Lausitzer Rundschau: Die Folgen der Wahlen in Kenia Ein Vorbild strauchelt
Geschrieben am 02-01-2008 |
Cottbus (ots) - Kenia, das war bis vor wenigen Tagen der Musterschüler Schwarzafrikas in Sachen Demokratie. Das gute Image des ostafrikanischen Landes war dabei allerdings auch immer Teil der erfolgreichen Vermarktungsstrategie der Tourismusindustrie. Jenseits der Traumstrände und Safari-Hotels war das Land aber seit seiner Unabhängigkeit von ethnischen Spannungen und politischer Unsicherheit bestimmt. Deswegen ist es so verwunderlich nicht, wenn diese nach den jüngsten Präsidentschaftswahlen zu Chaos und Gewalt führten. Die Bilder aus Kenia taugen aber andererseits nicht als Bestätigung der weit verbreiteten Vorurteile über den Kontinent. Sie zeigen vielmehr ein Land, das in einem mühsamen, traurigerweise auch blutigen Prozess einen Weg zur wirklichen Demokratie erst noch finden muss. Faire Wahlen haben seine Bewohner in den bald fünfzig Jahren seit der Unabhängigkeit nur selten erlebt. Und so schwer auch die Vorwürfe wiegen, der derzeitige Präsident Mwai Kibaki habe die Wahlen nur durch Manipulationen gewonnen, so wenig taugen sie als Nachweis für das Scheitern der Bemühungen um eine wirkliche Volksherrschaft. Die jüngsten Nachrichten aus Nairobi lassen hoffen, dass die Gewalt nicht das letzte Wort hat in der Auseinandersetzung um die politische Zukunft des Landes. Und dies ist tatsächlich für den ganzen Kontinent von herausragender Bedeutung. Kenia hat sich in den vergangenen Jahren mit bemerkenswerter Begeisterung in das Abenteuer einer freien, offenen Gesellschaft gestürzt. Es hat halbwegs funktionierende Institutionen, ein zumeist erträgliches Rechtssystem, eine für afrikanische Verhältnisse geradezu sensationell kritische Presse. Dass über siebzig Prozent der Berechtigten zur Wahl gingen, sagt einiges aus über die Erwartungen der Menschen. Die waren und sind erkennbar auf einen politischen Kurswechsel gerichtet. Der aber gefährdet die bisherige Machtverteilung unter den Völkern des Landes. Was das Land jetzt vor allem braucht, ist jede nur denkbare Hilfe bei der Suche nach Kompromissen. Und darauf hat es nach den Jahrzehnten der Fremdbestimmung auch jedes Recht. Kenia strauchelt - aber sich angewidert abzuwenden, wäre eine große Dummheit.
Originaltext: Lausitzer Rundschau Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2
Pressekontakt: Lausitzer Rundschau Telefon: 0355/481231 Fax: 0355/481247 lr@lr-online.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
112382
weitere Artikel:
- Lausitzer Rundschau: Debatte über Heizpilze als Klimakiller Lust und Laune Cottbus (ots) - Wenn man alles verbieten wollte, was dem Klima schadet, gebe es schon lange keine Glühbirnen mehr. Selbst zum Verzicht auf unnütze Autofahrten wären die Bürger wohl längst gezwungen worden. Alles Quatsch. Das Klima rettet man nicht durch immer neue Verbote, sondern vor allem durch Aufklärung. So hat sich zum Beispiel ein Umweltbewusstsein unter den Menschen entwickelt, von dem man vor einigen Jahrzehnten in Deutschland nur träumen konnte. Darum muss es gehen, die Bürger möglichst zu sensibilisieren und sie nicht nur zu mehr...
- Rheinische Post: Unterstützung aus der Union für Rürups Mindestrenten-Idee Düsseldorf (ots) - Der Wirtschaftsweise Bert Rürup trifft mit seiner Forderung nach einer Mindestrente auf Unterstützung in der Union. "Wir brauchen ein zusätzliches Instrument, das bei sinkendem Rentenniveau angemessene Leistungen garantiert", sagte der rentenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Peter Weiß, der "Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe). Weiß wandte sich allerdings gegen die von Rürup geforderte Steuerfinanzierung. Stattdessen schlug der CDU-Politiker vor, 50 Prozent der privaten Ersparnisse fürs Alter auf die Mindestrente mehr...
- stern.de: ADAC will Umweltzonen gerichtlich kippen Hamburg (ots) - Berlin. Der ADAC will die zum 1. Januar 2008 in Berlin, Hannover und Köln eingeführten Umweltzonen gerichtlich kippen, so Verbandssprecher Ralf Wittkowski am Donnerstagmorgen im Interview mit stern.de, der Online-Ausgabe des Hamburger Magazins stern. Ein vom Automobilclub in Auftrag gegebenes Gutachten belege eindeutig, "dass Umweltzonen schlicht und ergreifend keinen Effekt erzielen" und "dass das eine Augenwischerei ist, die die Politik kennt". Der ADAC werde zwar nicht selbst klagen, "aber wir unterstützen das Vorgehen mehr...
- Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Dezember und im Jahr 2007 Nürnberg (ots) - "Die Zahl der arbeitslosen Menschen ist im Dezember 2007 jahreszeitlich bedingt gestiegen. Die gute Konjunktur und das Beschäftigungswachstum ließen die Arbeitslosigkeit 2007 im Jahresdurchschnitt deutlich sinken. Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist nach wie vor hoch und lässt erwarten, dass sich der Beschäftigungsaufbau auch 2008 fortsetzt.", erklärte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-J. Weise. Arbeitslosenzahl im Dezember: +28.000 auf 3.406.000 Arbeitslosenquote im Dezember: unverändert mehr...
- Gehb: Klarer Kurs im Jugendstrafrecht Berlin (ots) - Zur aktuellen Debatte zum Jugendstrafrecht und dem "Sechs-Punkte-Plan" des Hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch erklärt der rechtspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Jürgen Gehb MdB: Volljährige Straftäter im Alter von 18-21 endlich und ausnahmslos wie Erwachsene und nicht wie minderjährige Jugendliche zu bestrafen ist eine alte Forderung der Union. Der rechtspolitische Sprecher hat dies - neben einer Erweiterung des bisherigen Sanktionenkatalogs - seit Jahren nicht nur in zahlreichen Fachbeiträgen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|