Saarbrücker Zeitung: Verkehrsausschussvorsitzender Lippold übt harsche Kritik an Bahnchef Mehdorn: Im Parlament sitzen nicht "seine Befehlsempfänger"
Geschrieben am 04-05-2006 |
Saarbrücken/Berlin (ots) - Der Vorsitzende des Verkehrsausschusses, Klaus Lippold (CDU), hat sich vehement gegen Kritik der Deutschen Bahn AG an der in der kommenden Woche stattfindenden Anhörung seines Ausschusses zur Privatisierung des Konzerns gewehrt. "Ich verbitte mir die Kritik der Bahn am Parlament", sagte Lippold der Saarbrücker Zeitung (Donnerstagausgabe). Bahnchef Hartmut Mehdorn müsse sich den Glauben abgewöhnen, "im Parlament säßen seine Befehlsempfänger".
Seitens des Unternehmens war am Mittwoch bei einem Medienworkshop die Expertenauswahl für die öffentliche Anhörung als "einseitig besetzt" kritisiert worden. Diesen Vorwurf wies Lippold zurück: "Auch die Bahn weiß, dass dies nicht die einzige Anhörung ist, sondern noch zwei weitere unter Einbezug der Konzerns folgen werden." Angesprochen auf die häufigen Auseinandersetzungen zwischen Bahn-Vorstand und Verkehrsausschuss sagte der CDU-Politiker der "Saarbrücker Zeitung": "Wenn Herr Mehdorn eine andere Art und Weise des Umgangs mit Abgeordneten hätte, gäbe es diese Schwierigkeiten nicht." Der Vorstandschef sei es anscheinend gewohnt, "mit dem ehemaligen Kanzler Schröder im Rücken mit Verkehrspolitikern und Ministern umzuspringen wie er will. Das lassen wir uns nicht mehr gefallen", so Lippold.
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