Roth für breites Bündnis bei Stammzellen-Stichtag / "Vertrete die Position von Kardinal Lehmann"
Geschrieben am 11-12-2007 |
Bonn (ots) - In der Diskussion über die Verlegung des Stichtages für die Nutzung embryonaler Stammzellen hat die Grünen-Vorsitzende Claudia Roth heftige Kritik an dem entsprechenden CDU-Parteitagsbeschluss geübt. In einem PHOENIX-Interview sagte sie am Dienstagmittag: "Ich bin überhaupt nicht mit der Position zufrieden. Ich vertrete in dieser Position tatsächlich die Auffassung, die auch Kardinal Lehmann vertreten hat. Hier geht es im Kern wirklich um den Schutz der Menschenwürde." Die CDU begehe mit ihrem Beschluss den "Volleinstieg in die verbrauchende Embryonenforschung", sagte Roth. "Das passt nun überhaupt nicht zu dem penetrant vorgetragenen C im Namen der CDU, denn mit christlichen Auffassungen hat dieser Beschluss herzlich wenig zu tun." Es gehe um Verwertbarkeit und um nichts Anderes mehr, kritisierte die Grünen-Parteichefin. "Ich sage dieser vermeintlich christlichen Partei: Nicht alles, was technisch machbar ist und möglich ist, darf auch getan werden. Es braucht Begrenzungen." Da es große Fortschritte im Bereichen der Adulten-Stammzellenforschung gebe, müsse man dort weiter vorangehen. Auf die Frage, wie sie die Mehrheitsverhältnisse im Parlament für einen entsprechenden CDU-Gesetzesantrag einschätze, sagte Roth: "Da wird drüber zu streiten sein, ob Fortschritt und technischer Fortschritt alles rechtfertigt oder nicht und ob es nicht tatsächlich ethisch-moralische Begrenzung braucht. Wir sind dazu bereit zu einem ganz breiten Bündnis beizutragen mit der katholischen und der evangelischen Kirche, die das mit uns Grünen mittragen."
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