WAZ: Clement warnt vor Ypsilanti - Einsam in der SPD - Leitartikel von Wilhelm Klümper
Geschrieben am 20-01-2008 |
Essen (ots) - Ein Kabinettstückchen aus dem politischen Tollhaus: SPD-Clement macht Wahlkampf für CDU-Koch. Begründung: SPD-Ypsilanti hat sich gegen Atom- und Kohlekraftwerke ausgesprochen und gefährde damit die industrielle Substanz Hessens und Deutschlands. Clement verweist hingegen darauf, dass die meisten EU-Länder die Nutzung der Atomenergie ausdehnen. Wenngleich Clement gute ökonomische Argumente für die SPD-Schelte auf seiner Seite hat, sollte er besser schweigen. Es ist stillos, vor der Wahl einer offenbar in der Partei und beim Wahlvolk beliebten Ypsilanti zu warnen. Umso mehr, weil Clement für RWE tätig ist. Denn denen gehören die Atomreaktoren in Biblis, die Ypsilanti abschalten will. Koch dagegen will die Laufzeit verlängern. Clement passt die ganze Richtung der SPD schon lange nicht mehr. Kürzlich kündigte er seinen Austritt aus der Partei für den Fall an, dass die SPD mit der Linken koaliere. Ex-Parteigröße Clement ist sehr einsam in der nach links gerückten SPD. Dem unwürdigen Kesseltreiben oder dem Rauswurf aus seiner Partei kann Clement nur entgehen, wenn er geht.
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