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Weltklimagipfel: Caritas international warnt vor Agro-Treibstoffen - "Mobilität in Europa wird mit Hunger in Entwicklungsländern bezahlt"

Geschrieben am 30-11-2007

Freiburg (ots) - Vor den Auswirkungen des gegenwärtigen
Agrotreibstoff-Booms warnt Caritas international. Nach Ansicht des
Hilfswerkes der deutschen Caritas ist die Umwandlung von
Energiepflanzen zu Agrotreibstoff der falsche Weg, um die
Klimaerwärmung zu stoppen. "Die fatalen Folgen des Biodiesel-Booms
sind in vielen unserer Projektländer hautnah zu erleben:
Nahrungsrationen für Waisenkinder und HIV-Infizierte in Afrika werden
gekürzt, Kleinbauern und Indios in Lateinamerika von ihrem Land
vertrieben und Regenwälder in Indonesien abgeholzt", warnt Wolfgang
Hees, Agrarexperte von Caritas international, aus Anlass des
Weltklimagipfels in Bali. Die Subventionierung von Agrotreibstoffen
durch die Europäische Union und die deutsche Bundesregierung wird von
Caritas international kritisiert.

Mit großer Sorge beobachtet Caritas international, dass die
Mobilität der Autofahrer in Europa mit Hunger in den
Entwicklungsländern bezahlt wird. In Äthiopien, wo sich verschiedene
europäische Firmen anschicken, im großen Stil Energiepflanzen
anzubauen, hungern nach wie vor vier Millionen Menschen. Weltweit
sind es 850 Millionen Menschen. Hees: "Wir befürchten, dass sich
deren Zahl in den kommenden Jahren nochmals drastisch erhöhen wird,
denn die 800 Millionen Autofahrer sind weit zahlungskräftigere Kunden
als die Hungernden." Mit dem Getreide, das benötigt werde, um den 100
Liter-Tank eines Geländewagens zu füllen, könne ein Mensch ein Jahr
ernährt werden. Seit der Jahrtausendwende sind in der Dritten Welt
die Lebensmittel-Importkosten unter anderem aufgrund des
Agrotreibstoff-Booms um 90 Prozent gestiegen.

Caritas international, das Hilfswerk der deutschen Caritas,
unterstützt als Mitglied der Klima-Allianz alle Bemühungen zur
Reduktion von Treibhausgasen. Dazu gehören auch sinnvolle Nutzungen
von Energiepflanzen wie beispielsweise Biogasanlagen, die sich durch
hohe Energieeffizienz auszeichnen. Abgelehnt werden jedoch alle Wege,
die den Raubbau an Natur und Mensch fortschreiben.

Wolfgang Hees ist beim Weltklimagipfel in Bali erreichbar. Kontakt
für telefonische Interviews über Achim Reinke, 0761/200-515 oder
0179/1062487.

Caritas international, Freiburg, Spendenkonto 202 bei der Bank für
Sozialwirtschaft Karlsruhe BLZ 660 205 00 oder online unter:
www.caritas-international.de

Diakonie Katastrophenhilfe, Stuttgart, Spendenkonto 502 707 bei
der Postbank Stuttgart BLZ 600 100 70 oder online
www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/

Caritas international ist das Hilfswerk der deutschen Caritas und
gehört zum weltweiten Netzwerk der Caritas mit 162 nationalen
Mitgliedsverbänden.

Originaltext: Caritas international
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/67602
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_67602.rss2

Pressekontakt:
Herausgeber: Deutscher Caritasverband, Caritas international, Referat
Öffentlichkeitsarbeit, Karlstraße 40, 79104 Freiburg. Telefon:
0761/200-0. Verantwortlich: Matthias Schüth. Rückfragen: Achim Reinke
(Durchwahl -515).www.caritas-international.de


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