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Nicht ohne Risiko - Was Schmerzmittel wirklich taugen

Geschrieben am 17-12-2007

Hamburg (ots) - In Apotheken und Supermärkten sind rezeptfreie
Schmerzmittel der Renner - 700 Millionen Euro geben die Deutschen pro
Jahr dafür aus. Wie die Zeitschrift VITAL in ihrer aktuellen Ausgabe
(1/2008, EVT: 19. Dezember) berichtet, ist bei einer Auswahl von rund
900 zugelassenen Präparaten jedoch Vorsicht geboten, da die
Nebenwirkungen nicht zu unterschätzen sind.

Experten warnen insbesondere vor einer längeren Einnahme von
Kopfschmerz- und Migränemitteln, da diese sonst das genaue Gegenteil
bewirken können. Migräne-Spezialist Prof. Hartmut Göbel von der
Schmerzklinik Kiel rät, entsprechende Medikamente an maximal zehn
Tagen im Monat einzunehmen. Danach sollten Betroffene zum Arzt gehen
oder auf homöopathische Alternativen zurückgreifen.
Auch Mittel gegen Gelenk- oder chronische Schmerzen sind
problematisch, weil durch die parallel verordnete Ruhe das
Schmerzgedächtnis falsch trainiert wird. Die Angst vor Bewegung
verstärkt den Schmerz, so dass der Körper nach einem stärkeren
Medikament verlangt. Ein Teufelskreis, der nur durch aktive Bewegung
durchbrochen werden kann.

Bei bereits bestehenden gesundheitlichen Beschwerden sollte selbst
die kurzfristige Einnahme von rezeptfreien Mitteln ärztlich abgeklärt
werden, da die Gefahr unerwünschter Wechselwirkungen besteht. So
können Schmerzmittel wie Ibuprofen beispielsweise die Wirkung von
Betablockern oder ACE-Hemmern beeinträchtigen. Ältere Menschen und
Schwangere sollten vor einer Einnahme in jedem Fall immer erst einen
Arzt konsultieren.

Vorsicht heißt es grundsätzlich bei Präparaten mit mehreren
Anti-Schmerz-Wirkstoffen sowie Koffein oder Kodein. "Die Kombi-Mittel
führen sehr schnell dazu, dass man sich daran gewöhnt und immer mehr
davon nimmt," warnt Experte Hartmut Göbel. Bei Schmerzmedikamenten
mit nur einem Wirkstoff könne man dagegen sicher sein, nicht abhängig
zu werden.
Auch in der Darreichungsform gibt es qualitative Unterschiede.
Zäpfchen etwa wirken meist weniger zuverlässig als Tabletten, haben
jedoch gleich hohe Nebenwirkungen. Schmerzsalben schließlich sind
häufig ganz überflüssig, da die Wirkstoffe nicht tief genug durch die
Haut eindringen können.

Originaltext: VITAL
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7515
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7515.rss2

Pressekontakt:
Susanne Schütte, Redaktion VITAL, Tel. 040/27 17 - 3115


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