenn ein
angenehmer Schauspieler ein Scheiß-Ding macht. Auch der letzte
'Rocky'-Film mit Stallone machte mir Spaß: ein wunderbar
zwischenmenschlicher Film um Liebe, Freundschaft, Einsamkeit und
Schmerzen. Anfangs war ich sehr skeptisch.

Tele 5: Wie stehen Sie zu Actionfilmen?

Thomas Danneberg: Früher wurde Action sehr liebevoll gemacht. Das,
was man heute von Action erwartet, ist ja nur noch computeranimierte
Brutalität. Da wirken die schnellen Werbefilme ja schon langatmig
dagegen.

Tele 5: Wobei Ihre Söldnerfilme, in denen Sie in den 80er-Jahren
gespielt haben, auch nicht ganz ohne sind, was Brutalität betrifft...

Thomas Danneberg: Die Brutalität in diesen Filmen ist nicht mein
Geschmack. Aber man musste das machen: Es sollen ja möglichst alle
Leute ins Kino gehen und nicht nur ein paar Intellektuelle.

Tele 5: Bedauern Sie es, dass Schwarzenegger jetzt keine Filme
mehr macht?

Thomas Danneberg: Ja, das finde ich schon schade. Nicht, weil ich
da ein paar Piepen weniger verdiene, sondern weil Schwarzenegger viel
Spaß gemacht hat. Bei 'End of Days' z. B. kommt er mit seinem Kumpel
rein und die Kleine steht oben im Haus mit der Knarre. Und da sagt er
im Original: "Easy with the Hardware". Wir haben uns im Studio
bepinkelt vor Lachen. Das kann man nicht so nachvollziehen, wenn man
es nicht gesehen hat. Dieses Steiermärkische war so irrsinnig
komisch, wie er da steht und das spielt. Aber das ist ja alles
vorbei. Jetzt ist er ja Gouvernor und hat seine Waldbrandprobleme.

Interview: Steffen Wulf

Wir lieben Kino.
Tele 5. Der Spielfilmsender

Originaltext: Tele 5
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/43455
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_43455.rss2

Pressekontakt:
Für Rückfragen:
Tele 5 Pressestelle:
Steffen Wulf/ Silke Schuffenhauerf
Tel. 089-649 568-174/-172, Fax. -119, E-Mail: presse@tele5.de

Informationen und Bilder zum Programm auch auf www.tele5.de in der
Presselounge


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