Sozialarbeiterverband: In Schwerin wurden typische Fehler gemacht
Geschrieben am 28-11-2007 |
Essen (ots) - Eines steht fest: In Schwerin wurden fachliche Fehler gemacht. "Diese Fehler liegen im System, am allerwenigsten sind sie ein Versäumnis der Kolleginnen und Kollegen", so der Sprecher des Deutschen Berufsverbandes für Soziale Arbeit (DBSH), Wilfried Nodes. Der DBSH befürchtet auch in der nächsten Zeit weitere tragische Vorfälle. "Das Kinder Misshandlung, Verwahrlosung und Tötung ausgesetzt werden, wird sich angesichts wachsender Gewalt und Hilflosigkeit in den Familien nie ganz ausschließen lassen. Doch wenn Politik und Jugendämter mit Fachlichkeit, ausreichendem Mitteleinsatz und einer konsequenten Orientierung am Wohl des Kindes gehandelt hätten, könnten die in Bochum, Cottbus, Bremen, Hamburg und jetzt in Schwerin getöteten Kinder mit großer Wahrscheinlichkeit noch leben", so der DBSH-Sprecher. Darum fordert der DBSH verbindliche Qualitäts- und Qualifikationsstandards und eine ausreichende Personalausstattung in der Jugendhilfe.
Dazu gehört aus Sicht des DBSH bei Verdachtsfällen eine umfassende sozialpädagogische Diagnostik der gesamten Familie - und nicht nur eine Untersuchung des aktuellen Gesundheitszustandes des betroffenen Kindes. Darüber hinaus dürften Haushaltsdefizite bei den Gemeinden nicht zu Einschränkungen bei der Gewährung von ambulanten, teilstationären und stationären Hilfen führen (wie aktuell in Halle). Zudem fordert der DBSH Standards für die Personalausstattung, -Qualifikation und Weiterbildung der Mitarbeiter der fallzuständigen "Allgemeinen Sozialen Dienste". "Wer 150 Familien zu betreuen und zudem möglichst wenig Hilfen beauftragen soll, kann Kinder nicht wirksam schützen" - so der DBSH. Darum müssen wieder Fachlichkeit und ganzheitliche Hilfeangebote Beachtung finden: "Wenn es darum geht Kinder zu schützen und zu fördern, hilft eine Sozialarbeit als Schmalspurbilligangebot nicht weiter!".
Weitere Hintergründe zu den Vorgängen in Schwerin (Lea Sophie) und in Halle (Rückführung aller Kinder und Jugendlichen in die Familien) sind zu lesen unter http://www.dbsh.de/html/presse.html
Originaltext: Deutscher Berufsverband für Soziale Arbeit Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/50208 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_50208.rss2
Pressekontakt: Wilfried Nodes, Tel.: 07946-943216, Mobil: 0176-22993271
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