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Börsen-Zeitung: Der UBS-Kunde bezahlt, Kommentar von Daniel Zulauf zu den zusätzlichen milliardenschweren Abschreibungen bei UBS auf Engagements im US-Subprime-Segment

Geschrieben am 10-12-2007

Frankfurt (ots) - Das Debakel, das sich die im Geldrausch der
vergangenen Jahre offensichtlich führungs- und planlos gewordene UBS
mit ihren Investitionen in amerikanische Subprime-Papiere geleistet
hat, ist beileibe nicht nur für Schweizer Verhältnisse beispiellos.
Die Wertberichtigungen im dritten und vierten Quartal auf
Finanzanlagen, für die es keine Nachfrage und somit keinen Preis mehr
gibt, erreichen mit rund 15 Mrd. sfr mehr als das, was die Großbank
im Laufe der vergangenen drei Jahre mit ihrer Investment Bank
verdient hat. Dutzende von Milliarden Eigenkapital wurden eingesetzt,
ohne dass sie letztlich eine Verzinsung gebracht hätten. Massenweise
Mitarbeiter sind mit hohen Abfindungen entlassen worden, und jetzt
wird die geprügelte Investment Bank auch noch restrukturiert, was
selbstredend mit weiteren Kosten verbunden ist.

Dennoch schreibt der erst bei Ausbruch der Krise zum UBS-Chef
beförderte Marcel Rohner in seiner Mitteilung an die Medien: "Ich bin
zuversichtlich, dass wir nach diesen Abschreibungen und mit einer
gestärkten Kapitalbasis gut positioniert sind, um weiter profitabel
zu wachsen." Soviel Optimismus nach einer derartigen Ansammlung von
Fehlleistungen ist erstaunlich, aber leider durchaus angebracht. Die
UBS wird zu den ersten Banken gehören, die für Kundenkredite höhere
Zinsen verlangen wird. Das unsichere Wirtschaftsumfeld erfordere
einen höheren Risikozuschlag, wird man argumentieren. Auch die
Vermögensverwaltungskunden, von denen die UBS als Bank der Millionäre
besonders viele hat, werden einen Beitrag zur Finanzierung des
Subprime-Debakels leisten. Statt die überhöhten Gebühren der in der
Qualität oft nicht einmal überdurchschnittlichen Dienstleistungen zu
senken, werden die Kunden weiter gemolken - unter anderem, um die 1,2
Mrd. sfr zu verdienen, die man den neuen Investoren aus dem Osten
jetzt als Zinsen zahlen muss.

Erstmals scheinen der UBS nun aber Zweifel daran gekommen zu sein,
dass die Kunden hier länger mitspielen. Die große Kapitalerhöhung
begründen sie jedenfalls mit dem Argument, die
Vermögensverwaltungskunden wünschten eine "ausgeprägt solide
Kapitalbasis" ihrer Bank. Es ist zu hoffen, dass dies allein noch
nicht reicht, die jüngsten Fehler vergessen zu machen, denn sonst ist
zu befürchten, dass sie sich schon in einigen Jahren wiederholen.

(Börsen-Zeitung, 11.12.2007)

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
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Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


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