Laut Studie von UCLH ist Reduktion von MRSA-Infektionen um fast 40 % durch Patientenschnelltestverfahren möglich
Geschrieben am 18-12-2007 |
Oxford, England (ots/PRNewswire) -
BD Diagnostics, ein Unternehmensbereich von BD (Becton, Dickinson and Company), gab heute Einzelheiten zu einer im British Journal of Surgery veröffentlichten grösseren Studie bekannt, laut der ein MRSA-Schnelltest (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) krankenhausbedingte Infektionen um fast 40 % reduzieren kann. Die am University College London Hospital NHS Foundation Trust (UCLH) durchgeführte Studie untersuchte, ob ein Zwei-Stunden-Schnelltest zur Identifizierung MRSA-infizierter Patienten die Infektionsraten signifikant senken kann. Die Forscher führten die Studie an 19.000 Patienten am University College Hospital durch und fanden heraus, dass der molekulare Schnelltest Kosten einsparen und MRSA-Infektionsraten senken kann.
"MRSA hat einen verheerenden Einfluss auf Patienten und deren Angehörige", sagte Peter Wilson, Consultant Microbiologist am UCLH und Leiter der Studie. "Der Kampf gegen MRSA kann nur gewonnen werden, wenn Krankenhäuser mit effektiven neuen Technologien wie dem Schnelltest arbeiten, um damit die Auswahl geeigneter Interventionsmassnahmen zu beschleunigen. Es ist sehr wichtig, Methoden zu entwickeln, die nachweislich zur Bekämpfung von krankenhausbedingten Infektionen beitragen. Unsere Forschungen zeigen, dass eine Identifizierung von MRSA-Infizierten vor Beginn einer Wahl- bzw. Notfalloperation durch den molekularen MRSA-Schnelltest ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung ist."
Die Forscher testeten 18.810 Patienten, die im Zeitraum zwischen Januar und Dezember 2006 zu einer Operation ins Krankenhaus kamen, mit dem BD GeneOhm(TM) MRSA Assay, einem molekularen Zwei-Stunden-Schnelltest zur Identifizierung von MRSA-Erregern durch nasale Proben. Der Schnelltest ergab, dass 4,5 % der Patienten zum Zeitpunkt der Aufnahme in das Krankenhaus bereits infiziert waren. Infizierte Patienten wurden topisch behandelt, um das Infektions- und Übertragungsrisiko auf andere Patienten zu minimieren. Die Gesamtrate an MRSA-Blutinfektionen fiel um 38,6 % im Vergleich zum Prozentsatz im Jahr 2005. Im Vergleich zum Durchschnitt der vorangegangenen 6 Jahre war die Rate um 38,5 % niedriger.
Die Kosten für das aktive Screening-Programm am UCLH betrugen 302.500 Pfund Sterling für den Zeitraum eines Jahres. Kosteneinsparungen ergaben sich aus der frühzeitigeren Entlassung von Patienten, bei denen keine Infektion aufgetreten war. Mit den MRSA-Infektionsraten des Jahres 2005 als Berechnungsgrundlage konnten im Jahr 2006 545.400 Pfund eingespart werden, was einer Nettoeinsparung von 242.900 Pfund gleichkommt.
Aufgrund der erfolgreichen Studienergebnisse will das UCLH auch medizinische Patienten (Patienten, die nicht kurz vor einer Operation stehen) in sein Screening-Programm aufnehmen. Der Schnelltest ist lediglich eine der Möglichkeiten, die das UCLH zur Bekämpfung von MRSA-Infektionen durchführt. Vor Studienbeginn hatte die Krankenhausverwaltung bereits intensive Massnahmen zur Händedesinfektion initiiert und die Infektionskontrolle bei intravenösen Kathetern verbessert. Die Einrichtung hatte erstmalig in Grossbritannien "infektionsresistente" Tastaturen eingeführt.
Die Sterblichkeitsrate bei Patienten mit MRSA-Bakteriämie (Vorhandensein von Bakterien im Blut) liegt bei 23 %. Anfang der 90iger Jahre waren in Grossbritannien 2 % der durch Staphylococcus aureus verursachten Bakteriämien auf MRSA zurückzuführen. Jetzt liegt der Durchschnitt bei 45 %, wobei die britischen MRSA-Blutinfektionsraten zu den höchsten in Europa gehören. Die britische Regierung hat für 2008 das Ziel gesetzt, in allen Krankenhäusern die Infektionsraten um 50 % zu reduzieren im Vergleich zu den durchschnittlichen Infektionsraten im Zeitraum 2003-2004. Die zuletzt von der britischen Gesundheitsbehörde (Health Protection Agency) veröffentlichten Zahlen zeigen jedoch, dass landesweit in den Krankenhäusern lediglich eine Reduzierung von 20 % erreicht wurde.
Der vom "Department of Health" (DOH) veröffentlichte "Health Act 2006" zur Prävention und Kontrolle von Infektionen im Gesundheitsbereich ("Code of practice for the prevention and control of healthcare-associated infections") legt fest, dass Krankenhäuser vor chirurgischen Operationen MRSA-Screening- Tests durchführen sollen, und zwar zusätzlich zu Entkeimungs- und Isolierungsmassnahmen bei infizierten Patienten. Das DOH macht keine genaueren Angaben zur Art des Screening-Tests, empfiehlt jedoch unmittelbar nach Aufnahme ins Krankenhaus Entkeimungsmassnahmen für orthopädische und andere Notfallpatienten, es sei denn, es wird ein Schnelltestverfahren durchgeführt. Ansonsten ist es generell nicht möglich, die Ergebnisse eines Bakterienkultur-Screenings innerhalb des für den Patienten kritischen Zeitraums zu erhalten.
Informationen zum BD GeneOhm MRSA Assay
Der BD GeneOhm MRSA Assay erfolgt über eine Nasenabstrichprobe, durch die über eine Echtzeit-Polymerase Kettenreaktion schnell festgestellt werden kann, ob der Patient mit MRSA infiziert ist. Dieser Test wurde in der Forschungsstudie verwendet, da die Ergebnisse bereits innerhalb von zwei Stunden vorliegen und das UCLH sofortige Interventionsmassnahmen ergreifen kann. Herkömmliche Verfahren zum Screening von Bakterienkulturen dauern bis zu 72 Stunden. Das UCLH war das erste NHS-Krankenhaus, das für routinemässige Screening-Tests das molekulare Schnelltestverfahren angewandt hat. Dessen Ergebnisse sind schneller verfügbar und leichter ablesbar, da es sich an MRSA-spezifischer DNA orientiert. Herkömmliche Tests sind zeitaufwendiger, da erst Bakterienkulturen angelegt und diese dann auf Antibiotikaresistenzen getestet werden müssen.
Informationen zu BD
BD, eines der weltweit führenden Medizintechnologie-Unternehmen, produziert und vertreibt medizinische Geräte, Instrumentensysteme und Reagenzien mit dem Ziel, die Gesundheitsversorgung von Menschen in aller Welt zu verbessern. BD konzentriert sich auf die Verbesserung von Arzneimitteltherapien, die Steigerung von Qualität und Geschwindigkeit bei der Diagnose von Infektionskrankheiten und Fortschritte in der Erforschung und Entdeckung neuer Medikamente und Impfstoffe. Mit seinen Fähigkeiten leistet das Unternehmen einen massgeblichen Beitrag zur Bekämpfung vieler der bedrohlichsten Krankheiten der Welt. BD wurde 1897 gegründet, ist in Franklin Lakes (New Jersey) ansässig und beschäftigt ca. 28.000 Mitarbeiter in rund 50 Ländern aus aller Welt. Das Unternehmen versorgt Gesundheitseinrichtungen, Biowissenschaftler, klinische Labors, die Industrie sowie die allgemeine Bevölkerung. Für weitere Informationen besuchen Sie bitte www.bd.com.
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Originaltext: BD (Becton, Dickinson and Company) Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58058 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58058.rss2
$story.getcontactHeadline() Ian Lloyd von UCLH, Tel: +44-020-7380-9506, E-Mail: Ian.Lloyd@uclh.nsh.uk; Barbara Kalavik von BD, Tel: +1-201-847-4209, E-Mail: Barbara_Kalavik@bd.com; oder Wendy Gerber von Manning, Selvage and Lee, Tel: +44-020-7878-3259, E-Mail: Wendy.Gerber@mslpr.co.uk, alle von BD
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