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Plusminus, das ARD-Wirtschaftsmagazin recherchierte Immobilienkrise - Wie Banken ihre Kunden verkaufen

Geschrieben am 20-11-2007

München (ots) - Verkaufte Bankkredite treiben immer mehr
Immobilieneigentümer in Zwangsversteigerungen. Der Grund:
Schuldenaufkäufer, sogenannte Finanzinvestoren können ganz legal mehr
als den eigentlichen Darlehenswert von Bankkunden verlangen, auch
wenn diese immer ihre Raten pünktlich bezahlt haben.

Gesetzeslücke - Nur in Deutschland möglich

Was kaum ein Kreditkunde weiß: Beim Darlehensverkauf ist die
ursprünglich als Sicherheit für die Bank eingeräumte Grundschuld
nicht an das Darlehen gebunden, sie bleibt während der gesamten
Laufzeit des Darlehens in voller Höhe bestehen. Diese Grundschuld
kann unabhängig vom eigentlichen Darlehen verkauft werden, zum
Beispiel an Hedgefonds. Diese können sie ad hoc und in voller Höhe
einfordern! Zwangsvollstreckungsmaßnahmen von den neuen Investoren in
Höhe der Grundschuld - und nicht nur in der Höhe des Darlehens
abzüglich Zins und Tilgung zum Zeitpunkt des Verkaufs - sind bereits
an der Tagesordnung, berichtet das ARD-Wirtschaftsmagazin Plusminus
am Dienstag, 21.50 Uhr im Ersten.

Dass die Investoren nach geltendem Recht drei Jahre außerdem
rückwirkend 18 Prozent auf die Grundschuld von Bankkunden einfordern
dürfen, macht die Auswirkungen der Gesetzeslücke nach Aussage des
Berliner Finanzrechtsexperte Prof. Hans-Peter Schwintowski
dramatisch. Der Gesetzgeber müsse schnellstens reagieren, denn
derzeit könnten Hedgefonds "auf diese Weise Leute von ihren
Grundstücken entfernen..., die ordnungsgemäß ihre Kredite abzahlen."

"Plusminus" konkretisierte die Finanzverluste am Beispiel eines
deutschen Bankkunden, dessen Kredit an einen amerikanischen Investor
verkauft wurde: Statt der ursprünglich geschuldeten EUR 250.000
musste der dem Investor EUR 470.000 zurückzahlen.

Solche Opfer von Zwangsversteigerungen sind inzwischen in ganz
Deutschland zu finden. Die Betroffenen verlieren nicht nur ihre
Immobilien, sondern meist auch die gesamte Existenz, so Kathy
Thedens, Vorsitzende der Interessengemeinschaft der Bank- und
Sparkassen-kunden e.V. "Justiz und Politik müssen sofort alle
Vollstreckungen bei Forderungsverkäufen stoppen, bis eindeutige
gesetzliche Regelungen geschaffen sind. Es muss jetzt gehandelt
werden!"

Für rund 20 Milliarden Euro haben deutsche Banken und Sparkassen
Kredite an Schuldenaufkäufer, die meist keine Banken, sondern
Hedgefonds sind, verkauft.

Originaltext: BR Bayerischer Rundfunk
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7560
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7560.rss2

Pressekontakt:
BR Bayerischer Rundfunk
Pressestelle
Telefon: 089 / 5900 2176


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