WAZ: Mut zur Offenheit - Kommentar von Ulf Meinke
Geschrieben am 10-12-2007 |
Essen (ots) - Vielleicht ist dies der eigentliche Pflegeskandal: Obwohl den Experten des Medizinischen Dienstes bekannt ist, in welchen Pflegeheimen gute oder schlechte Arbeit gemacht wird, bleiben die Namen unter Verschluss. Verwundert es da noch, wenn hinter dicken Heimmauern zuweilen eklatante Missstände herrschen?
Die Politik sollte im Umgang mit der Pflege-Lobby mehr Mut beweisen. Niemand darf sich damit abfinden, wenn pflegebedürftige Menschen in schlampig geführten Heimen allein gelassen werden. Die Würde des Menschen endet eben nicht mit 80 Jahren.
Warum diese Geheimniskrämerei? Wollen sich nur die Heimbetreiber der öffentlichen Kontrolle entziehen - oder sogar ebenfalls die Kontrolleure? Jedenfalls muss dringend mehr Transparenz hergestellt werden. Es gehört an die Öffentlichkeit, wenn eine Pflegeeinrichtung nicht einmal die "Satt- und Sauber-Versorgung" gewährleistet. Umgekehrt sollte bekannt sein, in welchen Heimen fürsorglich und liebevoll gepflegt wird. Kurzum: Die Wahl eines Pflegeheims darf nicht länger reines Glücksspiel sein.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
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