Allg. Zeitung Mainz: Kommentar zur US-Kandidatenkür
Geschrieben am 04-01-2008 |
Mainz (ots) - Mit einer faustdicken Überraschung endete im ländlich konservativen Iowa die erste partei-interne Kandidatenkür für den US-Präsidentschaftswahlkampf. Zwar hatten Meinungsforscher des US-Bundesstaats im Mittleren Westen ein solches Ergebnis präzise vorhergesagt, die Profis unter den Auguren in der Hauptstadt Washington winkten jedoch ab. Nun wissen auch sie es besser: Obama und Huckabee sind die ersten Sieger bei Demokraten und Republikanern.Das will zwar für die endgültige Kandidatur noch nichts heißen, erst recht nicht für die Vergabe des Präsidentenamts. Aber die überlegenen Erfolge für einen jungen, charismatischen Schwarzen und einen bis dahin eher blassen, wenn auch fröhlichen Prediger, dem es offenbar gelang, die Schäfchen seiner TV-Herde ziemlich vollständig hinter sich zu scharen, sind doch ein Signal vor allem an die abgeschlagene Hillary Clinton und den nicht minder konsternierten Mitt Romney von Bushs Republikanern. Augenscheinlich gelang es dem jungenhaften Obama vor allem bei Erst- und Wechselwählern zu punkten. Und genau das ist der ehemaligen First Lady nicht annähernd geglückt. Für ein Urteil ist es noch zu früh, aber es scheint, als ob die US-Demokraten einen Schlussstrich unter das Kapitel Clinton ziehen wollten. Die Gerüchte um eine Beziehung Frau Clintons zu ihrer Assistentin Huma haben in einem sittenstrengen Land wie Iowa vielleicht auch Spuren hinterlassen. Am Dienstag, wenn im Ost-Küsten-Staat New Hampshire die Parteien abstimmen, kann sich bereits ein klareres Bild ergeben. Fällt Hillary Clinton dort wieder auf die Nase, ist der Fehlstart perfekt und ihr Schicksal möglicherweise schon endgültig besiegelt. Dann rückte der erste schwarze Präsident in spe noch ein Stück näher an das Weiße Haus heran. Huckabees Erfolg kann derweil leicht auch eine Eintagsfliege gewesen sein. In Iowa gehen die Uhren ohnehin anders als an Ost- und Westküste. Die Republikaner dort sind noch bürgerlicher als anderwärts. Weil das so ist, wird auch für die Partei des amtierenden Präsidenten die nächste Vorwahl im aufgeklärten Neu-England ein wichtiger Fingerzeig sein. Wenn Huckabee wirklich bis ins Weiße Haus gelangte, wäre das die größte aller heute denkbaren Sensationen.
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