 LVZ: IG BCE-Chef Schmoldt stärkt Clement den Rücken
Geschrieben am 22-01-2008 |
Leipzig (ots) - Der Vorsitzende der Industriegewerkschaft Chemie,
Bergbau, Energie, Hubertus Schmoldt, hat dem SPD-Politiker und
RWE-Aufsichtsrat Wolfgang Clement in der Energie-Debatte den Rücken
gestärkt. In einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung"
(Dienstag-Ausgabe) sagte Schmoldt: "Energiepolitik ist langfristig
angelegt, deshalb helfen Aufgeregtheiten nicht weiter. Es ist
dringend erforderlich, dass die Politik klar für den
Industriestandort Position bezieht." Es gehöre für die Politik "auch
zur Verantwortung, deutlich zu machen, welch hohe Bedeutung die
industrielle Entwicklung für unsere Zukunft" habe. "Entscheidungen
allein auf der Basis wechselnder Stimmungen können wir uns nicht
leisten."
Zugleich forderte er die Verantwortlichen in der Politik zu einem
neuen Energie-Dialog auf breiter Basis auf. "Für das Industrieland
Deutschland ist eine wettbewerbsfähige und sichere Energieversorgung
von existenzieller Bedeutung. Dazu brauchen wir alle Energieträger,
konventionelle und regenerative." An der Kohle führe dabei kein Weg
vorbei, sie stelle die Hälfte der Stromerzeugung. "Ein Neubau
effizienter Kraftwerke hilft auch dem Klima. Denn sie ersetzen alte
Kraftwerke mit erheblich mehr Ausstoß von CO2", meinte Schmoldt.
"Wir brauchen eine nachhaltige Energiepolitik, die soziale,
ökonomische und ökologische Werte gleichberechtigt betrachtet. Die
lässt sich nicht im Alleingang durchsetzen." Ein neuer Energiedialog
"wäre deshalb im Interesse von mehr Sachlichkeit und Zusammenarbeit
hilfreich". Bei der Kernenergie wolle die IG BCE keinen Ausstieg aus
dem Ausstieg. "Aber wir halten es für sinnvoll, statt einer simplen
Addition von Jahren, die Restlaufzeit der Kernkraftwerke vom
Sicherheitsnachweis der Anlagen abhängig zu machen. Wegen der
Sicherheit müssen wir auch die Kernenergieforschung fortsetzen",
verlangte Schmoldt.
Originaltext: Leipziger Volkszeitung
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