BDL kündigt wegen Pendlerpauschale Gang nach Karlsruhe an
Geschrieben am 08-05-2006 |
Berlin (ots) - Der Bundesverband der Lohnsteuerhilfevereine e. V. (BDL) übt massive Kritik an der Kürzung der Pendlerpauschale ab 2007. Dies gehe zu Lasten von Millionen Arbeitnehmern und behindere die dringend erforderliche Mobilität dieser Personengruppe. "Die Streichung der ersten 20 km bei der Fahrt zur Arbeit ist nicht hinzunehmen", so Werner Lenk, Vorstandsvorsitzender der Lohnsteuerhilfe Bayern e. V. und des Bundesverbandes der Lohnsteuerhilfevereine e. V. Die Entscheidung belege nach Ansicht des BDL eines: Die Koalition will - Herbert Wehner hätte gesagt: mit Taschenspielertricks - verfassungsrechtliche Grundsätze durch schlichte Umformulierungen im Einkommensteuergesetz außer Kraft setzen.
Ausgerechnet am 1. Mai, dem Tag der Arbeit, hatten sich die Spitzen von CDU, CSU und SPD darauf verständigt, die Pendlerpauschale um die ersten 20 Kilometer zu kürzen. Erst ab dem 21. Kilometer soll die Entfernungspauschale weiterhin 30 Cent betragen. "Diese Einschränkung ist nicht mit dem Grundgesetz vereinbar" kritisiert der Bundesverband in Berlin. Von dieser Regelung wären ca. 30 Millionen Menschen betroffen. Der BDL wird deshalb Musterprozesse durch alle Instanzen anstrengen und auch den Gang nach Karlsruhe nicht scheuen. "Sollte das Bundesverfassungsgericht unserer Auffassung Recht geben und dem Einhalt gebieten, würde das der Regierung wieder einmal ein Milliarden schweres Haushaltsloch bescheren", so Lenk. "Verantwortungsvolle Politik ist dies nicht."
Wie Unternehmer haben auch Arbeitnehmer von ihren Einnahmen nur das zu versteuern, was ihnen nach Abzug der Erwerbsaufwendungen - und dazu gehören auch die Fahrtkosten zur Arbeit - verbleibt. So ist es dem Grundgesetz zu entnehmen. Wer glaube, dieses Verfassungsgebot einfach dadurch beseitigen zu können, indem man die Pendlerpauschale als außergewöhnliche Aufwendungen - statt als Werbungskosten - definiert, der irrt nach Ansicht des Bundesverbandes.
Auch wenn die sehr gut Verdienenden über die zusätzliche Belastung aus der Reichensteuer stöhnen: Sie könnten das verkraften, meint der BDL. "Anders die ca. 30 Millionen Pendler, von denen man durch die Kürzung der Pauschale 2,5 Milliarden Euro abkassieren will", so die Meinung des BDL-Vorsitzenden Werner Lenk. Zumal diese durch ständig steigende Mineralölpreise, die hohe Mineralölsteuer und die Erhöhung der Mehrwertsteuer mehrfach betroffen seien; für Arbeitnehmer im ländlichen Raum und in strukturschwachen Gebieten gelte dies in besonderem Maße.
Lohnsteuerhilfevereine beraten im Rahmen einer Mitgliedschaft Arbeitnehmer und Rentner bei Einkünften aus nichtselbständiger Tätigkeit. Hinweise zum nächst gelegenen Lohnsteuerhilfeverein erhalten Sie beim Bundesverband der Lohnsteuerhilfevereine (BDL) e.V. unter der Telefonnummer 030/30108610 sowie unter der Internetadresse www.bdl-online.de.
Originaltext: Bundesverband der Lohnsteuerhilfevereine Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=62147 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_62147.rss2
Pressekontakt: Bundesverband der Lohnsteuerhilfevereine e.V. Kastanienallee 18 14052 Berlin E-Mail: info@bdl-online.de
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