Wegen Überfischung geschlossen / Greenpeace protestiert gegen zerstörerische Fischereipolitik - Aktivisten mauern EU-Ratsgebäude in Brüssel zu
Geschrieben am 17-12-2007 |
Brüssel (ots) - Aus Protest gegen die zerstörerische EU-Fischereipolitik mauern 200 Greenpeace-Aktivisten aus 14 europäischen Ländern seit heute morgen die Eingänge des EU-Ratsgebäudes in Brüssel zu. Der Haupteingang wurde mit einer 30 Meter langen und 2,50 Meter hohen Steinmauer versperrt. In dem Gebäude wollen ab heute die EU-Fischereiminister die Fangquoten für 2008 beraten. Greenpeace wirft den Ministern vor, seit Jahren zu hohe Fangquoten zu beschließen, die viele Fischarten massiv bedrohen. Ein erneutes Treffen würde die Fischbestände der EU weiter gefährden. Greenpeace fordert, den Schutz der Meere zukünftig in die Hände der Umweltminister zu legen. Diese stellen die Umwelt in den Mittelpunkt, die Fischereiminister versuchen dagegen, ihre nationalen wirtschaftlichen Interessen durchzusetzen.
"Die Fischereipolitik Europas ist am Ministerrat gescheitert, der Jahr für Jahr die Überfischung der Meere zulässt. Wäre der Fischereirat ein Unternehmen, hätte man die Geschäftsführung längst wegen Versagens entlassen", sagt Greenpeace-Fischereiexpertin Iris Menn. "Die europäische Fischerei ist ein milliardenschweres Minusgeschäft, das mit staatlichen Zuschüssen künstlich am Leben erhalten wird. Das muss ein Ende haben. Die europäische Fischerei muss so ausgerichtet werden, dass sie nicht mehr die Umwelt und die Fischbestände zerstört und den Fischern eine Zukunft gibt."
Die Politik des Fischereirates führt seit den achtziger Jahren zu einem massiven Rückgang der kommerziell genutzten Fischbestände Europas. Jedes Jahr wurden die wissenschaftlichen Empfehlungen für niedrigere Fangquoten und die Vorschläge der Europäischen Kommission ignoriert. Auch die Artenvielfalt der Meere und ihre Lebensräume sind durch viel zu hohe Fangquoten und durch zerstörerische Fischereimethoden bedroht. 75 Prozent der kommerziell genutzten Fischbestände sind fast oder völlig überfischt.
Auch von den heute beginnenden Verhandlungen ist kein Kurswechsel zu erwarten. Kern des von Greenpeace geforderten Maßnahmenpaketes ist die Überantwortung des Meeresschutzes an die europäischen Umweltminister und die Einrichtung großflächiger Meeresschutzgebiete. Diese dürfen nicht befischt oder auf andere Weise genutzt werden. In diesen Gebieten könnten sich die zerstörte Fischbestände und das Meeresökosystem erholen.
Angesichts des katastrophalen Zustands der weltweiten Fischbestände muss neben der Politik auch der Lebensmittelhandel Verantwortung für eine nachhaltige Nutzung der Bestände übernehmen. Doch Supermärkte und Discounter gehen sehr unterschiedlich vor beim Einkauf ihrer Ware. Wer umweltverträglich gefangene Fische anbietet und wer nicht, zeigt der neue Supermarkt-Vergleich von Greenpeace, der am kommenden Mittwoch, 19.12.2007, auf einer Pressekonferenz bei Greenpeace in Hamburg veröffentlicht wird.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Dr. Iris Menn in Brüssel, Tel. 0171-888 00 23. Den Greenpeace-Meeresexperten Thilo Maack erreichen Sie in Brüssel, Tel. 0171-8780 841. Fotos erhalten Sie unter 040-30618-377. Filmmaterial erhalten Sie unter +31 646197322. Fragen zum Supermarktvergleich bitte an Pressesprecher Patric Salize unter Tel. 0171-6035 532. Internet: www.greenpeace.de
Originaltext: Greenpeace e.V. Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6343 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6343.rss2
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
110662
weitere Artikel:
- Bayerisches Fernsehen / Dienstag, 18. Dezember 2007, 20.15 Uhr / Münchner Runde / Kippen-Krieg in Bayern: / Streit ums Rauchverbot München (ots) - So einig waren sich CSU, SPD und Grüne im Landtag noch nie: Bayern bekommt das schärfste Rauchverbot in ganz Deutschland. Viele Raucher gehen auf die Barrikaden, dicke Luft auch bei den Wirten: In den Zelten auf der Wiesn darf nicht mehr geraucht werden. Ist die Liberalität Bayerns in Gefahr? Was bringt das umstrittene Gesetz? Ist das Rauchverbot gerecht? Was sagen die Mediziner? Gäste: Ludwig Hagn, Wiesnwirt Dr. Marianne Koch, Ärztin und Moderatorin Georg Schmid, CSU-Fraktionsvorsitzender im Landtag Max Tidof, Schauspieler mehr...
- Gemeinsame Erklärung zum Kinderschutz in Deutschland Köln (ots) - Die Medienberichterstattung der vergangenen Wochen und Monate schockierte die Öffentlichkeit immer wieder mit Meldungen zu Kindesmisshandlungen, Kindesvernachlässigungen mit Todesfolge oder zu Kindstötungen. So hat zuletzt der Tod von fünf Kindern einer Familie durch die Hand ihrer Mutter Bestürzung ausgelöst. Bürger/innen, Medien, Politiker/innen und Verantwortliche in der Kinder- und Jugendhilfe fragen nach den Ursachen solcher Taten und suchen nach Wegen, sie künftig zu verhindern. Die starke emotionale Reaktion auf ein mehr...
- Kinder brauchen Zuspruch, keine Lippenbekenntnisse - Hoppe fordert verbindliche Früherkennungsuntersuchungen Berlin (ots) - "Die Vernachlässigung von Kindern bis hin zur Kindesmisshandlung ist eine Schande für unsere Gesellschaft. Wenn wir uns wirklich dem Humanismus verpflichtet fühlen, dann müssen wir auch gerade den Menschen helfen, die sich selbst nicht helfen können. Dann müssen wir auch da hinsehen, wo sich das soziale Umfeld verdunkelt", erklärte heute Bundesärztekammer-Präsident Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe. "Ärzte können helfen, brauchen aber die Unterstützung staatlicher Organisationen. Verantwortung ist nicht teilbar. Das gilt gleichermaßen mehr...
- LVZ: CDU-Mittelstandssprecher Fuchs: Für mich reicht es jetzt mit Kompromissen zum Vorteil der SPD / SPD darf keinerlei Hilfe mehr erwarten Leipzig (ots) - Der mittelstandspolitische Frontmann der Union und CDU-Bundestagsabgeordnete Michael Fuchs hat angesichts der Koalitionsvereinbarung zum Post-Mindestlohn und weiterer Ansprüche, die SPD-Chef Kurt Beck angemeldet hat, ein klares Nein der Union gefordert. In einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Dienstag-Ausgabe) sagte Fuchs: "Für mich reicht es jetzt. Wir haben hier einen falschen Weg eingeschlagen. Deshalb habe ich im Bundestag mit Nein gestimmt. Viel mehr an Gegenwehr bleibt nicht." Der von Kurt Beck der mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: Afghanistan Entführter ist der afghanischen Regierung persönlich bekannt Halle (ots) - Der vermutlich in der afghanischen Provinz Herat entführte Deutsche Harald K. ist bei der Regierung in Kabul persönlich bekannt. Der afghanische Handels- und Industrieminister Amin Farhang sagte der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Dienstag-Ausgabe), er werde sich persönlich für dessen Befreiung einsetzen. "Ich kenne ihn persönlich. Das ist ein sehr netter, sehr engagierter Deutsch-Muslim", sagte Farhang der Zeitung. "Wenn es wahr ist, dass er entführt wurde, würde mich das hart treffen. Ich werde alles mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|