Holz gegen Klimawandel / DFWR fordert Erweiterung des Kyoto-Protokolls / Nachhaltige Forstwirtschaft dient dem Klimaschutz
Geschrieben am 11-12-2007 |
Bonn (ots) - Der Deutsche Forstwirtschaftsrat (DFWR) fordert eine Erweiterung des Kyoto-Protokolls um die Berücksichtigung von Holzprodukten als CO2-Speicher. "Bisher finden Wälder und deren Nutzung im Rahmen der nachhaltigen Forstwirtschaft in der Klimadiskussion viel zu wenig Beachtung. Dabei ist Holznutzung aktiver Klimaschutz", sagte DFWR-Präsident Georg Schirmbeck, MdB. Diese Ansicht teilt der Klimaschutzexperte und Leiter des Instituts für Weltforstwirtschaft an der Universität Hamburg, Professor Michael Köhl: "Im Moment endet die Philosophie des Kyoto-Protokolls, an der Waldgrenze. Das heißt, jeder genutzte Baum, wird im Prinzip so angesehen, als ob der gespeicherte Kohlenstoff sofort entweicht."
Hier sieht der DFWR Handlungsbedarf. "Die Verwendung von Holzprodukten aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern schont das Klima und trägt zur Minderung des Treibhausgaseffektes bei", so Schirmbeck. Der DFWR erwartet daher von der aktuellen Klimakonferenz deutliche Zeichen für die Rolle der Holznutzung und deren unterschätzte Kapazität als Kohlendioxid-Speicher.
Eine besondere Bedeutung hat in diesem Zusammenhang der Aspekt der nachhaltigen Forstwirtschaft. Nachhaltig bedeutet, dass aus den Wäldern nur so viel Holz entnommen wird, wie gleichzeitig nachwachsen kann. Diesem Grundprinzip hat sich die deutsche Forstwirtschaft seit mehr als 200 Jahren verpflichtet.
Aus globaler Sicht ist es unstrittig, dass die Wälder trotz ihrer CO2-Speicherkapazität nach dem Energiebereich die zweitgrößten Produzenten von CO2 sind. Das liegt an der fortschreitenden Abholzung der Tropenwälder, wo keine nachhaltige Waldbewirtschaftung stattfindet. Anders stellt sich die Situation in den gemäßigten Breiten, vor allem in Europa, dar. Hier werden die Wälder nachhaltig bewirtschaftet und sind echte CO2-Speicher. Dadurch, dass im Zuge der Waldpflege nur so viel Holz eingeschlagen wird wie nachwächst, bleibt die Holzmenge im Wald und damit das darin gespeicherte CO2 insgesamt gleich. Hinzu kommt, dass durch die Herstellung von Holzprodukten CO2 wesentlich länger gebunden wird. "Wenn wir einen Baum nutzen, dann entweicht der Kohlenstoff, der von ihm gespeichert wird, nicht wie die Luft aus einem platten Fahrradschlauch, sondern dieser Kohlenstoff bleibt in den Holzprodukten gebunden. Wenn Sie zum Beispiel einen Dachstuhl sehen, dann kann es sein, dass dieser Kohlenstoff mehrere hundert Jahre in dem Holz gebunden bleibt und erst danach freigesetzt wird, wenn der Dachstuhl verrottet. Dieser Effekt trägt wesentlich zum Klimaschutz bei", sagte Professor Köhl.
Der gespeicherte Kohlenstoff in den Bäumen Deutschlands beträgt schätzungsweise 1,16 Mrd. t. Das entspricht rund 4,27 Mrd. t CO2. Etwa 334 Mio. t C sind in Holzprodukten in Deutschland gespeichert. Das entspricht 1,22 Mrd. t CO2.
Durch den Verbrauch von Holzprodukten wurden in den Jahren 1990 bis 2005 jedes Jahr zwischen 3,4 und 6,7 Mio. t C zusätzlich eingelagert. Hier sieht der DFWR für Deutschland noch großes Potential. Zum Beispiel beträgt der Anteil von Holzhäusern im Baubereich gerade mal 17%. Im Vergleich dazu liegt dieser Anteil in Nordamerika bei 85% und in Skandinavien bei 90%.
Originaltext: Deutscher Forstwirtschaftsrat DFWR Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/68862 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_68862.rss2
Pressekontakt: Stephan Schütte 01715134863 info@dfwr.de
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