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Blinde Flecken in der Berichterstattung / ÄRZTE OHNE GRENZEN veröffentlicht Liste der zehn vergessenen Krisen 2007

Geschrieben am 20-12-2007

Berlin (ots) -

- Querverweis: Ein Dokument liegt in der digitalen
Pressemappe zum Download vor und ist unter
http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar -

Das Leid von Millionen von Menschen in Konflikt- und
Krisengebieten bleibt für die Weltöffentlichkeit weitestgehend
unsichtbar. Über Krisen wie die in der Zentralafrikanischen Republik,
in Somalia oder in Sri Lanka wurde im Jahr 2007 wie in den
vorangegangenen Jahren in den Medien kaum berichtet. Die
internationale Hilfsorganisation ÄRZTE OHNE GRENZEN veröffentlichte
heute eine Liste der vergessenen Krisen 2007. Auf dieser Liste stehen
auch die Demokratische Republik Kongo, Kolumbien, Myanmar (Birma),
Simbabwe, Tschetschenien sowie Krankheiten wie Tuberkulose und
Mangelernährung bei Kindern.

"Zweifellos arbeiten viele Journalisten hart daran, über die
Geschehnisse in Konfliktregionen weltweit zu berichten", sagte
Tankred Stöbe, Präsident von ÄRZTE OHNE GRENZEN Deutschland. "Doch
Millionen von Menschen, die zwischen Kriegsparteien gefangen sind,
aus ihrer Heimat vertrieben oder ohne die einfachste medizinische
Versorgung überleben müssen, erhalten nicht die ihrem Schicksal
entsprechende Beachtung."

ÄRZTE OHNE GRENZEN veröffentlichte die erste Liste vergessener
Krisen im Jahr 1998, nachdem US-Medien über eine verheerende
Hungerkatastrophe im Südsudan kaum berichtet hatten. Die Organisation
versucht mit dieser Liste, auf das Ausmaß und die Schwere von Krisen
und Konflikten hinzuweisen, die nicht in den Medien widergespiegelt
werden - denn mediale Aufmerksamkeit ist für die Reaktion auf eine
Krise häufig entscheidend. Ein Beispiel hierfür ist Unterernährung
bei Kindern. Mehr Berichterstattung über effektive Methoden zur
Behandlung von mangelernährten Kindern erzeugt größeres Bewusstsein
dafür, internationale Nahrungsmittelhilfestrategien zu verändern.

Über die Länder und Kontexte auf der Liste für 2007 wurde von
Januar bis November in den drei großen US-amerikanischen
Fernsehsendern nur 18 Minuten in den abendlichen Nachrichten
berichtet. Dies zeigt eine Untersuchung von Andrew Tyndall, dem
Herausgeber des Online-Magazins "The Tyndall Report". Nicht
eingeschlossen ist die Berichterstattung über Myanmar (Birma) und
Tuberkulose. Über beide Themen wurde breit berichtet, jedoch kaum
unter humanitären Aspekten. Tschetschenien, Sri Lanka und die
Zentralafrikanische Republik wurden nicht ein einziges Mal in den
Nachrichten der untersuchten Sender erwähnt.

Die Liste wurde in diesem Jahr zum zehnten Mal herausgebracht. In
den vergangenen Jahren sind die Demokratische Republik Kongo und
Kolumbien, beides Länder mit anhaltenden zivilen Konflikten und
massiven internen Vertreibungen, neun Mal auf ihr erschienen. Die
humanitären Auswirkungen des Konfliktes in Tschetschenien standen
acht Mal auf ihr. Somalia, wo in den vergangenen Wochen durch Kämpfe
in der Hauptstadt Mogadischu Tausende Menschen starben und
Hunderttausende fliehen mussten, wurde sieben Mal genannt.

Originaltext: Ärzte ohne Grenzen
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6684
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6684.rss2

Pressekontakt:
Für weitere Informationen, Bildanfragen und die Vermittlung von
Interviewpartnern:
Pressestelle, Christiane Löll, Svenja Kühnel, Tel.: 030-22 33 77 00
Die detaillierte Liste der vergessenen Krisen kann abgerufen werden
unter: www.aerzte-ohne-grenzen.de


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