EU-Forum zu Religion und Politik im neuen Europa beschreitet neue Wege
Geschrieben am 27-11-2007 |
Brüssel, Belgien, November 27 (ots/PRNewswire) -
Ein heute veranstaltetes Forum "Religion und Politik im neuen Europa" wird die Beziehung zwischen staatlichen Einrichtungen und religiösen Einflüssen diskutieren. Während die Spannung an vielen Fronten darüber steigt, was die richtige Rolle für Religion in der Politik ist, kommen Mitglieder des Europäischen Parlaments (MdEP), Experten, Fürsprecher und Politiker zusammen, um die Fragen in einem bahnbrechenden Forum zu besprechen.
Das Forum, das viele Parteien beider Seiten der Debatte zum ersten Mal zusammenbringt, ist Bestandteil eines fortlaufenden und weitreichenden Dialogs über die Beziehung zwischen staatlichen Einrichtungen und organisierten religiösen Einflüssen. Es wird durch "Catholics for Choice", der parteiübergreifenden Arbeitsgruppe des Europäischen Parlaments zur Trennung von Religion und Politik und einer Reihe von Mitgliedern des Europäischen Parlaments aus verschiedenen politischen Parteien und Ländern veranstaltet (vollständige Liste folgt unten). Experten aus der ganzen Welt werden ihre Ansichten zu diesem komplexen Thema darlegen.
Sitzungen werden das Folgende behandeln: Säkularismus und die Seele Europas, und Gleichberechtigung, Religion und Repräsentanz in Europa zusammen mit anderen Sitzungen, einschliesslich Fallstudien, die die Situation in Spanien, Schweden und Polen untersuchen. Unter den Fragen, die das Forum erforschen wird, sind: Was ist die angemessene Rolle für religiösen Glauben im säkularen Staat? Kann ein säkularer Staat die manchmal konkurrierenden Interessen von Menschen mit unterschiedlichen religiösen Glauben ausbalancieren? Stellt die Einfügung sogar nicht konfessionsgebundener religiöser Sprache in offiziellen staatlichen Texten einen Ausschluss der Atheisten dar? Kann ein religiös Gläubiger sich von einer Regierung vollständig vertreten fühlen, die nicht seine oder ihre religiösen Werte reflektiert? Grenzen Religionen wie Katholizismus und Islam getrennte Wirkungsbereiche für Religion und Politik ab?
Jon O'Brien, President, Catholics for Choice, erklärte: "Wir freuen uns, dieses Forum für Mitglieder des Europäischen Parlaments zu veranstalten, da es grosse Missverständnisse zwischen den Ansichten von gläubigen Menschen im säkularen Staat geben kann. Es ist eine Tatsache, dass viele gläubige Menschen an den säkularen Staat glauben und ihn unterstützen, gerade weil er uns alle beschützt - religiös oder nicht - und unseren besonderen Platz in der Gemeinschaft feiert. In dieser Zeit der wachsenden Spannungen zwischen säkularen und religiösen Interessen glauben die "Catholics for Choice", dass das die Verstärkung des Dialogs und die Schaffung eines grösseren Verständnisses durch die Befragung von uns selbst und anderer entscheidend dafür ist, diese schweren Fragen der Organisation von Leben und Staat eher zu beleuchten als anzuheizen."
Proinsias De Rossa MdEP (PES-IRL), sagte: "Die Europäische Union ist in erster Linie ein weltweites Beispiel der Konfliktlösung. Die gemeinsamen demokratischen und säkularen Einrichtungen der Union haben letztendlich erfolgreich die meisten der gewalttätigen und oft religiösen Konflikte der europäischen Geschichte gelöst. Demokratische Einrichtungen sind definitionsgemäss säkulare Einrichtungen. Es gibt einfach keine andere dauerhafte Möglichkeit. Die allgemeinen Rechte, die in der europäischen Menschenrechtscharta und der Grundrechtecharta der EU enthalten sind, beschützen die Rechte aller und keiner Religionen. Kein religiöser Glauben sollte eine Sonderstellung in der Union erhalten. Um gegenüber allen religiösen Glaubensrichtungen tolerant zu bleiben, muss die Union unabhängig und getrennt von allen religiösen Organisationen bleiben. Auf diese Art und Weise können wir weiterhin einen europäischen demokratischen Raum bauen, wo jedermann, aus allen religiösen Glaubensrichtungen, in völliger Freiheit leben kann."
Sophie in't Veld MdEP (ALDE-NL), meinte: "Säkularismus steht verstärkt unter Druck. Religion ist zurück in der Politik. Ich mache mir besondere Sorgen um den sogenannten interkulturellen Dialog, eine beschönigende Beschreibung des Dialogs zwischen religiösen Führern, die das ausschliessliche Recht beanspruchen, moralische Werte unserer Gesellschaft zu definieren."
Das Forum findet am Dienstag, den 27. November im Europäischen Parlament in Brüssel statt (Raum PH7- C50, 9.00 - 16.00 Uhr).
Redner sind unter anderem:
Dr. Alexandra Colen MP (Belgien); Proinsias De Rossa MdEP (PES-IRL); Mariame Hélie Lucas, Women Living Under Muslim Laws (Algerien); Sophie in't Veld MdEP (ALDE-NL); Miguel Angel Martínez (PES-ES); Tarik Mira, Rassemblement pour la Culture et la Démocratie (Algerien); W. David Myers, Associate Professor der Geschichte der Fordham University (USA); Jon O'Brien, President, Catholics for Choice; Keith Porteous Wood, National Secular Society (Grossbritannien); Åsa Regnér, RFSU-Schwedischer Verband für Sexualerziehung, und Hubert Tournès, Europäisches Netzwerk Kirche im Aufbruch (Frankreich).
Zusätzlich zu den MdEP-Rednern gehören die folgenden zu den Co-Sponsoren des Forums: Jean-Marie Cavada (ALDE-FR), Véronique De Keyser (PES-BE), Andrew Duff (ALDE-UK), Claire Gibault (ALDE-FR), Magda Kósáné Kovács (PES-HU), Jean Lambert (GREEN-UK), Baroness Sarah Ludford (ALDE-UK), Karin Resetarits (ALDE-AT), Eva-Britt Svensson (GUE/NGL-SE) und Anne Van Lancker (PES-BE).
Das Forum wird von den Catholics for Choice und der parteiübergreifenden Arbeitsgruppe zur Trennung von Religion und Politik veranstaltet.
Catholics for Choice (CFC) gestaltet und fördert sexuelle und fortpflanzungsbezogene Ethik, die auf Gerechtigkeit basiert, eine Verpflichtung zum Wohl von Frauen reflektiert und die moralischen Fähigkeit von Frauen und Männern respektiert und bestärkt, vernünftige Entscheidungen über ihre Leben zu treffen. Durch Diskurse, Bildung und Fürsprache arbeitet CFC in den USA und international dafür, diese Werte in die Politik, das Gemeinschaftsleben, in feministische Analysen und kirchliche gesellschaftliche Einstellungen und Lehren einfliessen zu lassen.
Webseite: http://www.CatholicsForChoice.org
Originaltext: Catholics for Choice Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/69126 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_69126.rss2
Pressekontakt: David Nolan, in Brüssel, +32-(0)-497-056617, oder Erin Smith, in Washington, DC, +1-202-986-6093, beide von Catholics for Choice
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