Allg. Zeitung Mainz: zu EU-Abgasvorschlägen
Geschrieben am 19-12-2007 |
Mainz (ots) - Wenn die Autokonjunktur in Deutschland nicht bereits auf dem Tiefpunkt wäre, dann käme es jetzt dazu, nachdem die EU-Kommission ihre immerhin noch sehr vagen Vorstellungen zur Reduzierung des Kohlendioxid-Ausstoßes von Neuwagen kundgetan hat. Diese Vorschläge, wenn sie so realisiert würden, könnten den potentiellem Autokäufer nur noch mehr verunsichern, die deutschen Hersteller im europäischen Wettbewerb benachteiligen und nicht zuletzt die Kosten für die Neuanschaffung eines Personenwagens nochmals steil in die Höhe treiben. Als ob der Autofahrer nicht längst schon zur Milchkuh der Nation geworden wäre, gehen Schätzungen davon aus, dass sich ein fabrikneuer Wagen um durchschnittlich 1300 Euro verteuern würde. So betrachtet, kann man froh sein, dass auch in Brüssel nichts so heiß gegessen wird, wie es gekocht wurde. Denn eine Regelung, wie sie jetzt im Raum steht, würde den deutschen Premium-Herstellern, allen voran Mercedes, BMW, Audi und Porsche die Luft ablassen. Zwar sind gerade diese Marken vor dem Hintergrund ihres ungeheuren Potentials an Ingenieurwissen ganz besonders in der Pflicht beim Kampf um das Klima. Als Hersteller großer und damit folgerichtig auch schwererer Fahrzeuge sind ihnen allerdings technisch weitgehend die Hände gebunden. Eine Berücksichtigung des Faktors Gewicht, der letztlich auch immer passive Sicherheit bedeutet, könnte eine Lösung sein. Wichtig wären auch klare Vorgaben für Antriebskonzepte, auf die sich alle, auch die Kunden, dauerhaft verlassen können. Diesel? Benzin? Hybrid? Brennstoffzellen? Strom? Die Fragen wollen möglichst bald sorgfältig und verantwortungsbewusst auch im Blick auf die volkswirtschaftlichen Auswirkungen beantwortet sein: Ein blanker Abgaswert allein wird der Komplexität eines Autos nicht gerecht.
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