WAZ: Fernsehjahr 2008 - Maden, Medien, Möchtegerne - Leitartikel von Heiko Kruska
Geschrieben am 07-01-2008 |
Essen (ots) - Mahlzeit! Zum Auftakt des Fernsehjahres serviert RTL Maden, Kakerlaken, Möchtegern-Promis und ähnliches Gewürm. Zehn bekannte Gesichter der Kategorien B bis F weilen bereits im australischen Busch, um ab Freitag den Ekel und das Abendessen nach oben zu befördern. Wenn das keinen Appetit auf mehr macht, dann ist dem Konsumenten wirklich nicht mehr zu helfen.
Wer heute noch über Dschungelcamps, Big Brothers und Superstars lästert, wird schon morgen von den Einschaltquoten gezüchtigt. Eine Regel, die sich auch das öffentlich-rechtliche Fernsehen längst zu Nutze gemacht hat, wie Traumschiffe, Ärzte-Serien und musikalische Volkstümelei beweisen. Da könnte es ein geschickter Schachzug sein, dass die ARD der Konkurrenz von ProSieben ihre schmale Kultfigur Bruce Darnell ausgespannt hat. Es muss ja nicht immer schiefgehen wie bei Pocher.
Die Dinosaurier sind ins Wanken geraten, müssen sich bewegen, um nicht noch mehr Futterstellen an die angriffslustigen Privaten zu verlieren. 2007 haben die Bundesbürger erstmals seit vielen Jahren weniger Zeit vor dem Fernseher verbracht. Vier Minuten sind zwar nicht mal eine Werbeblocklänge, aber ein Signal für zwei Sender, die oft für verschnarchte Planung kritisiert werden. Heck ist weg, andere Fossile wurden schon vor ihm einer Verjüngungskur geopfert. Unter Artenschutz steht scheinbar nur ein oft toupiertes und nie erreichtes Trio aus Veronica Ferres, Maria Furtwängler und Christine Neubauer, das die Filmprojekte munter unter sich aufteilt - die anspruchsvollen wie die inhaltsleeren.
Dass smarte Zugpferde wie Pilawa und Kerner sich zuletzt gefühlte 365 Tage im Jahr ins Zeug legten, daran wird sich auch 2008 wenig ändern. Kerner hat zwar das Kochen satt, wird es dafür aber verstärkt mit Leibesertüchtigung probieren. Nachdem Sport schon als großer TV-Sieger aus dem Vorjahr ging, kommen nun Fußball-Europameisterschaft und Olympische Spiele in Peking. Süß-saurer Beigeschmack für Programmchefs und Publikum: Während ARD und ZDF als Rechteinhaber frohlocken, bleibt dem Privatfernsehen nach medialer Schuldner- und Arbeitslosenberatung bald wohl nur noch die Live-Übertragung von Treffen der anonymen Alkoholiker.
"Alles wird gut" pflegte Nina Ruge die Fernsehwelt früher gebetsmühlenartig einzulullen. Also: Bleiben Sie dran! Das An- und Abschalten wird laut Rundfunk-Gebühr erst 2009 teurer. Auf die Qualität hat das leider wenig Auswirkungen.
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