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Kölner Stadt-Anzeiger: FDP fordert gesetzliche Regelung von anonymen Geburten und Babyklappen

Geschrieben am 10-12-2007

Köln (ots) - Anonyme Geburten und Babyklappen existieren weiterhin
ohne Rechtsgrundlage. Darauf weist die Bundesregierung in ihrer
Antwort auf eine Anfrage der FDP hin, die dem "Kölner Stadt-Anzeiger"
(Dienstagsausgabe) vorliegt. Die FDP drängt deshalb, endlich beides
gesetzlich zu regeln. Bislang verletzen anonyme Geburten und
Babyklappe das Recht des Kindes auf Wissen über seine Herkunft. Wer
daran beteiligt ist, handelt illegal. Die liberale Familienpolitiker
Ina Lenke sagte dem "Kölner Stadt-Anzeiger" am Montag: "Es besteht
Handlungsbedarf. Die Erfahrung zeigt, dass es in ganz Deutschland,
auch in katholischen Ländern, anonyme Geburten gibt." Lenke erinnert
daran, dass Union und SPD in ihrem Koalitionsvertrag selbst
festgehalten haben, die Erfahrungen mit der anonymen Geburt sollten
ausgewertet und, falls erforderlich, gesetzliche Regelungen
geschaffen werden. Doch die Bundes-regierung spielt auf Zeit. Die
Regierung teilte den Liberalen mit: "Die Bundes-regierung sieht
derzeit keine hinreichende Grundlage für eine valide Beurteilung der
Notwendigkeit gesetzlicher Regelungen zur anonymen Geburt und prüft
deshalb eine bundeszentrale Untersuchung." Immerhin wird in Aussicht
gestellt, dass nach Auswertung einer bayerischen Studie das
Bundesfamilienministerium "gegebenenfalls" eine "entsprechende
Untersuchung ausschreiben und in Auftrag geben" wird. In Babyklappen
sind seit dem Jahr 2001 danach 134 Kinder abgegeben worden. Die Zahl
der anonymen Geburten könnte ähnlich sein. Bekannt sind 88 seit dem
Jahr 2000. Allerdings konnten oder wollten darüber nicht alle
Bundesländer Auskunft geben. Ziel der anonymen Geburten und
abyklappen ist es, Frauen in großer Not zu helfen und zu verhindern,
dass Kinder ausgesetzt oder gar getötet werden. Ob dieses Ziel
allerdings erreicht wird, ist zumindest unklar. Die Länder verweisen
zum Teil darauf, dass diese Fälle so selten seien, dass bislang keine
statistischen Zusammenhänge erkennbar werden. In Berlin etwa werden
nach Auskunft des Landeskriminalamtes seit vielen Jahren bis zu vier
Neugeborene getötet und ein oder zwei ausgesetzt. Daran hat sich auch
seit der Öffnung von Babyklappen und mit anonymen Geburten bisher
nichts geändert.

Originaltext: Kölner Stadt-Anzeiger
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66749
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66749.rss2

Pressekontakt:
Kölner Stadt-Anzeiger
Politik-Redaktion
Telefon: +49 (0221)224 2444
ksta-produktion@mds.de


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