Empfehlungen zur Portfoliostrategie 2008 / Aktien attraktiver als Renten - Dax und Rohstoffwerte zählen zu den Favoriten
Geschrieben am 26-11-2007 |
Frankfurt am Main (ots) - Mittelfristig sind Aktien attraktiver als Renten, lautet die Einschätzung der Analysten der BHF-BANK. Nach Ansicht von Chief Investment Officer Kai Franke bietet das niedrige Zinsniveau keinen ausreichenden Ausgleich für die wachsenden Inflationsrisiken. Der Aktienmarkt profitiert hingegen vom anhaltend hohen Wachstum der Weltwirtschaft und einer attraktiven Gewinnrendite. "Die Subprime-Krise hat zwar eine kräftige Korrekturbewegung eingeleitet, die bestimmenden Rahmenbedingungen sprechen jedoch für wieder anziehende Kurse im Jahresverlauf 2008", erklärt Roland Ziegler, Aktienstratege der BHF-BANK.
Asset Allocation und Aktienmarktstrategie 2008
Die Analysten des Hauses rechnen für 2008 mit nochmals steigenden Gewinnen bei nachlassender Dynamik. Zu den Favoriten für 2008 zählen in Europa der deutsche Aktienindex (Dax) und aus Branchensicht die Rohstoffwerte. Aus Bewertungsüberlegungen ist auch der japanische Aktienmarkt wieder interessant. "Die deutschen Blue Chips sind im internationalen Vergleich attraktiv bewertet und verfügen dank ihrer starken Position auf den Weltmärkten auch 2008 über überdurchschnittliche Gewinnperspektiven", berichtet Aktienstratege Kai Franke. "Die mittelfristig zu erwartende Wiederaufhellung der Konjunkturerwartungen wird dem Dax neue Impulse geben. Das Risiko liegt in der massiven Schwäche des US-Dollars."
Das rohstoffintensive Wachstum der Emerging Markets treibt nach Meinung der Aktienexperten der BHF-BANK den Sektor Basic Resources. Trotz der Outperformance der vergangenen Jahre werden die europäischen Rohstoffwerte immer noch mit einem Bewertungsabschlag gegenüber dem Gesamtmarkt gehandelt. Die europäischen Rohstoffwerte profitieren von einem schwächeren US-Dollar. Der stark öl-preissensitive Sektor Reisen & Freizeit bietet aus Sicht der Experten in den kommenden Monaten eine gute Erholungschance. "Das derzeit gedrückte Stimmungsbild an den Aktienmärkten bietet somit eine attraktive Möglichkeit zum Einstieg", meint Aktienexperte Roland Ziegler. Mit einem Bewertungsab-schlag zum Markt von über zehn Prozent und einer Dividendenrendite von 3,7 Prozent bietet der Energiesektor ein solides Bewertungsfundament. Mittel- und längerfristig rechnen die Analysten der BHF-BANK mit weiter anziehenden Ölnotierungen. "Sollte es in den kommenden Monaten zu der von uns erwarteten saisonalen Abschwächung der Energiepreise kommen, würden wir diese günstige Gelegenheit zum Wiedereinstieg nutzen", so Roland Ziegler.
Die Gewichtung im Modellportfolio der BHF-BANK sieht eine Aktienquote von 50,9 Prozent, eine Anleihenquote von 27,7 Prozent und eine Liquiditätsbeimischung von 21,4 Prozent vor. Als aussichtsreiche Sektoren empfiehlt die BHF-BANK unter anderem Öl & Gas (4,6 Prozent), Versorger (3,2 Prozent), Industrielle Grundstoffe (3,4 Prozent), Industrie (6,7 Prozent), Dienstleister (3 Prozent), Konsumgüter (3 Prozent), Gesundheit (3,7 Prozent), Finanzwerte (13,2 Prozent), Technologie (4,4 Prozent) und Telekommunikation (5,7 Prozent) mit Einzelwerten wie Goldman Sachs, BG Group, MAN, Telefonica, Tom-Tom, EDF und Rio Tinto.
Internationale Rentenmärkte - defensiv ins Jahr 2008
"Nicht zuletzt aufgrund der milliardenschweren Kreditrisiken, die mutmaßlich noch in den Bankbilanzen schlummern, sind an den Terminmärkten bis Mitte 2008 weitere Zinssenkungen der Fed eskomptiert", berichtet Annette Pacl-Schneeweis, Rentenanalystin der BHF-BANK. Nachlassende disinflationäre Effekte der Globalisierung und der anhaltende Trend zu höheren Nahrungsmittelpreisen dürften zu einem strukturellen Anstieg der Inflationsraten führen.
"Die EZB wird ihr Ziel die Inflation knapp unter zwei Prozent zu halten, mit hoher Wahrscheinlichkeit verfehlen", so Pacl-Schneeweis. "Den erheblichen Inflationsgefahren stehen deutliche Wachstumsrisiken gegenüber." Die Wechselkursentwicklung, höhere Geldmarktsätze sowie strengere Kreditvergabestandards wirken bereits restriktiv. "Die EZB wird daher vorerst eine Politik der ruhigen Hand verfolgen und das Leitzinsniveau bei vier Prozent belassen", meint die Rentenexpertin. Steigende Teuerungsraten dürften zu höheren Inflationsprämien und höheren langfristigen Zinsen führen.
Die Finanzmarktkrise führt auch am Pfandbriefmarkt zu Spreadausweitungen. "Vor allem kurz laufende Pfandbriefe sind derzeit aufgrund ihres hohen Renditeaufschlags attraktiv. Auch Neuemissionen weisen gegenüber umlaufenden Titeln einen kleinen Renditevorteil auf. Schwellenländeranleihen in Euro und Dollar sind auf den aktuellen Spreadniveaus keine Schnäppchen", so Rentenexpertin Pacl-Schneeweis. Im Rentenmarkt empfiehlt die BHF-BANK die Anlage in Staatsanleihen mit 14,3 Prozent (Irland, Niederlande, Land Hessen), in Pfandbriefen (HypEssen, Depfa, DG Hyp) mit 11,3 Prozent und in Unternehmensanleihen (BASF, Suez) mit 2,1 Prozent.
Konjunktureinschätzung
Die Volkswirte der BHF-BANK erwarten, dass die Weltwirtschaft im kommenden Jahr um 4,7 Prozent wächst. Während die Industrieländer ein Plus von 2,8 Prozent erreichen, kommen die Wachstumsimpulse nach wie vor vornehmlich aus den Emerging Markets mit 6,6 Prozent Wachstumsrate. In den USA deuten die Einkaufsmanagerindizes auf eine spürbare Abschwächung der Konjunktur hin. Hinsichtlich der Schwäche des US-Dollar ist noch keine Trendwende abzusehen.
Auch die Indikatoren zum Wirtschaftsklima in der Europäischen Währungsunion (EWU) weisen eine geringere Dynamik aus. Das Wachstum sinkt von im Vorjahr 2,4 auf 1,3 Prozent und die Inflationsrisiken steigen. Die Analysten prognostizieren eine weitere Inflationsbeschleunigung bis auf 3 Prozent zum Jahresbeginn. Gegen Jahresende wird sich die Inflationsrate wieder im unteren 2-Prozent-Bereich bewegen. "Der ifo-Geschäftsklimaindex zeigt auch für die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland Bremsspuren", so die Einschätzung von Chief Investment Officer Kai Franke. Die Wachstumsprognose für Deutschland liegt bei 1,4 Prozent gegenüber 2,4 Prozent im Vorjahr. Grund dafür ist ein deutlicher Rückgang der Konsumausgaben und Investitionen.
Interessenkonflikte
Wegen etwaiger Interessenkonflikte der BHF-BANK im Zusammenhang mit Wertpapieranalysen verweisen wir Sie auf die Homepage www.bhf-bank.com/interessenkonflikte.
Originaltext: BHF-BANK Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/60194 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_60194.rss2
Pressekontakt: Fragen beantworten: Kai Franke Tel.: 069 718-2379 Jürgen Heine Tel.: 069 718-2419
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