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Allgemeine Zeitung Mainz: zu Krankenkassen

Geschrieben am 08-01-2008

Mainz (ots) - Einen schlechteren Start kann es wohl kaum geben:
Eigentlich soll der Gesundheitsfonds den Wettbewerb zwischen den
Krankenkassen anheizen und so zu niedrigeren Beitragssätzen führen.
Stattdessen müssen sich Millionen Versicherte schon jetzt auf
deutlich steigende Beiträge einstellen. Der Zorn wächst. Doch
Vorsicht vor falschen Schlüssen: Der Start des Gesundheitsfonds fällt
zwar mit den jetzt vorhergesagten Erhöhungen zusammen und mag auch
manche Kasse dazu verleiten, die Beiträge etwas stärker anzuheben als
vielleicht nötig, um Rücklagen für den 1. Januar 2009 zu bilden.
Ursache für die höheren Beiträge ist der Fonds allerdings nicht. Es
sind vielmehr die alten Probleme, die die Kosten in die Höhen
treiben: Neue, teure Arzneimittel, uneinheitliche Alters- und
Patientenstrukturen bei den Kassen, steigende Arzthonorare sowie
höhere Klinikausgaben. Die gute Konjunktur bringt mit mehr
sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und höheren Löhnen den
Krankenversicherungen zwar höhere Einnahmen, doch ausgleichen kann
dies den Kostendruck bei den Kassen kaum. Dennoch wird der
Gesundheitsfonds massiv unter Beschuss geraten. Letztlich ist das
aber nur eine Scheindebatte, denn 2009 stehen Bundestagswahlen an.
Und sollte dann die Große Koalition zu Grabe getragen werden, droht
auch dem Gesundheitsfonds das Ende. Denn er ist nicht mehr als eine
politische Notkonstruktion, ein kleinster gemeinsamer Nenner. In den
Schubladen der Parteien liegen längst andere, schon bekannte Konzepte
bereit: Sie heißen Bürgerversicherung (SPD) und Kopfpauschale
(Union).

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Melanie Wied
Telefon: +49-(0)6131/48-5987
Fax: +49-(0)6131/48-5868
crossmedia@vrm.de


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