Allg. Zeitung Mainz: Kommentar zu Schulstudie
Geschrieben am 28-11-2007 |
Mainz (ots) - Licht und Schatten liegen im deutschen Schulwesen dicht beieinander. Das unterstreicht auch die internationale Iglu-Grundschulstudie, die im Leistungsteil durchaus erfreuliche Ergebnisse zeitigt. Nach der Pisa-Panik der letzten Jahre ist das eine wohltuende Nachricht. Der Lesetest zeigt zwar, dass bei den Viertklässlern die Zahl der Spitzenleser nicht sehr groß ist, dafür ist die Gesamtleistung gut, die beste unter den teilnehmenden EU-Staaten. Doch wie gesagt: Positives und Negatives sind in der Studie vereint - dem Lob für die Lesefähigkeit folgt die Kritik an mangelhafter Chancengleichheit. Und so wie die Lehrer an der Verbesserung der Leistung ihren positiven Anteil haben, so sind sie auch am dunkleren Kapitel der Studie beteiligt. Denn noch immer spielt die soziale Herkunft eines Schülers eine wichtige Rolle dabei, ob er von seinen Lehrern eine Gymnasialempfehlung erhält oder nicht. Schlimmer noch: gegenüber der Vorgängerstudie ist es für Kinder "bildungsferner" Schichten noch schwieriger geworden. Gerade in Bundesländern, die den Zugang zum Gymnasium an die Empfehlung koppeln, ist das für die Kinder, für ihren ganzen Lebensweg eine Katastrophe. Man sollte meinen, dass das Klassendenken überwunden ist, aber tatsächlich ist es immer noch so, dass Teile der Lehrerschaft dem Sprössling des Herrn Direktor oder der Frau Doktor per se mehr zutrauen als den Kindern von Verkäuferinnen, Arbeitern oder kleinen Angestellten - auch wenn diese die gleiche Leistung bringen. Von ausländischen Kindern ganz zu schweigen. Das ist traurig und beschämend. Und die Bekenntnisse vieler Politiker, sie wollten für alle Kinder eine bessere Bildung erreichen, wirken da wie pure Heuchelei.
Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2
Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Helga Boschitz Telefon: +49-(0)6131/48-5987 Fax: +49-(0)6131/48-5868 crossmedia@vrm.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
107306
weitere Artikel:
- Südwest Presse: Kommentar zum Thema Bildung Ulm (ots) - Selten werden Studien mit einer derart zwiespältigen Aussage präsentiert wie die neue Iglu-Studie. Zuerst die gute Nachricht: Die Leseleistungen der Viertklässler in Deutschland haben sich noch einmal verbessert. Das zeigt, dass in den Grundschulen gute Arbeit geleistet wird. Trotz der unterschiedlichen Herkunft der Kinder können also durchaus für alle bemerkenswerte Ergebnisse erzielt werden. Schon vor fünf Jahren diente die Iglu-Studie den Gegnern des gegliederten Schulwesens als Beleg dafür, dass gemeinsames Lernen die besten mehr...
- Lausitzer Rundschau: Nahost-Konferenz in Annapolis Wo das Engagement fehlt Cottbus (ots) - Man kann dem US-Präsidenten George W. Bush nicht vorwerfen, dass er sich um den Frieden weniger kümmere als um den Krieg. Tatsächlich verwendet er letztlich auf beides gleichermaßen nicht allzu viele Anstrengungen. Und so, wie sein miserabel vorbereiteter, nicht durchdachter Feldzug im Irak ins Chaos abglitt, wie der Krieg in Afghanistan sich zu einem Desaster ausweitet, so enden auch seine Friedensinitiativen für den Nahen Osten in einer Sackgasse. Die Ergebnisse der Konferenz in Annapolis lassen nirgendwo neue Spielräume mehr...
- Lausitzer Rundschau: Der Skandal um unwirksame Rußfilter Irrwitzige Farce Cottbus (ots) - Das Prinzip Angriff ist die beste Verteidigung wird nicht ausreichen. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) hat gestern nicht schlüssig erklären können, warum es unmöglich gewesen ist, frühzeitig Zigtausende Autofahrer davor zu warnen, dass Schrottfilter im Umlauf sind. Die Erkenntnisse lagen offenkundig vor. Sie vor allem wegen nicht beachteter Rechtskriterien von Gutachtern erst einmal in die Schublade zu verbannen, klingt ziemlich verwegen. Der ganze Skandal macht aus der Anti-Feinstaub-Politik des Bundesumweltministers, mehr...
- Ostsee-Zeitung: Ostsee-Zeitung Rostock zu Nahost-Gipfel Rostock (ots) - Ob die Initiative des US-Präsidenten tatsächlich frischen Wind in die verfahrenen Nahost-Gespräche bringen wird, ist zu bezweifeln. Bush läuft die Zeit davon. Sieben lange Jahre hat er sich kaum um die Konflikt-Region gekümmert. Nun soll quasi im Galopp eine Zwei-Staaten-Lösung her, bevor sich das Buch der Geschichte für die Ära Bush schließt. Dabei sind gerade die beiden Haupt-Unterhändler, Israels Premier Olmert und Palästinenser-Präsident Abbas, kaum in der Lage, ein tragfähiges Abkommen zu unterzeichnen. Originaltext: mehr...
- Stuttgarter Nachrichten: Claassen Stuttgart (ots) - Dass Unternehmen Interesse daran haben, sich in ihren Logen mit Repräsentanten des öffentlichen Lebens zu schmücken, ist verständlich. Die Frage ist nur: Darf der Staat mitspielen? Darf er sich quasi sponsern lassen? Die Staatsanwaltschaft wird diese Frage aller Voraussicht nach dem Bundesgerichtshof vorlegen. Erst dann wird sich zeigen, was der Freispruch für Claassen wert ist und wie man eine Fußballloge zu bewerten hat. Bis dahin sitzen alle Amtsträger in Logen weiter auf einem heißen Stuhl. Originaltext: mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|