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Neue Zahlen Solarstrom: Zubau, Import, Verteilung auf Bundesländer, Modulpreise in Deutschland höher als im Ausland

Geschrieben am 05-12-2007

Berlin (ots) - Wie die Fachzeitschrift PHOTON in ihrer
Dezemberausgabe berichtet, stieg die installierte Solarstromleistung
in Deutschland gegenüber dem Vorjahr um 43 Prozent auf 2.770 Megawatt
(MW). Mit einem Zubau von mindestens 830 MW im Jahr 2006 bleibt
Deutschland der mit weitem Abstand wichtigste Absatzmarkt für
Solarstromanlagen weltweit. Deutschland war dabei nach wie vor
Netto-Importeur, da die inländische Produktionsmenge an Solarmodulen
mit 341 MW nicht ausreichte, die Nachfrage zu decken. Die Hersteller
von Solarmodulen konnten in Deutschland um bis zu 70 Prozent höhere
Verkaufspreise als im Ausland erzielen.

Anne Kreutzmann, Chefredakteurin PHOTON: "Zweck des
Erneuerbare-Energien-Gesetzes ist der Klimaschutz. Das deutsche EEG
fördert den Ausbau der ausländischen Solarindustrie genauso wie den
der deutschen. Argumente, nach denen hohe Einspeisevergütungen im EEG
angeblich notwendig seien, um der deutschen Solarindustrie im
weltweiten Wettbewerb Vorteile zu verschaffen, sind nicht
nachvollziehbar. Je höher die Vergütung, desto teurer ist Klimaschutz
durch Solarstrom."

Dass auch im Jahr 2006 der Großteil der Weltproduktion auf
deutschen Dächern und Freiflächen landete, hatte vornehmlich zwei
Gründe: zum einen ist der geförderte Zubau auf praktisch allen
Auslandsmärkten auf niedrigem Niveau begrenzt. In Deutschland wird
unbegrenzt gefördert. Zum anderen konnten in Deutschland von der
Solarindustrie mit die höchsten Solarmodulpreise erlöst werden, wie
kürzlich die PVPS-Gruppe der Internationalen Energieagentur
berichtete. Dass die gesamten Anlagenpreise in Deutschland trotzdem
zu den niedrigsten weltweit gehörten, liegt vor allem daran, dass
höherer Verwaltungsaufwand die Installationskosten im Ausland in die
Höhe treibt und Installateure hierzulande effizienter installieren
und mit geringen Margen auskommen müssen.

Trotz des Margenverzichts der Installateure war aber wohl der
besonders preissensiblen Kundengruppe der Landwirte, die traditionell
in Bayern stark in Solarstromanlagen investieren, im Jahr 2006 der
Anlagenpreis zu hoch und sie übten sich in Kaufzurückhaltung. In
Bayern stieg daher die installierte Leistung nur um 31 Prozent,
während der Zuwachs im Bundesdurchschnitt bei 43 Prozent lag. Bayern
bleibt aber Spitzenreiter bei der absoluten Solarstrommenge im Netz:
1,39 Prozent des in Bayern verbrauchten Stromes stammten 2006 bereits
aus Solarstromanlagen, im Bundesdurchschnitt lag der Wert noch bei
unter einem halben Prozent. Deutlich besser als Bayern haben sich vor
allem die neuen Bundesländer mit einem Zuwachs von durchschnittlich
73 Prozent sowie als Spitzenreiter unter den alten Bundesländern
Niedersachsen mit einem Plus von 60 Prozent entwickelt. Insgesamt lag
der Zubau in 2006 ungefähr auf demselben Niveau wie 2005 (865 MW).
Für 2007 rechnen Marktforscher jedoch mit einem deutlichen Wachstum
der Installationszahlen. Sogar eine Verdopplung der Zubaumenge halten
einige Quellen für möglich.

Der Zubau an Solarstromanlagen wird in Deutschland durch das
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ermöglicht. Die in dem jeweiligen
Jahr installierten Anlagen erhalten 20 Jahre lang eine gleichbleibend
hohe Vergütung, welche für 2006 installierte Anlagen rund achtmal so
hoch lag, wie der durchschnittliche Preis für Spitzenlaststrom an der
Strombörse. Die Stromversorger legen die für jede neue Anlage 20
Jahre lang entstehenden Mehrkosten auf die Stromrechnungen aller
Verbraucher um. Das EEG ermöglicht, dass die Herstellungskosten für
Solarstrom seit mehreren Jahren durchschnittlich jährlich um 10
Prozent sinken. Dies will die Bundesregierung zum Anlass nehmen, die
Vergütung für Solarstrom ab 2009 statt wie bisher um 5 Prozent nun um
jährlich 7 und 9,2 Prozent abzusenken.

Hintergrundinfos:

IEA-PVPS-Studie (Modulpreise Table 7, PDF-Blatt 27):
www.iea-pvps.org/products/download/rep1_16.pdf

Bericht Zubau 2006: www.photon.de/presse/mitteilungen/Hintergrund_
Netzbetreiberstatistik_2006.pdf

Prognose Zubau 2007:
www.photon.de/presse/mitteilungen/Hintergrund_Zubauprognose.pdf

Editorial PHOTON aus 2006 (Beispiel Verkaufspreise Solarmodule
Ausland, Spalte 2, ab "Sollen die"):
www.photon.de/presse/mitteilungen/PD_2006-12_Seite_003.pdf

Entwicklung Herstellungskosten für Solarstrom:
www.photon.de/presse/mitteilungen/PM_True_Cost_040407.pdf

Entwicklung der Gewinnmargen der Solarindustrie von 2004 bis 2006:
www.photon.de/presse/mitteilungen/PM_Studie_Solarindustrie_030806.pdf

Das Solarstrom-Magazin PHOTON erhebt jährlich bei allen 875
deutschen Stromnetzbetreibern die jeweiligen Zubauzahlen für
Solarstromanlagen. Die Zahlen liegen in der Regel gegen Ende des
Folgejahres vor und sind die nachgewiesene Mindestinstallation. Es
fließen nur die jeweils vorliegenden Zubauzahlen ein. Im Jahr 2006
waren dies die Daten von 854 der insgesamt 875 Netzbetreiber.

Druckfähige Grafiken:

größte Produktionsländer, weltgrößte Hersteller, Zubau auf
Bundesländer verteilt: www.photon.de/presse/grafiken.htm

PHOTON ist die erste und mit 40.000 Exemplaren auflagenstärkste
deutsche Fachzeitschrift zum Thema Solarstrom und erscheint seit 1996
im Solar Verlag (www.photon.de).

Originaltext: Solar Verlag GmbH
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/64135
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_64135.rss2

Pressekontakt:
Bernd Schüßler, Pressesprecher, Tel. 02 41 - 40 03 - 116,
bernd.schuessler@photon.de


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