Accenture-Studie: Ältere Arbeitnehmer stärken Kernkompetenzen an etablierten Wirtschaftsstandorten
Geschrieben am 18-12-2007 |
Kronberg im Taunus (ots) -
Bessere Chancen für "Silver Ager" auf dem Arbeitsmarkt / Anpassungsdruck auf das Personalwesen steigt / Größte Herausforderung ist die Unternehmenskultur
Mitarbeiter jenseits der 55 machen Unternehmen flexibler und erhöhen die Qualitäts- und Service-Orientierung. So sieht es ein großer Teil der deutschen Unternehmensentscheider. In Zeiten von globalisierten Wertschöpfungsketten und demografischem Wandel sind diese Kompetenzen besonders wichtig für den Standort. Das zeigt eine aktuelle Studie des Managementberatungs-, Technologie- und Outsourcing-Dienstleisters Accenture.
In vielen westlichen Industriestaaten sinkt die Zahl der Einwohner, während das Durchschnittsalter der Bevölkerungen steigt. Gleichzeitig werden aufstrebende Schwellenländer wie China, Brasilien und Indien zu ernsthaften Konkurrenten auf dem Weltmarkt, die bereits heute mit über 1,5 Milliarden Erwerbstätigen aufwarten. In der multipolaren Welt verlagern sich auch zunehmend die Produktion von höherwertigen Produkten sowie Forschung & Entwicklung in die so genannten "Emerging Markets".
Accenture hat 123 Entscheider von deutschen exportorientierten Unternehmen befragt, wie diese Entwicklungen die Kernkompetenzen des Standorts Deutschland herausfordern. Ein zentrales Ergebnis lautet: Globalisierung und demografischer Wandel gefährden besonders die Flexibilität sowie die Qualitäts- und Service-Orientierung der deutschen Wirtschaft. Das befürchtet deutlich mehr als die Hälfte der Befragten.
Ältere Arbeitnehmer machen Unternehmen flexibler
Flexibilität ist die wichtigste Kernkompetenz des Standorts Deutschland im internationalen Wettbewerb. So sieht es rund ein Drittel der befragten Entscheidungsträger (29 Prozent). Sie ließe sich jedoch besonders durch eine Erhöhung der Erwerbsquote älterer Arbeitnehmer stärken, glaubt knapp ein Viertel (24 Prozent) der Befragten. Diese Maßnahme schätzen sie als wichtiger ein als beispielsweise den Zuzug qualifizierter Erwerbskräfte zu verstärken, die Frauenerwerbstätigkeit zu erhöhen oder mehr in Bildung zu investieren.
"Das falsche Bild vom unflexiblen älteren Arbeitnehmer können wir uns nicht mehr leisten", sagt Dr. Stephan Scholtissek, Vorsitzender der Ländergruppe Deutschland, Österreich und Schweiz von Accenture. "Auch die Unternehmen erkennen zunehmend, dass viele Arbeitnehmer älteren Jahrgangs ein geringeres Potenzial für Konflikte zwischen Berufs- und Privatleben mitbringen, weil diese Mitarbeiter zum Beispiel oft schon ein gefestigtes Familienleben haben."
Deutsche Unternehmen müssen auf Qualität und Service setzen
Die Globalisierung erfordert zudem eine stärkere Qualitäts- und Service-Orientierung deutscher Unternehmen, urteilen 60 beziehungsweise 63 Prozent der Entscheider. Beide Kompetenzen würden durch einen höheren Anteil älterer Mitarbeiter an den Belegschaften gestärkt. Dies glaubt jeder fünfte Befragte (22 Prozent).
"Deutsche Unternehmen können im internationalen Wettbewerb nur bestehen, wenn sie bessere Produkte anbieten und die zuverlässigeren Partner sind. Hier helfen Mitarbeiter, die über langjährige Berufserfahrung verfügen. Denn sie wissen: Vermeintliche Soft-Skills wie Vertrauen und Verlässlichkeit sind auf dem Markt eine harte Währung", kommentiert Dr. Stephan Scholtissek das Ergebnis.
Herausforderungen an das Personalwesen
Fest steht, dass sich die Altersstruktur in den Unternehmen stark verändern wird. Schon heute liegt das Durchschnittsalter der deutschen Mitarbeiter bei 41 Jahren. Schätzungen zufolge wird im Jahr 2030 jeder sechste Beschäftigte in Deutschland über 61 Jahre alt sein, 41 Prozent der Erwerbsfähigen sind dann 50 Jahre oder älter. Dass sich das Personalwesen darauf einstellen muss, sehen auch die befragten deutschen Entscheider so: Nach Meinung eines knappen Drittels (31 Prozent) übt der demografische Wandel den größten Veränderungsdruck auf den Geschäftsbereich "Personal" aus.
"Auf die Agenda von Personalverantwortlichen gehören Aus- und Weiterbildungsangebote für ältere Menschen, da diese anders lernen als 30-Jährige", sagt Dr. Stephan Scholtissek. "Arbeitsplätze müssen anders gestaltet werden, insbesondere in fertigungsnahen Bereichen. Es braucht alternative Arbeitszeitmodelle und Möglichkeiten, Gehaltsbestandteile zum Beispiel in mehr Urlaub und bessere Gesundheitsvorsorge umleiten zu können." Darüber hinaus seien viele junge Führungskräfte nicht auf den Umgang mit erfahrenen und deutlich älteren Mitarbeitern vorbereitet.
Herausforderungen an die Unternehmenskultur
"Eine der größten Herausforderungen ist die notwendige Veränderung der Unternehmenskulturen", so Dr. Stephan Scholtissek weiter. "Unternehmen müssen den Älteren das längere Arbeiten schmackhaft machen. Denn viele Mitarbeiter, die Anfang 50 sind, planen, mit Mitte 50 in den Ruhestand zu gehen. Um sie für weitere fünf, zehn oder mehr Jahre im Unternehmen zu halten, bedarf es mehr als variabler Vergütungen. Hier ist professionelles Change Management gefragt."
Globalisierung und demografischen Wandel auch als Chance begreifen
Globalisierte Wertschöpfungsketten und der Wandel der Altersstruktur sollten nicht in erster Linie als zwei sich verschlimmernde Entwicklungen gesehen werden. Dr. Stephan Scholtissek: "Wir sollten uns grundsätzlich stärker auf Chancen konzentrieren, die sich aus den veränderten Rahmenbedingungen ergeben. Unsere Untersuchung zeigt: Globalisierung und demografischer Wandel fordern die Kernkompetenzen unseres Standorts heraus. Doch dadurch verbessern sich die Arbeitsmarktchancen älterer Arbeitnehmer, was wiederum unsere Sozialsysteme entlasten und auch dem Auseinanderdriften der Gesellschaft entgegenwirken kann."
Über die Studie
Accenture hat insgesamt 123 Führungskräfte deutscher, 58 Entscheider österreichischer und 63 Manager Schweizer Unternehmen befragt, aus den Branchen Maschinenbau, Medizin und Gesundheitswesen sowie Automobil. Alle Unternehmen weisen hohe Exportquoten von mehr als 50 Prozent aus.
Über Accenture
Accenture ist ein weltweit agierender Managementberatungs-, Technologie- und Outsourcing-Dienstleister. Mit dem Ziel, Innovationen umzusetzen, hilft das Unternehmen seinen Kunden durch die gemeinsame Arbeit, leistungsfähiger zu werden. Umfangreiches Branchenwissen, Geschäftsprozess-Know-how, internationale Teams und hohe Umsetzungskompetenz versetzen Accenture in die Lage, die richtigen Mitarbeiter, Fähigkeiten und Technologien bereit zu stellen, um so die Leistung seiner Kunden zu verbessern. Mit rund 170.000 Mitarbeitern in 49 Ländern erwirtschaftete das Unternehmen im vergangenen Fiskaljahr (zum 31. August 2007) einen Nettoumsatz von 19,7 Milliarden US-Dollar. Die Internet-Adresse lautet www.accenture.de.
Originaltext: Accenture GmbH Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/39565 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_39565.rss2
Pressekontakt: Accenture Campus Kronberg 1 61476 Kronberg im Taunus Jens Derksen Tel.: (06173) 94 61 393 Fax: (06173) 94 41 393 E-Mail: jens.derksen@accenture.com
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
110873
weitere Artikel:
- Der Börsenbuchverlag kehrt zurück Kulmbach (ots) - Die Börsenmedien AG verwendet in ihrer Buchsparte ab Januar wieder den traditionsreichen Namen Börsenbuchverlag. Unter diesem Label erscheinen bei dem Kulmbacher Verlagshaus ab 2008 alle Titel rund um das Thema Geld und Börse. Die Bücher, die sich mit den Themen Erfolg und Motivation beschäftigen, verbleiben unter dem Markendach books4success. "Unter dem Namen Börsenbuchverlag haben wir 1989 als Erste in Deutschland ein Buch des legendären US-Fondsmanagers Peter Lynch veröffentlicht und damit ein Stück Branchengeschichte mehr...
- Innovationspreis der ALTRAN Foundation for Innovation "CO2-Reduktion als unsere technologische Herausforderung" Paris (ots/PRNewswire) - Die ALTRAN Foundation for Innovation hat für das Jahr 2008 ihren Innovationspreis zum Thema "Die technologische Herausforderung von CO2-Reduzierung in der Erdatmosphäre" ausgeschrieben. Das diesjährige Thema der Altran Foundation trägt dem Bedürfnis einer zügigen und erfolgreichen Bekämpfung des globalen Klimawandels Rechnung. Der erhöhte Ausstoss von CO2 in die Erdatmosphäre wird heutzutage als Hauptursache der Klimaerwärmung gesehen, zum grössten Teil bedingt durch unsere alltäglichen Gewohnheiten. Technologische mehr...
- Premiere HD ab 1. Januar 2008 in Hessen und Nordrhein-Westfalen im Kabelnetz von Unitymedia München (ots) - HDTV-Programm von Premiere jetzt flächendeckend in ganz Deutschland empfangbar - Premiere HD ab sofort unter 0180/512 34 00 oder www.premiere.de/hdtv bestellbar - Bundesliga, Champions League, Top-Spielfilme und -Serien in brillanter HD-Qualität München, 18. Dezember 2007. Premiere HD ist ab 1. Januar 2008 auch über das Kabelnetz von Unitymedia in Hessen und Nordrhein-Westfalen und damit flächendeckend in ganz Deutschland zu empfangen. Nach eingehender technischer Prüfung haben Premiere und Unitymedia den Start von HDTV mehr...
- Grenzenloser TK-Markt 12. EUROFORUM Jahrestagung "Telecom Trends" 23. und 24. Januar 2008, Köln Düsseldorf (ots) - Köln, 18. Dezember 2007. EU-Kommissarin Viviane Reding will einen einheitlichen Telekommunikationsmarkt in Europa durchzusetzen und hat vorgeschlagen, die Regulierung durch 27 nationale Behörden zu straffen. Elf Märkte, auf denen sich nach Ansicht der Kommission der Wettbewerb normalisiert habe, sollen von der Regulierung freigestellt werden. Für die verbleibenden zehn Märkte soll eine neue zentrale Behörde in allen Regulierungsfragen das letzte Wort haben. Hauptargumente für den Harmonisierungsbedarf sind die unterschiedlichen mehr...
- Klimaschutz treibt Auto-Industrie in die Innovationsoffensive Pressebericht zur 15. Handelsblatt Jahrestagung "Die Automobilindustrie" (11. und 12. Dezember 2007, Frankfurt am Main) Düsseldorf (ots) - Frankfurt, Dezember 2007. Die Reduzierung von CO2-Emissionen sowie die Herausforderungen durch die globalen Märkte bestimmten die Diskussionen auf der 15. Handelsblatt Jahrestagung "Die Automobilindustrie". "Wir müssen die Zukunft des Automobils neu definieren", sagte der Konzernforschungs-Vorstand der Daimler AG, Dr. Thomas Weber, zum Auftakt des etablierten Branchentreffs. Der Klima- und Umweltschutz, die Zunahme der Weltbevölkerung, die endlichen Ressourcen und die steigende Mobilität der Menschen forderten individuelle mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|