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China - Der Boom erreicht nicht alle

Geschrieben am 22-02-2006

Köln (ots) -

- Querverweis: Ein Dokument liegt in der digitalen
Pressemappe zum Download vor und ist unter
http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar -

China hat sein enormes Wirtschaftswachstum der vergangenen Jahre
vor allem dem expandierenden Außenhandel zu verdanken. Im Schnitt der
Jahre 2001 bis 2004 stiegen die Ausfuhren um 31 Prozent. Hält dieser
Trend an, könnte das Land bereits 2008 Exportweltmeister werden. Die
Exporterfolge werden allerdings allein in den boomenden Provinzen
erwirtschaftet, die seit Ende der siebziger Jahre auf
marktwirtschaftlichen Kurs gebracht wurden. Dies hat zu einem starken
regionalen Wohlstandsgefälle geführt. So belief sich das
Pro-Kopf-Einkommen in Shanghai im Jahr 2003 auf 5.600 Dollar -
gegenüber 435 Dollar in der ärmsten Region Guizhou im Süden Chinas.
Und ein chinesischer Stadtbewohner verfügt mit rund 1.000 Dollar im
Mittel über ein mehr als dreimal so hohes Jahreseinkommen wie ein
Mitbürger auf dem Land. Diese Schieflage hat zwischen 1990 und 2000
etwa 80 Millionen Menschen aus den ländlichen Gebieten in die Städte
getrieben - der Anteil der Stadtbevölkerung stieg von 26 Prozent im
Jahr 1990 auf 41 Prozent 2003. Die in die Metropolen drängenden
Menschen finden jedoch längst nicht immer einen Job in der regulären
Wirtschaft und drohen als Tagelöhner ihr Dasein fristen zu müssen.
Zudem dürfte es bis 2010 weitere 2,5 Millionen ehemalige
Staatsbedienstete geben, die nicht in der Privatwirtschaft
unterkommen. All dies treibt die Arbeitslosigkeit in die Höhe und
verschärft soziale Spannungen.

Christof Römer: Anpassungslasten des chinesischen
Wachstumserfolgs, in: IW-Trends 1/2006

Originaltext: Institut der deutschen Wirtschaft Köln
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=51902
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_51902.rss2

Gesprächspartner im IW: Christof Römer, Telefon: 0221 4981-774


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