Lausitzer Rundschau: Polen und Tschechien werden Schengen-Gebiet Gelassenheit statt Panik
Geschrieben am 22-11-2007 |
Cottbus (ots) - Die Oder-Neiße-Grenze zwischen Deutschland und Polen hat eine wechselvolle Geschichte. Entstanden infolge des Zweiten Weltkrieges, in der DDR als Friedensgrenze gefeiert, aber dicht gemacht, als sich in Polen der Aufruhrgedanke von Solidarnosc breit machte. In vier Wochen steht die nächste und letzte wesentliche Veränderung an dieser Linie ins Haus. Polen wird Mitglied des Schengen-Gebietes der EU. Überall kann man dann Oder und Neiße ohne Warten an einem Schlagbaum und stationäre Kontrolle überqueren. Aus einer Grenze, die lange teilte, wird dann endgültig eine, die verbindet. Dass dieser Schritt nicht von allen Menschen ohne Sorgen gesehen wird, ist verständlich. Doch Grund zu Angst gibt es nicht. Denn die Bundespolizisten, die bisher an den Schlagbäumen standen, gehen ja nicht einfach nach Hause und überlassen das Geschehen im Grenzgebiet sich selbst. Vielleicht werden die dann verstärkten Kontrollen im Hinterland nicht gleich auf Anhieb perfekt funktionieren. Vielleicht knirscht es auch anfangs etwas, wenn die neue deutsch-polnische Grenzzentrale in Swiecko ihre Arbeit aufnimmt. Doch deshalb werden wir in der Lausitz und im Elbe-Elster-Land nicht scharenweise von Kriminellen und Terroristen überrannt. Denn unsere Sicherheit entscheidet sich nun einige hundert Kilometer weiter östlich. Polen hat dort mithilfe der EU die nötigen Kontrollen der Schengen-Außengrenze aufgebaut. Die polnischen Grenzbeamten haben es verdient, dass wir ihnen vertrauen.
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