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Neues Deutschland: zu Innenminister und Scientology

Geschrieben am 07-12-2007

Berlin (ots) - Dem Atheisten erscheinen die Rufe nach einem Verbot
von Scientology wie die »Luzifer-Weiche!«-Rufe von
Teufelsaustreibern, die nicht merken, dass sie selbst die Besessenen
in diesem Dialog sind. Verboten oder nicht, ist Scientology nur
Vorfeldorganisation vieler anderer Sekten und Vereine, deren Existenz
den Menschen seit Ewigkeiten nicht nur Halt und Hoffnung, sondern
ebenso oft Verblendung, Verdummung und häufig den vorzeitigen Tod
gebracht hat.
Die Innenminister zeigen sicher zu Recht voller Empörung auf die
Scientologen, ihre - je nach Betrachtung - Kirche oder Sekte zu
verbieten ist jedoch wieder einmal der aussichtslose Versuch, ein
Problem zu verbieten, statt es zu lösen. Wenngleich es unbillig wäre,
eine Lösung den Innenministern überhaupt aufzutragen.
Zugleich ist auch die Hoffnung, mit Bildungsarbeit die Quellen des
Aberglaubens auszutrocknen, ein frommer Wunsch, solange die
angebotene Alternative ein anderer angeblich wahrer Glaube ist. An
eine andere Kirche, an die Überlegenheit der eigenen Überzeugungen,
der eigenen Welt. Deren Abgründe werden immer wieder für Nachwuchs
des Aberglaubens sorgen. Das blinde Hoffen in die Wirkung der
Autorität der Staatsmacht ist selbst einer dieser Abgründe.

Originaltext: Neues Deutschland
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Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21


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