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Kontakter: Werbe- und Medienbranche rechnet 2008 mit stabiler Entwicklung des Werbemarkts/ /Neue Erlösmodelle im Digitalmarkt angestrebt

Geschrieben am 06-01-2008

München (ots) - Die Medien- und Werbebranche rechnet für dieses
Jahr mit einer stabilen Entwicklung des Werbemarkts. Die Mehrheit der
Kommunikationsmanager erwartet für 2008 eine Entwicklung der
Werbebudgets auf dem Niveau des vergangenen Jahres oder ein leichtes
Plus. Dies ist das zentrale Ergebnis einer Umfrage des
Branchendienstes Kontakter unter 42 Top-Managern aus Marketing,
Werbeagenturen, Verlagen, Sendern und Portalbetreibern (EVT: 7.
Januar). Positive Impulse erhoffen sich die Medien- und
Werbeentscheider überdies von den Sportevents Fußball-EM und
Olympische Sommerspiele. Immer wichtiger wird das Thema
Digitalisierung und Internet.

Fernsehen

Michael Krautwald, Geschäftsführer des ProSiebenSat.1-Vermarkters
SevenOne Media, erwartet aufgrund "einer gefestigten Binnennachfrage"
ein Werbewachstum für das neue Jahr. Konkurrent Martin Krapf, Chef
des RTL-Vermarkters IP Deutschland, hofft dabei vor allem auf
zusätzliche Werbeeuros von den Handelskonzernen. "Nachdem Edeka und
Rewe die Vorreiterrolle übernommen haben, ziehen weitere Ketten wie
Real nach". Retail-Branding werde auch 2008 "ein wichtiges Thema
bleiben", so Krapf. Ebenfalls großes Werbepotenzial komme aus den
Branchen, die mit Vorsorge zu tun haben. Achim Rohnke, Chef des
ARD-Vermarkters AS&S, erhofft sich von den beiden großen Sportevents
Fußball-EM und Olympische Sommespiele "spürbare Impulse".
Zusätzliches Potenzial sehen die TV-Manager im Bereich
Digitalisierung. Catherine Mühlemann, MTV Networks, kündigt ein
HDTV-Angebot ihres Senders an. "Auch andere Anbieter werden sich hier
engagieren." Trends wie Video on Demand oder Verkauf von
Videoinhalten würden zu einem festen Bestandteil des Portfolios
werden.

Verlage

Verhalten äußern sich Vertreter der deutschen Verlage. Sie gehen
überwiegend von einem stagnierenden Anzeigengeschäft in der
Größenordnung des Vorjahres aus. "Das Wachstum im Werbemarkt scheint
an den Publikumsverlagen vorbei zu gehen", konstatiert Friedrich
Wehrle, Geschäftsführer der Motor-Presse Stuttgart (Auto Motor und
Sport). Zuwächse gebe es vor allem bei der Onlinewerbung, "andere
Mediengattungen kommen dadurch unter Druck". Die verhaltenen
Buchungen zu Jahresbeginn stellen viele Verlage vor Probleme. Denn
zahlreiche Unternehmen halten derzeit noch ihre Werbegelder zurück.
Grund ist die unklare Situation beim Leitmedium Fernsehen. Das
Kartellamt hatte die großen TV-Vermarkter gezwungen, ihre
Geschäftsbeziehungen zu den Mediaagenturen neu zu regeln. "Sollte es
tatsächlich zu einer nachhaltigen Verzögerung aufgrund von
Ungewissheiten im TV-Markt kommen, wäre eine solche Delle nur schwer
aufzuholen", meint Andreas Schoo, Mitglied der Geschäftsleitung bei
der Hamburger Bauer-Verlagsgruppe (TV Movie). Wachstumschancen sehen
die deutschen Verlagshäuser vor allem im Ausbau der eigenen Internet-
und Digital-Aktivitäten. "Die Digitalisierung ist keine Alternative
sondern eine Notwendigkeit", erklärt Jens Müffelmann, Leiter des
Geschäftsbereichs Elektronische Medien der Axel Springer AG.

Online

Viel optimistischer blickt die Online-Branche ins kommende Jahr.
Fried von Bismarck, Geschäftsführer von Spiegel-Net, rechnet mit
einem Marktwachstum von 25 bis 30 Prozent. Thorsten Ahlers,
Geschäftsführer von AOL Deutschland, geht davon aus, dass das
Internet im Jahr 2008 mindestens acht Prozent der Werbeausgaben auf
sich vereinen kann. Das Internet entwickele sich nicht nur zum
Rückgrat der Medienindustrie, sondern nehme diese Rolle inzwischen
auch in der Informations-, der Kommunikations-, der
Entertainment-Industrie und dem Handel ein, sagt Matthias Ehrlich,
Vorstand der United Internet Media. Treiber dieser Evolution sind
laut Meinung der Online-Entscheider maßgeblich Video-Werbung,
Video-on-Demand, Games sowie Targeting und Mobile Marketing. Die
technische Entwicklung stellt die Werbebranche laut Philipp Welte,
Vorstandsvorsitzender von Bild.T-Online, aber auch vor
Herausforderungen: Der Bedarf nach kreativen, vernetzenden
Kommunikationslösungen wachse zunehmend. 2008 gehe es aber auch
darum, die immensen Reichweiten der Sozialen Netzwerke zu
kapitalisieren, darin sind sich die beiden Konkurrenten, Marcus
Englert von SevenOne Intermedia und Matthias Büchs von RTL
Interactive, einig.

Agenturen

Vernetzte Kommuniktionslösungen ist auch innerhalb der
Agenturbranche eines der großen Themen. "Das Konsumentenverhalten und
die Wahrnehmung von Werbung werden sich vor dem Hintergrund der
Weiterentwicklung digitaler Technologien weiter verändern", sagt
Anthony Gibson von Leo Burnett. "Das Zusammenwachsen der Medien wird
die Agenturen und Markenartikler im Jahr 2008 wohl mehr beschäftigen
denn je", glaubt Andreas Grabarz von Grabarz & Partner. Damit
verbunden ist seiner Meinung nach aber auch eine Unsicherheit
darüber, welches die richtige Stratgie ist. Statt auf die Agenturen
werden die Unternehmen voraussichtlich noch mehr auf die
Marktforschung hören. Oder wie Michael Samak von Saatchi & Saatchi
prognostiziert: "Der Konsument ist der Boss".

Unternehmen

Die Marketingleiter selber glauben daran, dass im Jahr 2008 vor
allem wieder Qualität gefragt ist. Martina Kicherer von der DAB Bank:
"Die Zeiten von 'Geiz' und 'billig' sind vorbei. Hochwertige Produkte
und hohe Qualitätsstandards sind gefragt." Kommuniziert werden sollen
diese mit einem leicht erhöhten Werbedruck. In der Kommunikation
wollen die Marketingleiter auch integrierte und mobile Wege gehen.
"Mit Abstand am spannendsten ist in meinen Augen das Thema Mobile
Marketing", sagt Nils Behrens von TUI. "Direkter und persönlicher
kann man die Kunden nicht erreichen." Aufgabe der Werbung sei es
jetzt, nur noch Wege zu finden, den Konsumenten das Handy als
Werbetool auch schmackhaft zu machen.

Originaltext: Der Kontakter
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6716
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6716.rss2

Pressekontakt:
Der Kontakter
Jochen Kalka
Chefredakteur
Telefon: 089 / 54852-511
Fax: 089 / 54852-520


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