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stern.de: Lauterbach und Zöller warnen vor Panikmache bei Krankenkassenbeiträgen

Geschrieben am 09-01-2008

Hamburg (ots) - Führende Gesundheitsexperten der
Koalitionsfraktion im Bundestag haben in der Debatte über die
künftige Höhe der Beiträge zur gesetzlichen Krankenkasse vor
Panikmache gewarnt. Sie beziehen sich vor allem auf eine Studie, die
für 2009 aufgrund der Einführung des Gesundheitsfonds einen
Beitragssatz in Höhe von 15,5 Prozent des Bruttoeinkommens
vorhersagt. "Die Behauptung, der durchschnittliche Beitragssatz
könnte wegen des Fonds steigen, ist schlichtweg falsch. Es ist
schlicht eine Frechheit, so etwas zu publizieren", sagte
Unions-Fraktionsvize Walter Zöller, CSU, stern.de, der Onlineausgabe
der Hamburger Zeitschrift stern.

Auch Karl Lauterbach, SPD-Gesundheitsexperte und
Bundestagsabgeordneter, rügte die Studie. "Einige der Annahmen (der
Studie) wurden offensichtlich so gewählt, dass ein möglichst hoher
Anstieg der Kassenbeiträge als Ergebnis herauskommt", sagte er
stern.de. Er sei zwar ein ausgewiesener Gegner des für 2009 geplanten
Gesundheitsfonds, so Lauterbach weiter. "Aber zu einer Panikmache wie
in der Studie gibt es keinen Anlass." Er verwahrte sich gegen Kritik
von Seiten einiger Wirtschaftsverbände. "Beitragssteigerungen im
Rahmen des Gesundheitsfonds sind unvermeidlich, das Geschrei der
Wirtschaft war deshalb absehbar."

Uneins sind sich die beiden Politiker jedoch in ihrer Einschätzung
über die Entwicklung der Beitragssätze. Lauterbach sagte stern.de, er
gehe von einem Anstieg um 0,2 bis 0,6 Prozentpunkte aus. Zöller
dagegen geht von sinkenden Sätzen aus. "Man könnte eher die
gegenteilige These wagen, und sagen, durch den Fonds könnte der
durchschnittliche Beitrag um 0,15 Prozentpunkte gesenkt werden",
sagte Zöller stern.de. Die durchschnittliche Höhe der Beitragssätze
liegt derzeit bei 14,8 Prozent des Bruttoeinkommens.

Die Kritik der Gesundheitsexperten bezog sich auf eine Studie, die
das Institut für Gesundheitsökonomik (IfG) in München im Auftrag der
Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) erstellt hat. Demnach
drohen die Beitragssätze zu den gesetzlichen Krankenkassen 2009 um
0,7 Prozentpunkte auf 15,5 Prozent zu steigen. Verantwortlich dafür
wird die Einführung des Gesundheitsfonds gemacht, den die große
Koalition 2006 beschlossen hatte.

Originaltext: Gruner+Jahr, stern.de
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/21391
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_21391.rss2

Pressekontakt:
Ansprechpartner in der Redaktion: Florian Güßgen, 040/3703-4270


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