 WAZ: Der Wahn ohne Ende - Kommentar von Hans-Josef Justen
Geschrieben am 09-12-2007 |
Essen (ots) - Randale ist unberechenbar und offenbar nie in den
Griff zu kriegen. Schien die Fußball-Bundesliga das Problem mit
Hooligans und Schlägertrupps unter so genannten Fans längst bewältigt
zu haben, so mahnen jüngste Ausschreitungen zu ständiger Wachsamkeit.
Denn ausgerechnet in Bochum, ausgerechnet beim Spiel gegen Karlsruhe,
ausgerechnet an einem Ort und bei einem nicht gerade emotional
aufgemischten Ereignis, das von den Hütern der Ordnung unter dem
Sicherheitsaspekt als "völlig normal" eingestuft worden ist, wurde
ein Polizist brutal getreten und schwer verletzt. Ein trauriger
Beweis dafür, dass der Wahn kein Ende nimmt.
Der Hinweis darauf, dass sich die Fußball-Horden im Süden des
Kontinents heftiger austoben, darf nicht als Ausrede herhalten.
Sondern er muss als Auftrag verstanden werden, noch stärker
gegenzuwirken. Wobei es hilfreich sein kann, wenn sich ein Trainer so
positioniert wie Frankfurts Friedhelm Funkel gegenüber dem
Fan-Beauftragten des eigenen Vereins: Der hatte vor dem Spiel gegen
Schalke gegen den Ex-Frankfurter Jermaine Jones Stimmung gemacht und
wurde von Funkel gerüffelt. Richtig so.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
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