Weltweite Ölnachfrage wird Rohölpreise auf 150 US-Dollar treiben: CIBC World Markets
Geschrieben am 11-01-2008 |
London (ots/PRNewswire) -
- Mässiger Anstieg der russischen Produktion wird von Binnennachfrage verschlungen
CIBC (CM: TSX; NYSE) - Nach einem neuen Energiebericht von CIBC World Markets sollten Verbraucher sich in naher Zukunft auf einen Sprung der Ölpreise um 50 Cent einstellen, da es den weltweiten Ölförderern immer schwerer fallen wird, mit der Nachfrage Schritt zu halten.
Der Bericht prognostiziert, dass die weltweite Ölförderung aufgrund der rasant ansteigenden Nachfrage in sich entwickelnden Wirtschaften in Kombination mit beschleunigter Erschöpfung bestehender Quellen und weit verbreiteten Verzögerungen bei der Einrichtung und Inbetriebnahme neuer Ölfelder bis 2012 nicht weniger als acht Millionen Barrel pro Tag unter den Schätzungen der Internationalen Energieagentur liegen wird.
"Bei diesen Prognosen werden zwei bedeutende Kräfte übersehen, die die weltweite Produktion in den letzten Jahren praktisch stagnieren liessen", so Jeff Rubin, Chefstratege und Chefökonom bei CIBC World Markets. "Die Erste ist Erschöpfung. Es muss schneller gefördert werden, damit die Produktion nicht rückläufig wird. Die Erschöpfung bestehender Felder hat um über vier Prozent zugenommen. Das bedeutet, dass die Produktion derzeit jedes Jahr um fast vier Millionen Barrel pro Tag sinkt."
"Die zweite wesentliche Kraft, die die Voraussagen bezüglich der Ölförderung sprengt, sind die enormen Projektverzögerungen und massiven Kostenüberschreitungen bei vielen der umfangreichsten neuen Grossprojekte der Welt. Von Kasachstan bis zu Nigerias Deltaregion werden langwierige Verzögerungen bei einigen der bedeutendsten Energie-Grossprojekten der Welt über die nächsten fünf Jahre grossen Einfluss auf das tatsächliche Wachstum der Förderung haben."
CIBC World Markets untersuchte fast 200 für die nächsten fünf Jahre geplante neue Ölprojekte und stellte dabei fest, dass die geplanten Produktionszeitpläne viel zu optimistisch sind. Projektverzögerungen sind in der Gruppe die Regel, nicht die Ausnahme.
Ausserdem wurde festgestellt, dass die grosse Abhängigkeit von zunehmend kostenaufwendigen und technisch anspruchsvollen Feldern wie dem Kashagan-Projekt in Kasachstan, Russlands Sakhalin II sowie kanadischen und venezuelanischen Ölsand-Projekten die weltweite Förderung gegenüber einer scheinbar endlosen Serie von Projektverzögerungen anfällig gemacht hat.
Rubin ist der Ansicht, dass Verzögerungen in den beiden letztgenannten Ländern frühere Produktionsvoraussagen für 2012 um über 700.000 Barrels pro Tag unterschreiten. In manchen Ländern haben in die Höhe schiessende Entwicklungskosten zu komplizierten und oftmals angespannten Neuverhandlungen von Lizenzverträgen mit Gastländern geführt. In manchen Fällen ist es sogar zu temporären oder unbegrenzten Aussetzungen von Betriebsgenehmigungen gekommen.
"Die Probleme die zurzeit mit der unkonventionellen Ölförderung assoziiert werden liegen natürlich der weltweit stagnierenden konventionellen Förderung begründet. Nahezu der gesamte Anstieg der globalen Ölproduktion kommt aus Tiefwasserfeldern oder Ölsanden, wobei die konventionelle Produktion mit 67 Millionen Barrel pro Tag nicht über das Niveau von 2005 hinauskommt."
Zu den Projektverzögerungen tritt noch die weltweit zunehmende Erschöpfung bestehender Felder hinzu. Die Zahl ist auf über vier Prozent gestiegen, wodurch jedes Jahr etwa vier Millionen Barrel weniger pro Tag gefördert werden. Der jüngste Anstieg hängt teilweise mit der wachsenden Bedeutung von Hochsee- und insbesondere Tiefwasserfeldern zusammen, die eine doppelt so hohe Erschöpfungsrate aufweisen wie konventionelle Felder.
"Rasante Erschöpfungsraten sind bereits in der Nordsee und nun im ausgedehnten Cantarell-Feld in Mexiko erkennbar", so Rubin weiter. "Seit 2000 sind Hochseefelder die grösste Quelle neuen Förderwachstums. Da sie im Bezug auf die Gesamtproduktion an Bedeutung gewinnen, werden auch die Erschöpfungsraten steigen. Selbst wenn diese über die nächsten fünf Jahre konstant bleibt, müssen wir fast 20 Millionen Barrel neuen Öls pro Tag produzieren, nur um die Menge auszugleichen, die in dieser Zeit durch Erschöpfung verloren geht."
Rubin weist darauf hin, dass diese grösseren Projektverzögerungen und zunehmend schnelle Erschöpfung ein Anstieg der Fördermenge um nur etwa drei Millionen Barrel pro Tag bis 2012 zur Folge haben wird. Dieser Wert liegt weit unter der Prognose der Internationalen Energieagentur. Wegen der zunehmenden Ölnachfrage in Ländern wie China, Indien, Russland und den grössten Ölförderstaaten der Welt selbst, wird die immer weiter auseinander gehende Schere zwischen Angebot und Nachfrage die Rohölpreise bis 2012 bis auf 150 US-Dollar für ein Barrel in die Höhe treiben.
"Die steigende Zahl von Autobesitzern in Ländern wie Russland und China hat die Treibstoffnachfrage in beiden Ländern enorm erhöht", so Rubin. "Die Nachfrage nach Benzin, einem Schlüsselfaktor für den Anstieg des Ölverbrauchs, wächst derzeit beispielsweise in beiden Ländern um über sechs Prozent. Allerdings sind massive Ölpreissubventionen in OPEC-Staaten, durch die die Ölnachfrage fast zweistellig gestiegen ist, ein noch bedeutender Faktor."
"Nicht nur, dass nahezu keine Preiselastizität zwischen dem eigenen Ölverbrauch der OPEC und der Weltölpreise besteht, sondern paradoxerweise könnte der heimische Ölverbrauch in diesen Ländern bei steigenden Rohölpreisen sogar ansteigen, da höhere Rohölpreise die Einkommen erhöhen, wodurch wiederum die Nachfrage nach massiv subventioniertem heimischem Benzin steigt."
Dieser ungebremste Anstieg bei der Nachfrage in den meisten Ölförderstaaten hat zur Folge, dass diese nicht in der Lage sein werden, die steigende Nachfrage in den Entwicklungsländern zu stillen. Obgleich die russische Produktion über die nächsten fünf Jahre voraussichtlich etwas ansteigt, wird die gesamte Produktionszunahme durch die Inlandsnachfrage aufgebraucht. Da die Rohölnachfrage in Ländern wie China und Indien weit mehr einkommenselastisch als preiselastisch ist, werden diese Länder die OECD-Märkte für das zunehmend knapper werdende globale Angebot überbieten.
Die OECD, heute der grösste Ölmarkt weltweit, ist wesentlich preisempfindlicher. Daher wird der Ölverbrauch, der in den letzten zwei Jahren bereits gesunken ist, in den nächsten fünf Jahren als Reaktion auf die konstant steigenden Preise um fast 10 Prozent bzw. vier Millionen Barrel pro Tag abnehmen.
Der vollständige Bericht von CIBC World Markets ist verfügbar unter: http://research.cibcwm.com/economic_public/download/occtrept65pdf.
CIBC World Markets ist der Gross- und Firmenkundenzweig von CIBC und bietet Kunden in den Schlüsselfinanzmärkten in Nordamerika und der ganzen Welt eine Reihe kombinierter Kredit- und Kapitalmarktprodukte sowie Anlage- und Remboursgeschäfte an. Unser Angebot umfasst innovative Kapitallösungen und Beratungskompetenz für eine Vielzahl von Branchen sowie hochwertige Recherche für unsere Kunden, wie Unternehmen, Regierungen und Institutionen.
Originaltext: CIBC World Markets; CIBC; Canadian Imperial Bank of Commerce Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/69561 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_69561.rss2
$story.getcontactHeadline() Für weitere Informationen: Jeff Rubin, Chefstratege und Chefökonom, CIBC World Markets unter +1-416-594-7357, jeff.rubin@cib.ca; oder Kevin Dove, Kommunikationsbereich und Kommunikations- und Öffentlichkeitsarbeit unter +1-416-980-8835, kevin.dove@cibc.ca
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
113557
weitere Artikel:
- EverQ beruft Chief Technology Officer in die Geschäftsführung Bitterfeld-Wolfen (ots) - Das Photovoltaik-Unternehmen EverQ GmbH aus Sachsen-Anhalt hat Hans-Jörg Axmann (37) mit sofortiger Wirkung zum neuen Chief Technology Officer (CTO) in seine Geschäftsführung berufen. Herr Axmann verantwortet damit unter anderem die Bereiche Engineering, Forschung und Entwicklung von der EverQ GmbH. Der studierte Physiker und Werkstoffwissenschaftler ist bereits seit Januar 2006 in leitenden Positionen für EverQ tätig, zuletzt als Leiter der Technologie. Zuvor war Herr Axmann Produktionsleiter des Halbleiter-Unternehmens mehr...
- Großhandelspreise 2007: + 3,5% gegenüber 2006 Wiesbaden (ots) - Sperrfrist: 11.01.2008 08:00 Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der Sperrfrist zur Veröffentlichung frei gegeben ist. Der Index der Großhandelsverkaufspreise lag nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Jahresdurchschnitt 2007 um 3,5% über dem Stand des Jahres 2006. Von Januar bis November 2007 stieg der Preisindex gegenüber dem jeweiligen Vormonat kontinuierlich an. Besonders hohe monatliche Preissteigerungen waren im April (+ 0,8%), im September (+ 0,9%) und im November mehr...
- Unternehmensinsolvenzen im Oktober 2007 weiter rückläufig Wiesbaden (ots) - Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) meldeten die deutschen Amtsgerichte für Oktober 2007 9 442 Insolvenzen von Verbrauchern und 2 732 Insolvenzen von Unternehmen. Die Länder Nordrhein-Westfalen und Saarland haben für das Jahr 2006 Korrekturen ihrer Insolvenzzahlen angekündigt. Außerdem wurden für Hamburg im zweiten Halbjahr 2006 die Insolvenzfälle nicht periodengerecht zugeordnet. Aus diesen Gründen können sämtliche Veränderungsraten für Deutschland, die sich auf Ergebnisse des Jahres 2006 beziehen, mehr...
- m+a MessePlaner 2008 erschienen Frankfurt am Main (ots) - Über 3.000 neue Messen, mehr als 200 Absagen und 1.700 Terminänderungen innerhalb eines halben Jahres Die neue Ausgabe des m+a MessePlaner aus dem m+a Verlag (Verlagsgruppe Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main) veröffentlicht rund 11.000 Messen weltweit, darin enthalten sind über 3.000 neue Messen und 1.700 Terminänderungen, die innerhalb des vergangenen Halbjahres gemeldet wurden. Das rund 1.000 Seiten starke Standardwerk für die Messebranche wurde in direkter Zusammenarbeit mit den Veranstaltern komplett mehr...
- Campingtourismus 2007: 1% mehr Übernachtungen Wiesbaden (ots) - Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mit Blick auf die morgen beginnende Internationale Ausstellung für Caravan, Motor, Touristik "CMT" in Stuttgart mitteilt, stieg die Zahl der Übernachtungen auf Campingplätzen in Deutschland im Jahr 2007 gegenüber dem Vorjahr um voraussichtlich 1% auf 21,8 Millionen. Dieses vorläufige Ergebnis beruht auf einer Schätzung auf Basis der für den Zeitraum Januar bis Oktober vorliegenden Werte. Die Übernachtungen von Gästen aus dem Inland nahmen danach um 2% auf 18,6 Millionen zu, mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|