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Rheinische Post: Kampf ums Gas

Geschrieben am 28-12-2007

Düsseldorf (ots) - Von Martin Kessler

Der Sündenfall geschah 2003. Gegen den erbitterten Widerstand des
Kartellamts und der Konkurrenten setzte der Düsseldorfer Energieriese
Eon die Fusion mit Ruhrgas durch. Das war gut für den Konzern,
schlecht für den Verbraucher. Die Verbindung verschloss den Gas-Markt
für neue Anbieter. Selbst milliardenschwere Öl-Multis wie BP
scheiterten an den hohen Eintrittshürden, die Deutschlands Gas-Größen
errichtet hatten.
Jetzt versucht das Kartellamt, die Preismacht der Giganten und der
vielen von ihnen abhängigen kleinen Stadtwerken zu brechen. Das
Mittel ist die Umkehr der Beweislast. Wenn die Versorger im Frühjahr
ihre Preise erhöhen wollen, müssen sie das hinreichend begründen.
Sonst hagelt es eine Ablehnung.
Möglich macht das eine neue Regelung des Kartellrechts, die ab Januar
in Kraft tritt. Ob die Bonner Behörde damit den Wettbewerb fördert,
ist indes mehr als fraglich. Der punktuelle Eingriff mag den Griff
der Gasfirmen ins Portemonnaie der Verbraucher kurzfristig hindern.
Auf längere Sicht werden sich die Marktmacht und der
Informationsvorsprung der Konzerne durchsetzen. Wirklicher Wettbewerb
entsteht erst, wenn die Konkurrenten einen besseren Zugang zu den
Gasnetzen erhalten.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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