Rheinische Post: Bush in Ramallah Kommentar VON GODEHARD UHLEMANN
Geschrieben am 10-01-2008 |
Düsseldorf (ots) - Die Bush-Reise in den Nahen Osten ist ein schwieriges Unternehmen. Der US-Präsident hofft auf einen Friedensvertrag innerhalb eines Jahres. Doch dieses ehrgeizige Projekt kann nur dann gelingen, wenn eine Vielzahl von Staaten der Region die langsam verkümmernden Friedensansätze mit aufpäppelt. Insofern ist es konsequent, dass Israel und die Palästinensergebiete nur den Auftakt der Bush-Reise markieren. Der amerikanische Präsident hat den Palästinensern bei seinem ersten Besuch in Ramallah keinen eigenen Staat versprochen, sondern nur Hilfe bei der Umsetzung dieses Traums. Das ist wenig, denn es belässt die Verantwortung für Fortschritte ausschließlich bei Israelis und Palästinensern. Amerika sieht sich in der Moderatorenrolle lobend und mahnend. Bush hat Recht, wenn er auf Probleme mit der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen hinweist. Diese Radikalen wollen vom Ausgleich mit Israel nichts wissen. Doch andererseits gibt es auch auf israelischer Seite Gruppierungen, die Landrückgabe, Siedlungsstopp und Kompromisse in der Jerusalem-Frage kategorisch ablehnen. Was immer Bush vorschwebt, ein Palästinenserstaat muss aus sich heraus lebensfähig sein, sonst wird es nie ein Staat.
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