Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke e.V. warnt vor Überregulierung aus Brüssel
Geschrieben am 16-01-2008 |
Berlin (ots) - Die Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke e.V. (wafg) verfolgt mit Besorgnis die aktuellen Rechtsentwicklungen der Europäischen Union auf dem Lebensmittelsektor. Insbesondere die kleinen und mittleren Unternehmen werden durch den Regulierungseifer der Europäischen Kommission nach Einschätzung von wafg-Präsident Martin Möller in eine existenzgefährdende Lage gebracht.
Als Beispiele nennt die wafg den Vorschlag des europäischen Gesundheitskommissars Markos Kyprianou zur Lebensmittelinformation und die europäischen Pläne für eine Umwelt-Kennzeichnung. Mit den neuen Vorschriften zur Lebensmittelinformation soll unter anderem eine Kennzeichnung von mindestens fünf Nährwerten auf der Vorderseite der Verpackung für alle Lebensmittelhersteller zur Pflicht werden. Durch eine zusätzliche Umwelt-Kennzeichnung sollen neben den lebensmittelrechtlichen Informationen künftig auch Informationen zur Umweltbelastung auf dem Etikett mitgeteilt werden. Im Fokus steht dabei vor allem die Angabe der Gesamtmenge an Kohlendioxid und anderer Treibhausgase, die im Laufe eines Lebenszyklus von der Herstellung bis zur Beseitigung eines Produktes anfallen. Der Aufwand für eine solche CO2-Etikettierung, die es in Großbritannien teilweise bereits gibt, beträgt dort derzeit rund 75.000 Euro pro Getränk bzw. für jedes einzelne Lebensmittel.
Die Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke e.V. kritisiert, dass die Europäische Kommission ihr erklärtes Ziel nach Vereinfachung, Modernisierung und Entbürokratisierung bei der Lebensmittelindustrie mit derartigen Vorschriften vollkommen aus dem Auge verliert. Wenn die Regelungsflut für Lebensmittel aus Brüssel nicht zumindest eingedämmt wird, befürchtet die wafg eine große Marktbereinigung zu Lasten des Mittelstandes gerade auch bei den Herstellern von Alkoholfreien Getränken.
"Die ständig neuen, immer komplizierteren und kostenintensiveren Anforderungen und Auflagen der EU können schon jetzt größtenteils nur noch von Lebensmittelkonzernen mit entsprechenden wissenschaftlichen Stabsstellen umgesetzt werden", so wafg-Präsident Martin Möller. "Wir treten für eine Stärkung der Verbraucherinformation ein, diese muss jedoch auch für den Empfänger klar, verständlich und nachvollziehbar und darf wirtschaftlich nicht unverhältnismäßig sein", so Möller weiter. Die wafg spricht sich deshalb insbesondere gegen eine Überfrachtung der Lebensmitteletiketten mit Informationen aus, die einen Durchschnittsverbraucher in ihrer Fülle auf dem eng vorgegebenen Raum einer Getränke- oder Lebensmittelverpackung eher verwirren statt die Kaufentscheidung zu erleichtern.
Selbstverpflichtungen der Wirtschaft anstelle neuer Vorschriften
Unter Federführung des europäischen Lebensmitteldachverbandes CIAA erarbeitet die Lebensmittelwirtschaft bereits seit einiger Zeit konkrete Selbstregulierungssysteme. Diese hatte die Europäische Kommission von der Industrie zuvor eingefordert. Deshalb sollte nach Ansicht der wafg sowohl bei der Nährwertkennzeichnung als auch bei der Umwelt-Kennzeichnung die Europäische Kommission vor dem Erlass restriktiver Vorschriften zunächst die Umsetzung der freiwilligen Selbstverpflichtungen der Wirtschaft abwarten. Die Verpflichtungen berücksichtigen die für den Mittelstand dringend erforderliche Flexibilität. Sie verlangen die Angabe unverzichtbarer Basisinformationen - auch bei der Nährwertkennzeichnung - auf allen Produkten, erlauben Stufenmodelle sowie Übergangsfristen bei den zusätzlichen Kennzeichnungen und sehen Lösungen auch für kleine Etiketten vor.
Die wafg begrüßt und unterstützt in diesem Zusammenhang ausdrücklich die "1 plus 4-Initiative" des deutschen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz für eine erweiterte Nährwertkennzeichnung. Diese verfolgt ebenfalls den Ansatz der Freiwilligkeit und behält die wirtschaftliche Machbarkeit für die Unternehmen im Auge. Die Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke e.V. hatte bereits zu Beginn des Jahres 2007 eine Informationsoffensive gestartet und ihren Mitgliedern eine freiwillige Ausweisung detaillierter Nährwertangaben für Energie, Fett, gesättigte Fettsäuren, Zucker und Natrium bezogen auf den Tagesbedarf - sog. GDA (Guideline Daily Amounts) - auf den Getränkeverpackungen empfohlen. In dem europäischen Erfrischungsgetränkeverband UNESDA haben alle großen Getränkeabfüller ihre Zustimmung für eine freiwillige Kennzeichnung nach dem GDA-Schema erteilt. Die Erfrischungsgetränke-Industrie ist damit einer der Vorreiter in der Ernährungswirtschaft für eine bessere und transparentere Information des Verbrauchers.
Originaltext: Wirtschaft. Alkoholfreie Getränke e.V. Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/37941 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_37941.rss2
Pressekontakt: Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke e.V. Monbijouplatz 11 10178 Berlin Telefon +49 30/259258-0 Telefax +49 30/259258-20 E-Mail mail@wafg.de Internet www.wafg.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
114385
weitere Artikel:
- E r ö f f n u n g s b e r i c h t: Grüne Woche 2008 tischt groß auf Berlin (ots) - Weltmarkt der Ernährungswirtschaft mit 100.000 Spezialitäten - Partnerland Schweiz bietet Kulinarisches aus allen 26 Kantonen - Neu: Internationale Agrarministerkonferenz und "nature.tec" - Auftrieb: 10.000 Heim- und landwirtschaftliche Nutztiere - Pflanzenpracht: Fernöstliche Flora mit 30.000 Blüten Berlin, 16. Januar 2008 - Die Internationale Grüne Woche Berlin (IGW) 2008 tischt auch in diesem Jahr groß auf. Vom 18. bis 27. Januar präsentieren 1.610 Aussteller (1.109 Inland / 501 Ausland) aus 52 Ländern auf 115.000 Quadratmetern mehr...
- ots.Audio: BASF Podcast: The Chemical Reporter - What does laundry detergent consist of? Ludwigshafen (ots) - - Querverweis: Audiomaterial unter http://www.presseportal.de/audio und http://www.presseportal.de/link/multimedia.mecom.eu abrufbar - Red wine, egg yolk, gravy, lipstick or chocolate - every spot has its own chemistry. Not an easy task for a laundry detergent, getting a variety of spots out of your clothing just like that. It takes teamwork. Therefore, up to thirty different ingredients help to keep your laundry clean and bright. n entertaining weekly episodes our Chemical Reporter answers questions mehr...
- Lucas Zeise bloggt bei ZEIT online Hamburg (ots) - Lucas Zeise verstärkt das ZEIT-Blog HERDENTRIEB (www.zeit.de/herdentrieb). Zeise, 63 Jahre, gilt als einer der renommiertesten Wirtschaftskolumnisten in Deutschland und intimer Kenner der globalen Finanzmärkte. Seit dem Start der Financial Times Deutschland im Jahr 1999 arbeitet er für das Blatt, zuletzt vor allem als Kolumnist. Zuvor war Zeise Ressortleiter "Börse und Kapitalmärkte" bei der Börsen-Zeitung in Frankfurt. Zeise bloggt von diesem Mittwoch (16.1.) an zu Themen rund um den Kapitalismus, von der Wirtschaftspolitik, mehr...
- Allianz Lebensversicherung will Versicherte nicht an Stillen Reserven beteiligen Köln (ots) - Der Streit um die Beteiligung an Stillen Reserven bei rund 30.000 Verträgen, die am Neujahrstag endeten, könnten den Versicherer 60 Millionen Euro kosten / BaFin sieht Anspruch solcher Versicherungskunden / Beschwerde angekündigt Köln, 16. Januar 2008 - Die Allianz Lebensversicherung beteiligt schätzungsweise 30.000 Kunden, deren Lebensversicherungen am Neujahrstag 2008 abgelaufen sind, nicht an den Stillen Reserven in den Kapitalanlagen. Wie das Wirtschaftsmagazin 'Capital' in seiner aktuellen Ausgabe (Heft 3/2008, EVT mehr...
- First Class Navigation Corporation korrigiert Informationen zur Eigentümerschaft Athen, Griechenland (ots/PRNewswire) - Am 9. Januar 2008 reichte First Class Navigation Corporation, ein auf den Marshall-Inseln ansässiges Unternehmen, auf Formblatt F-1 einen Börsenzulassungsantrag bei der US-amerikanischen Börsenaufsichtsbehörde (Securities and Exchange Commission) ein. Am 11. Januar 2008, berichtete die Schifffahrtszeitschrift Tradewinds über den SEC-Antrag von First Class Navigation und stellte fälschlicherweise fest, dass Elmira Shipping & Trading der Sponsor von First Class Navigation sei. Obwohl Dimitris Souravlas mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|