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Neue UNAIDS-Zahlen belegen - Zahl der HIV-Infizierten sinkt, allerdings nur auf dem Papier

Geschrieben am 21-11-2007

Tübingen / Genf (ots) - Das Ringen um das Leben von Millionen von
Aidskranken geht weiter. Darüber können auch die neuesten Zahlen von
UNAIDS nicht hinwegtäuschen, die deutlich niedriger ausfallen als im
Vorjahr. Für das Jahr 2007 rechnen die UNAIDS-Experten mit weltweit
33,2 Millionen infizierten Menschen. Was auf den ersten Blick wie ein
Rückgang der weltweiten Infektionsrate aussieht ist allerdings nur
ein scheinbarer Erfolg. Verantwortlich dafür sind vor allem neue
statistische Erhebungen und Berechnungsverfahren. Noch im vergangenen
Jahr waren die UNO und die WHO von weltweit fast 40 Millionen
Menschen ausgegangen, die mit dem HIV-Virus infiziert sind.

Sechs Millionen HIV-Infizierte weniger als bisher angenommen, das
ist eine gute Nachricht. Verstärkt wird dadurch die Hoffnung, dass es
gelingen könnte, die Pandemie zu stoppen und zwar schneller als
bisher angenommen. Allerdings unter einer zentralen Voraussetzung:
Die internationale Gemeinschaft muss sich der aktuellen Situation
stellen. Und diese ist nach wie vor mehr als bedrückend - auch das
belegen die neuen UN-Zahlen: Allein im Jahr 2007 werden bis zum
Jahresende 2,1 Millionen Menschen an Aids gestorben sein, 2,5
Millionen werden sich in diesem Jahr mit dem HI-Virus neu infiziert
haben und jeden Tag kommen 6.800 hinzu. Immer noch haben weniger als
ein Drittel der an Aids Erkrankten Zugang zu Behandlung und
medizinischer Versorgung und es bleibt eine erschütternde Wahrheit:
Nach wie vor ist Aids die häufigste Todesursache auf dem
afrikanischen Kontinent.

Im Kampf gegen HIV/Aids gibt es inzwischen viele kleine Erfolge.
Die antiretroviralen Medikamente sind preiswerter geworden,
Präventionsprogramme werden zunehmend angenommen, es gibt globale
Finanzierungsprogramme, um die Pandemie zu bekämpfen und mehr
Menschen in den Südländern haben heute Zugang zu den lebenswichtigen
Medikamenten. Zum ersten Mal, und diese ermutigende Zahl ist
ebenfalls dem UNAIDS-Bericht zu entnehmen, gibt es einen Rückgang bei
der weltweiten Zahl der Aids-Toten.

Doch längst reichen diese Anstrengungen nicht aus, damit 33
Millionen infizierter Menschen eine Chance bekommen, zu überleben. So
steht nach wie vor das uneingelöste Versprechen der G8-Staaten im
Raum, mit dem sie den umfassenden Zugang zu Behandlung, Medikamenten,
Prävention und Pflege bis zum Jahre 2010 für alle Infizierten
zugesagt haben. Eine erkennbare und halbwegs realistische
Umsetzungsstrategie der internationalen Gemeinschaft, wie das
Millenniumsziel zur Bekämpfung von HIV/Aids erreicht werden kann, ist
ebenfalls nicht erkennbar.

Die neuen Zahlen von UNAIDS zeichnen ein deutliches, schärferes
Bild der weltweiten Aids-Epidemie. Die Schätzungen sind genauer
geworden, da sie u.a. auf repräsentativen Untersuchungen aus 30
Ländern basieren. Für das Aktionsbündnis gegen AIDS sind sie eine
wichtige Basis für die Arbeit im Kampf gegen die weltweite
HIV/Aids-Epidemie. "Mit Nachdruck belegen diese Zahlen aber auch,
dass wir nicht nachlassen dürfen in unseren gemeinsamen
Anstrengungen, die Lebenssituation der 33 Millionen unmittelbar
betroffenen Menschen zu verbessern und es ihnen zu ermöglichen, trotz
der Infektion weiter ein würdiges Leben zu führen", so Christine
Winkelmann, Sprecherin des Aktionsbündnis gegen AIDS.

Das AKTIONSBÜNDNIS GEGEN AIDS ist ein Zusammenschluss von über 100
Organisationen der Aids- und Entwicklungszusammenarbeit sowie mehr
als 270 lokalen Gruppen. Der Ausbau der finanziellen Ressourcen zur
weltweiten HIV-Prävention sowie der Zugang zur Therapie sind die
zentralen Anliegen des Bündnisses. www.aids-kampagne.de

Originaltext: Aktionsbündnis gegen AIDS
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/52831
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_52831.rss2

Pressekontakt:
Stefan Jankowiak
Geschäftsführer
Aktionsbündnis gegen AIDS
Tel.: +49 (0)7071 206 503



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